Monheim-Lexikon: „Alte Post“

Bei den Wirten gab es neben Bier auch Briefe

„Alte Post“ – schon der Name erhebt Anspruch auf Tradition. Zu recht, denn die Ursprünge der Gaststätte an der Hauptstraße 42 lassen sich in der Konzessionsakte im Stadtarchiv bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Im damaligen „Haus No. 37“ – Straßennamen wurden erst 1909 eingeführt – standen die Wirtsleute Engels am Zapfhahn. Sie fanden viele Nachfolger.

Der Name „Zur Post“ für die Gaststätte bürgerte sich ein, weil sie zugleich als Postagentur diente. Zum „Verkehrsumfang“ der Baumberger Agentur im Jahr 1904 nannte der Verwaltungsbericht „Die Bürgermeisterei Monheim vom 1. April 1897 bis Ende 1909“ (S. 6) folgende Zahlen:

Bei einer Einwohnerzahl von rund 1300 gingen 25.324 Briefe ein, 13.832 wurden aufgegeben. Es kamen 1461 Pakete (davon vier mit Wertangabe) herein, 438 gingen hinaus (alle ohne Wertangabe). An Telegrammen wurden 178 angenommen und 84 aufgegeben. Es trafen 4836 Zeitungen ein und es wurden 602 [intern]Telefongespräche im Fernverkehr geführt.

Die „Post“ war wie das ganze Dorf ein beliebtes Ausflugsziel. Um 1904 warb Wirt Johann Heinrich Stock mit einer bunten Ansichtspostkarte für sein Lokal und für Baumberg. Bei der zeichnerischen Darstellung ging man phantasievoll vor und verlegte die „Post“ kurzerhand ans Rheinufer. Offenbar dachte man: Baumberg liegt am Rhein, die Hauptstraße gehört zu Baumberg, also liegt die Hauptstraße auch am Rhein.

„Baumberg ist als Ausflugsort im ganzen Kreise sehr bekannt. Es wird meistens besucht vom Bergischen Land und Düsseldorf“, schrieb Gastwirt Peter Hings im September 1930 an die Kreisverwaltung in Opladen. Wegen der „ungeheueren Entwicklung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen“ hatte Hings sogar eine „Benzinentnahmestelle“ einrichten müssen.

Über den eigentlich erfreulichen Zustrom von Besuchern wurde Hings dennoch nicht recht froh: „Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen kann die Konzession als Gartenwirtschaft nicht mehr ausgeübt werden, da hierdurch die Gesundheit der Gäste aufs Spiel gesetzt würde.“

Nicht nur von den Automobilen, auch von der [intern]Straßenbahn, die von 1912 bis 1952 nahe der „Post“ ihre Endstation hatte, fühlten sich die Menschen an den Tischen im Freien bedrängt. Hings’ Wunsch, den Biergarten deshalb in den Hinterhof zu verlegen, stieß bei der Behörde auf Zustimmung.

Das Jahr 1982 brachte die große Zäsur in der Geschichte der „Post“. Das alte Gebäude, dessen Festsaal im ersten Stock Schauplatz unzähliger Versammlungen und Feste gewesen war, wurde abgerissen. An seine Stelle trat ein Neubau, in dem 1984 wiederum eine Gaststätte eröffnet wurde. Im Namen „Alte Post“ lebt die Tradition fort.

Am 28. März 1996 übernahm Wirtin Margitta Schneider das Lokal. Mit aufwändigen Dekorationen, abgestimmt auf die jeweilige Jahreszeit, sorgte sie immer wieder für Aufsehen. Im Mai 2008 wurde die Gaststätte geschlossen, im Februar 2009 von Marcel Küper und Marcel Beszon neu eröffnet.

Letzte Änderung: 28. Juni 2018

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