Eine in neun Meter Höhe thronende Skulptur vervollständigt im Marienburgpark jetzt das Ensemble „Yes There No Where“ des kürzlich verstorbenen Regisseurs und Künstlers Robert Wilson (1941 – 2025). An diesem Samstag, 20. September, wird die Fertigstellung des Kunstwerks ab 17:30 Uhr im Gedenken an den Künstler mit einer kleinen öffentlichen Feier gewürdigt.
Robert Wilson zählte international zu den bedeutendsten Theatermachern der letzten Jahrzehnte und hinterlässt ein großes künstlerisches Erbe. Über die darstellenden Künste hinaus, war Wilson auch als bildender Künstler tätig. Dass mit der mehrteiligen Installation „Yes There No Where“ eines seiner außergewöhnlichsten Werke ausgerechnet in Monheim am Rhein zu finden ist, verdankt die Stadt der Monheim Triennale. 2023 realisierte Wilson für das Klangkunstfestival „The Sound“ im Rahmen der Triennale sein Ensemble aus Skulptur, Licht und Klang. Es wurde im Anschluss von der Stadt Monheim am Rhein angekauft, um es zu vervollständigen und dauerhaft zu erhalten.
In seinen Bühnenproduktionen fürs Theater hat Robert Wilson Elementen wie Licht, Bühnenbild, Kostüm und Musik stets den gleichen Stellenwert beigemessen wie dem Text, der Choreographie und dem Schauspiel. Seine Kunst sollte mit allen Sinnen erlebt werden können. Das zeigt auch die Monheimer Arbeit „Yes There No Where“ als permanente Installation eindrücklich: Wie eine fantasievolle Kulisse öffnet sie sich mitten im Park der historischen Marienburg und verbindet fabelhafte Skulpturen, Licht, Klang und Poesie miteinander.
Kunst vor besonderer Kulisse
Nun wurde als letztes Element der Arbeit eine Skulptur auf der anderen Seite der Wiese realisiert. In der Sichtachse der drei Klangbrunnen thront in neun Metern Höhe eine vergoldete Hand. Leicht nach oben geöffnet, ragt sie aus einem in Falten liegenden Gewand. „Vor allem in der abendlichen Lichtstimmung der untergehenden Sonne entfaltet sie ihre Wirkung in der malerischen Atmosphäre des Parks. Wie ein spirituelles Zeichen spannt sie den Bogen von den tief in die Erde ragenden Brunnen hinauf in den Himmel“, beschreibt die städtische Programmleiterin für Kunst im öffentlichen Raum, Anabel Runge, die Kulisse.
„Mitunter tut sich der Himmel auf, zeigt sein Geheimnis im Spiegel der Erde…“, heißt es in einem der Texte, die die Monheimer Autorin Ulla Hahn eigens für die Klangbrunnen geschaffen hat. Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern war ein Charakteristikum von Wilsons Schaffen. Seine Gesamtkunstwerke entstanden stets in Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Beteiligten, begleitet von einem treuen Team.
„Ich bedauere es sehr, dass Robert Wilson die Vollendung seines Werks hier in Monheim am Rhein nicht mehr persönlich erleben konnte. Umso mehr freue ich mich, dass bei der Einweihung der Skulptur mit Stephanie Engeln und Christof Belka enge Vertraute des Künstlers zu Gast sein werden, um den Künstler bei uns in der Stadt inmitten seines Werks zu würdigen. Robert Wilson hat unsere Stadt mit seiner Arbeit kulturell bereichert. Ich lade alle Monheimerinnen und Monheimer herzlich dazu ein, in Gedenken an Robert Wilson die Fertigstellung von 'Yes There No Where' auf eine angemessene und stille Weise zu feiern“, blickt Bürgermeister Daniel Zimmermann auf den Samstag.
Das Vermächtnis von Wilson für die Stadt Monheim am Rhein mit dem Titel „Yes There No Where“ kann zu den Öffnungszeiten des Marienburgparks jederzeit besucht werden. Weitere Informationen zu den Kunstwerken im öffentlichen Raum gibt es hier. (ts)