Mehr als nur ein „Dach über dem Kopf“

Monheim am Rhein schafft Perspektiven für obdachlose und geflüchtete Menschen

Christoph Mekus und Christian Ueter vom VPD, Sozialamtsleiterin der Stadt Monheim am Rhein, Ana Segura sowie Nicole Kleemann und Dominik Hellpointner vom Programm „Obdachlosigkeit verhindern“ des SKFM haben gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft an der Niederstraße ein Grillfest gefeiert. Foto: Leonardo Munoz Salguero

In Monheim am Rhein zählt jeder Mensch – unabhängig davon, woher die Person kommt oder in welcher Lebenslage sie beziehungsweise er sich befindet. Wer wohnungslos ist oder als geflüchteter Mensch Schutz sucht, findet hier nicht nur Unterkunft, sondern vor allem Unterstützung und Perspektive.

Die Stadt stellt an zwei Standorten – der Niederstraße und der Danziger Straße – insgesamt 168 Plätze für obdachlose Menschen zur Verfügung. Aktuell leben dort 57 Personen. Besonders an der Danziger Straße zeigt sich das Miteinander als gelebte Realität: Die Unterkunft ist bewusst als gemischte Einrichtung konzipiert, in der sowohl wohnungslose als auch geflüchtete Menschen untergebracht sind – darunter auch Familien mit Kindern. Die Belegung erfolgt unter sozialen Gesichtspunkten, um ein respektvolles und sicheres Zusammenleben zu ermöglichen. Im Jahr 2024 haben 38 Personen neu in den städtischen Unterkünften Aufnahme gefunden. Für Menschen, die nur für wenige Tage eine Bleibe benötigen, bietet ein sogenanntes Notzimmer kurzfristig Schutz.

Ein bewährtes Netzwerk aus Unterstützung

Seit den 1990er-Jahren arbeitet die Stadt Monheim am Rhein eng mit dem SKFM Monheim zusammen. Im Mittelpunkt steht das Ziel, Obdachlosigkeit zu verhindern oder Betroffene dabei zu unterstützen, so schnell wie möglich in ein eigenständiges Leben zurückzufinden. Das Projekt „Obdachlosigkeit verhindern“ setzt dabei auf persönliche Begleitung, Beratungsangebote und sogenannte Trainingswohnungen, die einen Übergang in den freien Wohnungsmarkt ermöglichen sollen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Prävention: Seit 2017 konzentriert sich die Arbeit verstärkt auf die frühzeitige Unterstützung bei drohenden Zwangsräumungen. Wer rechtzeitig Hilfe erhält, kann in vielen Fällen in den eigenen vier Wänden bleiben.

Psychosoziale Betreuung als wichtige Ergänzung

Seit September 2023 ist auch der Verbund für Psychosoziale Dienstleistungen (VPD) ein wichtiger Teil des Hilfenetzwerks. Der VPD übernimmt die psychosoziale Betreuung von Menschen mit seelischen Erkrankungen und arbeitet dabei eng mit dem SKFM und der Stadt zusammen. Bereits nach wenigen Monaten zeigen sich erste Erfolge: Neun Personen konnten in bestehende Regelversorgungsangebote wie ambulant betreutes Wohnen, Soziotherapie oder ambulant psychiatrische Pflege vermittelt werden. Drei weitere Menschen haben Übergangsunterkünfte verlassen und leben nun in betreuten Wohnformen – darunter in einem Wohnheim, einer Wohngruppe sowie einer eigenen Wohnung mit ambulanter Unterstützung. Auch mehrere andere Personen wurden erfolgreich an ambulante Hilfsangebote des VPD angebunden.

Die Versorgungsstruktur vor Ort wurde deutlich verbessert. Auf dem Gelände der Unterkunft an der Niederstraße finden mittlerweile sowohl psychiatrische als auch hausärztliche Sprechstunden statt. Durch die enge Vernetzung mit der Tagesstätte des VPD stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern zudem niedrigschwellige Angebote zur Tagesstruktur und Alltagsbewältigung offen. Darüber hinaus arbeiten die Fachstellen intensiv mit der LVR-Klinik, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, gesetzlich Betreuenden und dem Sozialpsychiatrischen Dienst Hilden zusammen, um möglichst individuelle Unterstützung anbieten zu können.

Gemeinschaft stärken – auch im Alltag

Wie gelebte Gemeinschaft im Alltag aussieht, zeigte sich bei einer besonderen Aktion im städtischen Übergangswohnheim an der Niederstraße. Der SKFM organisierte dort mit Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner ein gemeinsames Grillfest. Dabei kam auch das Hochbeet zum Einsatz, das im vergangenen Jahr im Rahmen einer Förderaktion auf dem Gelände eingeweiht wurde. Der frische Salat, der bei der Feier auf den Tellern landete, stammte direkt aus dem eigenen Anbau – ein sichtbares Ergebnis der gemeinsamen Arbeit und ein kleines Symbol für Selbstwirksamkeit und Teilhabe. Was auf den ersten Blick wie ein einfaches Sommerfest erscheint, war für viele Teilnehmende ein bedeutender Moment: ein Stück Normalität, Begegnung und ein Gefühl von Zuhause.

Ein starkes Signal gegen soziale Ausgrenzung

„Monheim am Rhein macht deutlich, dass Obdachlosigkeit kein Randthema ist. Die enge, multiprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, SKFM und VPD schafft echte Wege aus der Not – für geflüchtete ebenso wie für obdachlose Menschen“, ist sich Ana Segura, Leiterin der Abteilung Soziales der Stadt Monheim am Rhein, sicher. „Hilfe bedeutet in Monheim am Rhein nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern immer auch eine Perspektive für die Zukunft“, schließt sie ab. (tb) 

Neue Nachrichten

Als Teil der Buchstein-Kooperation können Monheimer Tageseltern mit ihren Gruppen regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen

mehr

Ergebnisse sollen im Workshop Ende August aufgegriffen werden

mehr

Der städtische Terminkalender hat wieder viel zu bieten

mehr
Öffnungs-zeiten Telefon Kontakt-formular Mitmach-Portal Monheim-Pass
Öffnungszeiten Bürgerbüro:
Mo: 09.00 bis 19.00 Uhr
Di: 09.00 bis 19.00 Uhr
Mi: 09.00 bis 19.00 Uhr
Do: 09.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 09.00 bis 19.00 Uhr
Sa: 09.00 bis 16.00 Uhr


Hier gibt's die kürzesten Wartezeiten!
schließen
Stadtverwaltung & Bürgerbüro:
02173 951-0
Telefonisch erreichen Sie uns zu
folgenden Zeiten:
Mo: 08.00 bis 16.30 Uhr
Di: 08.00 bis 16.30 Uhr
Mi: 08.00 bis 16.30 Uhr
Do: 08.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 08.00 bis 12.30 Uhr
schließen
schließen
Mit der Online-Terminvergabe haben Sie die Möglichkeit, längere Wartezeiten zu vermeiden.


Ihr Termin im Bürgerbüro
schließen
Nach oben