Weil die Straßen zwischen Menk’schen Betonsteinwerken, Oranienburger und Opladener Straße nach Komponisten benannt sind, nennt man dieses Wohngebiet Musikanten-Viertel. Alteingesessene kennen einen Teil des Viertels freilich noch als „Hollandsiedlung“.
Denn es waren die niederländischen Bauunternehmer Jo und Tön Guylen aus Wychen bei Nijmwegen, die dort 44 Einfamilienhäuser in „original holländischer Klinkerbauweise“ (Anzeige in der Rheinischen Post) hochzogen. Das besondere daran: Die Reihenhäuser an der Schumannstraße wurden aus vorgefertigten Bauelementen errichtet – in Deutschland damals noch eine Seltenheit.
Je nach Ausstattung kosteten die Häuser 48.000 bis 55.000 Mark. Als am 30. März 1961 der Grundstein für die „Hollandhäuser“ gelegt wurde, war unter den Gästen auch Bürgermeister Klaassen aus Wychen. Das „schöne Zeichen übernationaler, wirtschaftlicher Zusammenarbeit“ und das „wunderbare Teamwork“ (Rheinische Post) wurden allenthalben gelobt. Generalvertreter des niederländischen Bauunternehmens war übrigens Rolf-Erich Köhler (1919–1987), später ein bekannter Monheimer Immobilienmakler und Karnevalsprinz der Session 1968/1969.
Begonnen hatte die Erschließung des Musikanten-Viertels bereits 1959. Aus dem Obstgut Rauen (vormals Scholl) hatte die Gesellschaft für Bau und Wirtschaft (Münster) 50.000 Quadratmeter Fläche erworben. In einem ersten Bauabschnitt wurden 87 Reihenhäuser errichtet, von denen die ersten im Frühjahr 1960 bezugsfertig waren.
Zuletzt geändert am 17. Oktober 2023