Kulturraffinerie K714

Am Monheimer Rheinufer entsteht inmitten historischer Mauern eine Veranstaltungshalle der Superlative: Die alte Shell-Fassabfüllanlage wird zur hochmodernen, multifunktionalen Kulturraffinerie K714 umgebaut. Das historische Gebäude an der Rheinpromenade behält seinen Industriecharme, während modernste Bühnentechnik einzieht – und eine Gastronomie mit Rheinblick.

Das Architekturkonzept für die Kulturraffinerie K714 sieht vor, die denkmalgeschützte Fassade der früheren Abfüllhalle mit ihren charakteristischen roten Ziegeln zu erhalten. In das Innere wird ein rechteckiger und deutlich höherer Baukörper eingesetzt. Der Kubus ist von breiten Wandelgängen umgeben und bezieht den alten Bestand an den Seiten ein. Auf diese Weise entsteht in dem historischen Hallenensemble ein moderner „Großer Saal“, der für verschiedene Veranstaltungen nutzbar sein wird. Je nach Bestuhlungsvariante oder Stehplatzanordnung, fasst die Kulturraffinerie K714 künftig bis zu 4800 Menschen.

Vom Klassikkonzert bis zum Kongress

Der variable Hauptsaal bildet das Herzstück des Konzepts. Die Bühne kann in ihrer Größe angepasst werden – ein hochfahrbarer Orchestergraben inbegriffen. Kleinere Veranstaltungen werden im „Kleinen Saal“ stattfinden, der im Nordosten des Gebäudes in ebenfalls altem Bestand entsteht, in der eigentlichen alten Fassabfüllhalle. Die Verbindung dorthin schaffen ein begrünter Innenhof sowie ein weitläufiges Foyer.

Die Kulturraffinerie K714 wird auf diese Weise für größere wie kleinere Veranstaltungen geeignet sein, etwa Rock-, Pop-, Klassik- und Symphonie-Konzerte mit ihren jeweils ganz unterschiedlichen Ansprüchen, für Theaterstücke, Musicals und Comedy-Events, aber auch Karnevalssitzungen, Schützenfeste sowie Abitur-Feiern. Tagsüber sollen Kongresse, Tagungen und Konferenzen stattfinden. Auch das Kyiv Symphony Orchestra aus der ukrainischen Hauptstadt, [extern]das voraussichtlich für drei Jahre in Monheim am Rhein eine provisorische Heimat gefunden hat, wird in der Kulturraffinerie K714 einen perfekt geeigneten Konzertsaal für seine Aufführungen vorfinden.

Gastronomie mit Rheinblick

Der Eingangsbereich der Kulturraffinerie K714 ist zur Wasserachse hin geplant. Auf der Rheinseite entsteht ein viergeschossiger Anbau mit Platz für Gastronomie im Erdgeschoss und einer Dachterrasse im dritten Obergeschoss mit Bar und 180-Grad-Blick über den Rhein.

Im Norden findet sich künftig der Anlieferungs- und Backstage-Bereich. Hier können dann ganze LKW zum schallgeschützten Be- und Entladen einfahren. Auf Basis eines Verkehrsgutachtens wurde auch ein Verkehrskonzept für die Kulturraffinerie K714 entwickelt. Am Ende der Wasserachse ist bereits ein Parkhaus mit rund 2000 Stellplätzen entstanden – für Anreisende zu den Veranstaltungen, aber auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rheinpark. Eine dynamische Verkehrssteuerung sorgt künftig dafür, dass die Autos das Gelände nach den Veranstaltungen zügig verlassen können. Die [intern]Daimlerstraße wurde dafür bereits zweispurig ausgebaut, die Straße [intern]Am Kielsgraben wird künftig in Teilen sogar vierspurig sein.

Bürgerschaft intensiv beteiligt

Im Dezember 2018 hatten sich die Mitglieder des Rats der Stadt Monheim am Rhein und des Aufsichtsrats der Monheimer Kulturwerke dafür ausgesprochen, das Stuttgarter Architekturbüro Bez + Kock mit der Generalplanungsleistung für das Großprojekt zu beauftragen. Bauherrin ist die [extern]Monheimer Kulturwerke GmbH als städtische Tochtergesellschaft mit ihrem Geschäftsführer und Intendanten Martin Witkowski.

Die Monheimerinnen und Monheimer wurden intensiv in die Planungen eingebunden. Anfang 2019 gab es einen ersten Informationsabend, im Anschluss konnten sich Interessierte [extern]in einer Konsultation mit ihren Wünschen und Ideen zu der Verwandlung des alten Gebäudes in eine moderne Veranstaltungshalle einbringen. Angeboten wurden zudem Führungen durch die ehemalige Fassabfüllhalle. Auch lokale Vereine wurden einbezogen. Im März 2020 fand ein weiterer Bürgerabend statt. Dabei wurde das weiterentwickelte Architekturkonzept vorgestellt, in das die Anregungen aus der Bürgerschaft eingeflossen waren. Der Rat beschloss das Konzept anschließend mehrheitlich.

Im Juni 2023 wurde der Grundstein gelegt, [extern]am 5. Mai 2024 feierte Monheim am Rhein das Richtfest der Kulturraffinerie K714 mit einem großen Baustellenfest. Die geschätzten Baukosten für die neue Veranstaltungshalle belaufen sich laut aktueller Planung auf 126,5 Millionen Euro. Ende 2025 soll die Kulturraffinerie K714 in Betrieb genommen werden, die komplette Fertigstellung ist im ersten Halbjahr 2026 geplant. Restaurant und Dachterrasse sollen bereits vor der ersten Veranstaltung im „Großen Saal“ öffnen können.

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