Bereits am 20. April 2021 konnte die Monheimer Ehrenbürgermeisterin und frühere NRW-Landtagspräsidentin Ingeborg Friebe ihren 90. Geburtstag feiern. Ihr zu Ehren wurde an diesem Tag der Ingeborg-Friebe-Platz als neue Monheimer Adresse zwischen dem Busbahnhof und Rathaus eingeweiht.
Aufgrund der im April geltenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie wurde der vom Landtag und der Stadt Monheim am Rhein gemeinsam organisierte Empfang im Ratssaal zu Ehren Friebes nun erst einige Wochen später, am 29. Juni, ausgerichtet, um möglich vielen Gästen die Teilnahme zu ermöglichen.
Sie konnten im Ratssaal so nun in Präsenz die von NRW-Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Daniel Zimmermann gehaltenen Ansprachen verfolgen, in denen das lange politische Wirken Friebes mit enormer Wirkung für das Land Nordrhein-Westfalen den Kreis Mettmann und die Stadt Monheim am Rhein noch einmal ausführlich gewürdigt wurde.
Kämpferin mit Herz
Die bislang einzige Ehrenbürgermeisterin der Stadt hat die Geschicke Monheims durch mehrere Jahrzehnte hindurch entscheidend mitgeprägt. Eine ganz besondere Rolle kam ihr in der Zeit zu, als sie nach der Eingemeindung nach Düsseldorf, im Zuge der kommunalen NRW-Gebietsreform, als junge Landtagsabgeordnete erfolgreich um die Wiedererlangung der Eigenständigkeit Monheims als Stadt kämpfte. Von 1976 bis 1997 war Ingeborg Friebe anschließend Monheimer Bürgermeisterin. Von 1975 bis 1995 gehörte sie dem nordrhein-westfälischen Landtag an und war von 1990 bis 1995 dessen Präsidentin.
Die Würdigung ihres Schaffens wurde nicht nur durch die auch von Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke als „außergewöhnliche Wertschätzung“ gelobte Benennung einer Straße nach Ingeborg Friebe noch zu Lebzeiten durch die Stadt hervorgehoben. Rund um den 90. Geburtstag wurde auch ein Video produziert, in dem Monheims Ehrenbürgermeisterin noch einmal selbst und damit aus erster Hand von ihren politisch wohl bewegendsten Jahren berichtete.
Grundsteinlegerin in Monheims Mitte
Bürgermeister Daniel Zimmermann unterstrich mit Blick auf die aktuelle Weiterentwicklung der Stadtmitte und den zentral gelegenen Ingeborg-Friebe-Platz in Richtung der Jubilarin: „Wir bauen hier auf dem auf, was Sie politisch geschaffen haben und reißen dabei nichts vollständig ein. Dass Monheim am Rhein heute überhaupt eine solche Stadtmitte hat, in der es gerade große Veränderungen gibt, und in der es ganz sicher auch in 30 oder 40 Jahren wieder Veränderungen von dem, was nun gerade entsteht, geben wird, das haben wir ganz entscheidend auch Ihrem Wirken zu verdanken.“
In den Festansprachen wurde neben der Durchsetzungsstärke und Beharrlichkeit Friebes vor allem auch deren Herzlichkeit und ihre feste demokratische Werteverortung sowie die besonderen Verdienste um Monheims heutige Städtepartnerschaften gewürdigt. Ingeborg Friebe war auch in Amts- und Politik-Geschäften oft eine Vermittlerin zwischen den Menschen. Sie hat Spuren hinterlassen. (ts)
Hintergrund
• Zahlreiche Informationen zum politischen Wirken Ingeborg Friebes und zu ihrem Aufstieg zu einer der bedeutendsten Frauen der Monheimer Stadtgeschichte gibt es im Monheim-Lexikon.
• Ingeborg Friebe ist mehrfach mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Sie ist Ehrenbürgerin von Monheims Partnerstadt Wieners Neustadt und erhielt 1996 die höchste Monheimer Auszeichnung, den Ehrenring der Stadt.
• Im Jahr 2000 wurde sie als Würdigung ihrer Lebensleistung zudem als Ehrenbürgermeisterin ernannt. Bis heute eine einmalige Auszeichnung.
• Die Einflüsse von Ingeborg Friebe sind heute noch im Stadtbild ablesbar. Unter ihrer Führung wurde in den frühen 1980er Jahren mit der Entwicklung der modernen Stadtmitte und dem Bau der beiden Rathauscenter-Komplexe begonnen. Sie schuf damit erstmals eine zentrale Mitte für das Stadtgebiet.
• Dieses Herzstück befindet sich gut 40 Jahre später erneut im Umbruch. Mit dem Umbau der Innenstadt um Rathauscenter, Busbahnhof und Monheimer Tor, wird die zentrale Mitte der Stadt gerade für die kommenden Jahrzehnte zukunftsfähig und modern ausgerichtet.