Literaturpreisverleihung: Wasser als gemeinsames Element

Antonia Michaelis wurde für den Wi(e)derwortepreis und Caroline Wahl für den Ulla-Hahn-Autorenpreis ausgezeichnet

Die beiden Preisträgerinnen Antonia Michaelis und Caroline Wahl mit ihren Gewinnerbüchern. Foto: Michael Hotopp

Das Moderatorentrio Benny, Susan Zare und Saliha sowie Autorin Ulla Hahn und die beiden Preisträgerinnen Caroline Wahl und Antonia Michaelis (von links) gemeinsam auf der Bühne der MS Rheingalaxy. Foto: Michael Hotopp

Sanfte Harfenklänge, der Blick auf den Rhein gerichtet, sommerliche Temperaturen. In dieser Atmosphäre wurden in diesem Jahr die beiden Literaturpreise der Stadt Monheim am Rhein verliehen. Am Samstag, 2. September, durften geladene Gäste, ebenso wie die beiden Preisträgerinnen [extern]Caroline Wahl und [extern]Antonia Michaelis, die feierliche Verleihung auf der MS Rheingalaxy feiern, einem Flusskreuzfahrtschiff der KD Flotte.

Bereits der Einstieg in den feierlichen Festakt war einer Preisverleihung, die in den Fokus das geschriebene Wort stellt, würdig. Der Wi(e)derworte-Jugendbuchpreis wurde von 40 jungen Leserinnen und Lesern zwischen 12 und 16 Jahren in Kooperation mit dem Rheinischen Lesefestival Käpt’n Book ausgewählt. Ein Großteil der jungen Jurymitglieder war anwesend und hieß die Gäste mit einem kurzen Theaterstück willkommen. Kern der kurzweiligen Darstellung: „Lesen kann man überall.“ Die Moderation übernahm in diesem Jahr die Hörfunkjournalistin Susan Zare, die durch Co-Moderatorin Saliha und Co-Moderator Benny unterstützt wurde und humorvoll durch den Abend führte. Die Entscheidung des diesjährigen Jugendbuchgewinners habe sich die Jugendjury nicht leichtgemacht, wussten die Jugendlichen in ihrer Einführung zu berichten.

Kultur fördert das Miteinander

Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnerte an die erste Preisverleihung in diesem Rahmen, die vor zwei Jahren initiiert wurde. Zuvor wurden die beiden Literaturpreise unabhängig voneinander verliehen und mit verschiedenen Preisgeldern dotiert. „Um keinen Preis hervorzuheben, haben wir uns dazu entschieden, für beide Preise jeweils 10.000 Euro zu vergeben“, so Zimmermann, der ergänzte, dass mit der Aktion immer wieder Spaß am Lesen vermittelt werde. Kultur fördere zudem das Miteinander, gab er wieder und verwies in diesem Zusammenhang auf das neue Kunstwerk im Marienburgpark, das von Künstler Robert Wilson gestaltet und mit Texten von Autorin Ulla Hahn hinterlegt wurde. Ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, das man ansteuern sollte.

Ulla Hahn, die gleichzeitig auch Namensgeberin des zweiten Literaturpreises, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis ist, war ebenfalls anwesend und gratulierte den beiden Preisträgerinnen auf ihre ganz eigene Art. „Wir brauchen Zuversicht. Diese können wir in Kunst, Musik und Kultur finden. Und auch in den beiden Gewinnerbüchern“, so Ulla Hahn, die mit einem Zitat ihres Mannes Klaus von Dohnanyi ihr Grußwort einläutete. „Wer Angst hat zu fallen, der kann auch nicht stehen.“ Angst, so Ulla Hahn, hätten die beiden Protagonistinnen in den Gewinnerbüchern nicht. Angst sei generell kein guter Begleiter, auch nicht mit Blick auf die Konkurrenz. Dass diese in der Welt der Literatur nicht mehr nur noch aus Fleisch und Blut, sondern mittlerweile auch aus Einsen und Nullen bestehe, gab Ulla Hahn in Form von zwei Gedichten wieder, die sie von einer Künstlichen Intelligenz hat schreiben lassen. „Man merkt jedoch, literarisch ist da noch Luft nach oben“, witzelte die Autorin.

Preisgeld fließt in Hilfsorganisation

Mit ihrem Buch „Weil wir träumten“ erzählt Antonia Michaelis die Geschichte der totkranken Emma, die auf der Insel Madagaskar zunächst glaubt, das Paradies gefunden zu haben, später aber von den Schattenseiten eingeholt wird. Sie lernt die junge Fy kennen, die ein Kontrastleben zu ihrer bisher sehr behüteten Welt lebt. „In dem Buch verschmelzen zwei Welten miteinander. Es geht um Glaube, Freude, Hingabe und auch Liebe“, hieß es in der Laudatio, die von drei Schülerinnen und Schüler der Jugendjury vorgetragen wurde. „Emma hat uns die Augen geöffnet und unseren Horizont erweitert“, so die jungen Laudatoren.

Für Antonia Michaelis ist der Preis eine ganz besondere Auszeichnung, wie sie selbst berichtete. „Ich habe viele Jahre in Madagaskar gelebt und weiß um den Zustand vor Ort“, so die Preisträgerin, die sich für die lieben Worte im Vorfeld bedankte. Das Preisgeld wolle sie komplett in die Arbeit der Hilfsorganisation „Le Pigeon Vert – die Grüne Taube hilft“ stecken, die in Madagaskar Schulen baut und auch Krankenhäuser finanziert. Auch das Buch „22 Bahnen“ von Caroline Wahl berichtet von einer starken jungen Frau, die den Widrigkeiten des Alltags die Stirn bietet. „Das Buch handelt von einer Heldinnenreise. Es geht um Selbstermächtigung und auch um Liebe“, formulierte es Laudatorin Maren Jungclaus vom Kulturbüro NRW. „Besonders gut hat mir der differenzierte und teils humorvolle Schreibstil gefallen.“ Ausgewählt hat das Gewinnerbuch „22 Bahnen“ eine Fachjury, bestehend aus Expertinnen und Experten der Literaturwelt sowie Ulla Hahn persönlich.

Abschluss mit zwei Lesungen

Beide Gewinnerinnen erfreuten die Gäste nach den offiziellen Preisverleihungen mit einer Leseprobe ihrer Werke. Als Abschluss des Festakts konnte das Moderatorentrio die beiden Autorinnen noch für eine kleine Frage- und Antwortrunde auf der Bühne begrüßen. Susan Zare verband die beiden Werke mit der Atmosphäre der Rheinflussfahrt. „In beiden Büchern hat das Element Wasser eine zentrale Bedeutung. Warum das so ist, das lässt sich in den Büchern nachlesen. Es ist jedoch sehr passend, dass wir uns heute auf einem Schiff mitten auf dem Rhein befinden“, formulierte sie aus. Und was sagen die beiden Gewinnerinnen zu ihren Preisen? „Für mich war die Überraschung groß, als ich am Telefon erfahren habe, dass mein Buch gewonnen hat“, erinnerte sich Antonia Michaelis. Und auch Caroline Wahl konnte ihr Glück kaum in Worte fassen. „Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, dass mein Geschriebenes so gut ankommt“, bedankte sie sich bei den Anwesenden. Beide Gewinnerinnen, ebenso wie die Jurymitglieder, Ulla Hahn und Bürgermeister Daniel Zimmermann, haben sich abschließend in das Goldene Buch der Stadt Monheim am Rhein eingetragen. (tb)

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