Monheim-Lexikon: Schweizer, Hans

Baumberger Künstler schuf Mahnmal am Kradepohl und Wappen-Mosaik im Ratssaal

Wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag starb am 27. August 2005 der Bildhauer, Maler und Zeichner Hans Schweizer. Der Künstler hatte seit 1954 in Baumberg gelebt und gearbeitet. In seinem Atelier an der Verresberger Straße 27 schuf Schweizer auch immer wieder Werke, die ihren Platz im Stadtgebiet fanden.

Der gebürtige Odenwälder lernte Holz- und Elfenbeinschnitzerei in Erbach, besuchte die Werkkunstschule in Offenbach, die Kunstakademie Düsseldorf – dort war Günter Grass sein Mitschüler – und die Kölner Werkschulen. Schweizer schuf unter anderem das Mahnmal mit der Inschrift „Zum Gedenken an das Unrecht 1933–1945“, das seit 1988 am [intern]Kradepohl an die Opfer der Judenverfolgung im Dritten Reich erinnert.

Für den Ratssaal gestaltete Schweizer 1990 in viermonatiger Arbeit aus rund 16 000 farbigen Plättchen aus Glasstein ein Mosaik mit dem [intern]Stadtwappen. Nicht mehr vorhanden ist hingegen die 1984 entstandene kleine Beton-Plastik „Konvex Konkav“, die früher an der Information des [intern]Rathauses hing.

Die abstrakte Seite in Schweizers Werk repräsentiert auch die Plastik „Dynamische Bündelung“, die 1998 vor der Baumberger Sparkassen-Filiale (Hauptstraße 75) aufgestellt wurde. Sie besteht aus 23 bis in eine Höhe von 2,40 Meter auf- und auseinanderstrebenden Sechskantstäben aus Edelstahl, die in einen Sockel eingelassen sind. Das Werk soll jene Dynamik vor Augen führen, die für das Bankgeschäft als typisch gilt.

Eine weitere Edelstahl-Plastik platzierte Schweizer 1999 im Vorgarten seines Hauses. Das 2,50 Meter hohe und 350 Kilogramm schwere Objekt ohne Titel, viergeteilt in streng geometrischen Formen, wurde nach Schweizers Tod 2006 demontiert. In der evangelischen Friedenskirche an der Schellingstraße stehen ein von Schweizer geschaffenes sechseckiges Taufbecken und ein Altarkreuz, beide aus den 1970er-Jahren.

Auch über die Stadtgrenzen hinaus erlangte Schweizer Bekanntheit. Von der Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen erhielt Schweizer 1980 den Auftrag für eine große Bronzeskulptur. Die 2,30 Meter lange, 1,85 Meter hohe und 1,5 Tonnen schwere „Liegende Figur“ wurde 1982 an der Autobahn 43 bei Haltern auf dem Rasthof Hohe Mark Ost aufgestellt. Wie vom Künstler erhofft, wurde die Plastik von den Kindern zum Klettern und Rutschen benutzt.

Aquarell-Motive aus der Baumberger Aue

Einen starken Kontrast zu den abstrakten Objekten bilden Aquarelle, in denen Schweizer die Rheinlandschaft vor seiner Haustür festhielt. Die Motive fand Schweizer unter anderem in der Baumberger Aue, die er häufig mit dem Fahrrad erkundete. Seine unmittelbare Umgebung beschäftigte ihn auch bei dem Relief „Baumberger Konturen“, das er 1979 für die Sparkassenfiliale an der Hauptstraße schuf.

Das 140 mal 60 Zentimeter große Werk aus Holz vereinigt alte und neue Baumberger Motive, vom ehemaligen Römerkastell [extern]Haus Bürgel bis zu den Hochhäusern in Baumberg Ost. Der Monheimer 850-Jahr-Feier widmete er 2000 einen Holzschnitt.

Von 1977 bis 1996 gab Schweizer Kunstunterricht in der Monheimer Volkshochschule. Regelmäßig öffnete er Haus und Atelier für alle, die sich für seine Arbeit interessierten. Seine Heimatstadt würdigte sein langes Wirken mehrmals mit Ausstellungen im [intern]Schelmenturm, so von [intern]November 1995 bis [intern]Januar 1996 unter dem Titel „Rückblick“ mit Skulpturen, Öl- und Materialbildern, Zeichnungen und Aquarellen. Hans Schweizer war mit der Journalistin und Autorin Renate Schweizer (1938–2002) verheiratet. Sie war von 1989 bis 1999 Mitglied des Rates der Stadt Monheim am Rhein.

 

Zuletzt geändert am 10. Oktober 2017

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