Ein neuer Gänselieselwagen und faire Kamelle, die endlich wieder bei allen drei Zügen geworfen werden kann

Bunte Karnevalsparty im Betriebshof und auch ein paar nachdenklichere Worte

Über eine halbe Million Tütchen und Schokoladentäfelchen mit fair gehandelter Kamelle werden am kommenden Wochenende bei den drei bunten Karnevalszügen im Monheimer Stadtgebiet fliegen. Bürgermeister Daniel Zimmermann übergab sie jetzt im Namen der Stadt an alle Zugteilnehmenden. Foto(s): Thomas Spekowius

Gänseliesel Lisa und Spielmann Sibbe freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Zimmermann über ihr schmuckes Rosenmontagszuggefährt, das die Wagenbauer des städtischen Betriebshofs für sie realisiert haben.

Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peter hob die Wichtigkeit der Stadt als verlässliche Stütze für den Karneval und für den fairen Handel hervor. 

Karnevalsparty im Betriebshof an der Robert-Bosch-Straße. Auch die Funkenkinder trugen zum Gelingen der Wiederbelebung nach drei Jahren Zwangspause bei.

Nach drei Jahren Stille konnte auf dem Städtischen Betriebshof an der Robert-Bosch-Straße eine Woche vor Altweiber endlich wieder Karneval gefeiert werden. Und das gleich doppelt! Anlässlich der traditionellen Einweihung des Gänselieselwagens wurde in diesem Rahmen auch wieder die faire Kamelle der Stadt an Monheims Jecken übergeben. Fünf verschiedene Sorten im Gesamtwert von 100.000 Euro werden dieses Jahr bei allen drei heimischen Karnevalsumzügen fliegen.

Die Stadtverwaltung wiederholt ihr Engagement für den Fairen Handel im Karneval damit bereits zum sechsten Mal. Denn auch in den Coronajahren 2021 und 2022 erwies sich die Stadt als verlässliche Partnerin für die Produzentinnen und Produzenten im globalen Süden und orderte die Kamelle weiter. So konnten beim improvisierten Rosenmontagszug 2022 – als außer in Monheim am Rhein karnevalistisch fast nirgendwo was ging – die Süßigkeiten aus gleich zwei Jahren verteilt werden. Besonders wertvoll, weil die Fuß- und Wagengruppen aufgrund der unsicheren Lage kaum selbst etwas im Vorfeld ordern konnten. So gab es 2022 mit Blick auf die Kamelle in Monheim am Rhein den wohl fairsten Rosenmontagszug aller Zeiten. Und fair soll es natürlich auch weiter bleiben.

Reichlich mit fairer Kamelle beladen ist daher auch der Sessionswagen von Gänseliesel Lisa Vollmer und Spielmann Sebastian „Sibbe“ Wadenpohl. Das Traditionspaar nahm das farbenfrohe Gefährt am Donnerstag von Bürgermeister Daniel Zimmermann entgegen. Am Rosenmontag fahren Gänseliesel und Spielmann dann unter dem Wagenmotto „Im Shopping erfohre zick 1x1 Johre“ im Rosenmontagszug mit. Das Motto ist an das diesjährige Jubiläumsmotto der Gromoka und die von der Stadt realisierte neue Monheimer Mitte angelehnt, in der seit letztem Jahr so schön wie nie zuvor eingekauft werden kann. Wagenbaumeister Stefan Goller realisierte das bunte Gefährt gemeinsam mit Eileen Linke und Andreas Schulz von den Städtischen Betrieben.

50 Gruppen und Vereine freuen sich über mehr Wurfmaterial

Rund 50 Gruppen und Vereine, die an einem oder gleich mehreren der drei Umzüge im Stadtgebiet teilnehmen, dürfen sich erneut über die Ausstattung mit fairem Wurfmaterial freuen. Dieses Jahr folgten zudem acht Gruppen und Vereine dem Aufruf der Stadtverwaltung, auch aus ihrem eigenen Budget noch zusätzliches faires Wurfmaterial zu bestellen. Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters appellierte denn auch einmal mehr an alle Jecken, die Idee des Fairen Handels weiterzutragen: „Das Engagement der Stadt ist großartig. Aber es darf Euer Gewissen nicht beruhigen, wenn die Stadt faire Kamelle kauft und sie Euch schenkt.“ Jeder Karnevalsverein, jede Fußgruppe und jede Wagengruppe sei vielmehr dazu aufgerufen, auch selbst noch weitere faire Kamelle zu ordern. Peters: „Ich freue mich auf einen tollen Baumberger Veedelszoch einen tollen Kinderzug und einen tollen Rosenmontagszug. Lasst uns das wieder leben. Lasst uns Freude schenken. Nicht nur bei uns in Monheim, sondern auch bei denen, die uns die faire Kamelle in globalen Süden produzieren.“

