In diesem Jahr jährt sich der rechtsradikale Brandanschlag in Solingen auf die Familie Genç, bei dem fünf Menschen ermordet und 14 Personen teils lebensgefährlich verletzt wurden, bereits zum 30. Mal. Der Monheimer Integrationsrat nimmt diesen Jahrestag zum Anlass, das Thema Rassismus in der Gesellschaft früher und heute in den Blick zu nehmen und lädt am Montag, 20. November, zu einer Lesung und anschließendem Gespräch mit dem investigativen Journalisten und Schriftsteller Günter Wallraff ein.
Das schreckliche Ereignis in Solingen mahnt, sich rassistischen Diskursen und Vorstellungen in der Gesellschaft entgegenzustellen und an einem respektvollen und toleranten Miteinander zu arbeiten. Der Monheimer Integrationsrat konnte den renommierten Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff für eine Lesung mit anschließendem Gespräch gewinnen, um dem Thema Rassismus früher und heute auf die Spur zu gehen. Wallraff ist vor allem bekannt für seine verdeckten Reportagen, in denen er gravierende Missstände in der Arbeitswelt aufdeckt. In einem seiner bekanntesten Werke „Der Aufmacher. Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war“ von 1977 schildert er seine Erfahrungen als verdeckter Journalist bei der Bild-Zeitung und machte auf schwere journalistische Versäumnisse und unsaubere Recherchemethoden aufmerksam.
Bei seinem Besuch in Monheim am Rhein liest der Schriftsteller aus einem seiner weiteren Bestseller „Ganz unten“. Für die Recherche des Buches aus dem Jahr 1985 gab er sich als Leiharbeiter Ali Levent aus. Seine Erfahrungen enthüllen die erschreckenden Bedingungen, unter denen türkeistämmige Menschen der ersten Generation arbeiten mussten. Gemeinsam mit der Monheimer Journalistin Özge Kabukçu diskutiert Wallraff wie gesellschaftliche und politische Diskurse rund um die Migration und Integration das Zusammenleben prägen.
Die Veranstaltung am Montag, 20. November, beginnt um 19 Uhr in der Aula am Berliner Ring. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. (sd)