Ein Anteil von zehn Prozent an fairer Kamelle im Wurfmaterial aller Fuß- und Wagengruppen ist das erklärte Ziel, für das sich die Jecke Fairsuchung, ein Projekt des Vereins „Tatort – Straßen der Welt“, seit Jahren einsetzt. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat für Monheim am Rhein nun sogar noch etwas jeckere 11 Prozent als Ziel ausgerufen. Die Stadt ist auf einem guten Weg. Christoph Alessio kam als Vertreter der Jecken Fairsuchung persönlich vorbei und unterstrich: „Monheim am Rhein ist schon heute tatsächlich der Ort, der den Jecken die meisten fairen Kamellen in die Beutel wirft. Vor allem ist die Konsequenz, mit der das hier nun seit Jahren betrieben wird, absolut beeindruckend.“

Zusammenhalt im Karneval und weit darüber hinaus

Auch Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters spornte an. Der Monheimer Karneval stehe nach der Pandemie zum Glück gut zwar da, betonte er. „Er steht aber eben auch deshalb gut da, weil wir Partner haben, auf die wir uns verlassen können. Dazu zählte in den letzten schwierigen Jahren vor allem auch die Stadt.“ Nun laufe der Karneval endlich wieder richtig, auch wenn es noch einige Wunden der dreijährigen Zwangspause zu heilen gelte. „Denn der Karneval, so wie wir ihn hier haben und hier leben, ist für kein Geld der Welt zu kaufen“, unterstrich der Frontmann der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft. „Und er lebt eben nicht nur vom professionell organisierten Frohsinn. Karneval ist auch die Fuß- und Wagengruppe, die sich zum Bauen zusammenfindet, es ist die Garde, die sich jede Woche trifft, um ihre Tänze einzuüben. Karneval, das sind auch Freundeskreise, die sich jetzt wiederbeleben und neu organisieren müssen.“ In Richtung der Kamelle-Abholerinnen und -Abholer appellierte er: „Die Eventisierung, die auch im Monheimer Karneval gerade ein bisschen zu beobachten ist, die ist gut und schön, aber es ist an Euch, auch diese Dörflichkeit und das Mitmachen, die den Karneval entscheidend ausmachen, nun wieder mit Leben zu füllen. Da hilft auch die faire Kamelle der Stadt – damit man im Zug was zum Schmeißen hat.“

Und den besonderen Wert des Zusammenhalts hob auch Bürgermeister Daniel Zimmermann nochmal hervor: „Die Brücke, die hier wir von den Kindern, die sich bei uns über die Kamelle freuen, hinüber zu den Kindern im globalen Süden schlagen, die sich darüber freuen, dass sie zur Schule gehen können, weil ihre Eltern fair für ihre Arbeit entlohnt werden, die ist uns in Monheim am Rhein wichtig. Deshalb haben wir diese Brücke auch in den Corona-Jahren nicht einreißen lassen. Umso schöner, dass wir die Kamelle jetzt auch wieder bei allen Zügen unter die Menschen bringen können.“

Gemeinsam stimmten sich hunderte Jecken bei der Wagen- und Fairtrade-Kamelle-Übergabe dann noch mit einem bunten Programm und kühlen Getränken auf die heiße Phase des Karnevals ein. Neben Prinz Jürgen I., Prinzessin Elfie und Kinderprinzessin Sarah samt ihren Gefolgen sorgten zahlreiche Karnevalsgruppen und Garden mit ihren Tänzen für Stimmung. Mit dabei waren die Marienburg-Garde, die Altstadtfunken, die Rheinstürmer, die Baumberger Dorf- und die Hippegarde. Ebenso heizten die Monheimer Funkenkinder und die Gänselieschen und Spielmänner sowie die deutsch-türkische Tanzgruppe des OHGs dem jecken Publikum ordentlich ein. (ts)

Hier gibt es mehr [intern]Infos zur fairen Monheimer Kamelle.

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