Faktencheck: Mythen und Legenden

Im Internet kursieren immer wieder Gerüchte und falsche Behauptungen zu städtischen Anliegen. Einen Faktencheck dieser Mythen gibt es hier. Wünsche zur Aufklärung weiterer Legenden werden per E-Mail an [E-Mail]redaktion@monheim.de entgegen genommen.

Die Händlerinnen und Händler im Monheimer Tor und im Rathauscenter zahlen gar keine Miete und können nur überleben, weil sie von der Stadt bezuschusst werden.

Alle Mieterinnen und Mieter der Monheimer Einkaufszentren in Rathauscenter, Monheimer Tor und Holzweg-Passage zahlen marktübliche Mieten, teilweise im oberen Bereich der marktüblichen Spannen. Zuschüsse seitens der Stadt sind nicht notwendig und werden auch nicht gezahlt.

Derzeit liegt die Vermietungsquote im Rathauscenter und Monheimer Tor im Einzelhandel bei 100 Prozent. Bei den Büroflächen sieht es ähnlich aus: Im Rathauscenter sind alle neu errichteten Flächen vermietet und befinden sich teilweise im Ausbau. Im Altbau führen die Monheimer Einkaufszentren Gespräche zu freien Flächen. Dabei gehören zwischenzeitliche Mieterwechsel zum Geschäft: Wenn vermeintlich freie Ladenflächen beworben werden, bedeutet das nicht, dass die jeweiligen Flächen bereits leer stehen, sondern dass der Mietvertrag bald endet und Platz für ein neues Angebot verfügbar wird. Daraufhin bewerben sich dann zahlreiche Interessenten, aus denen die Monheimer Einkaufszentren sukzessive die Angebote auswählen, die der Nachfrage entsprechen und in den gewünschten Sortimentsmix passen. Immer wieder können Anfragen nach Ladenflächen aber auch nicht erfüllt werden. Andere Kommunen haben mit dauerhaften Leerständen zu kämpfen. In Monheim am Rhein fehlen hingegen zusätzliche Ladenflächen, um die Nachfrage zu befriedigen.

Monheim am Rhein ist vor allem wegen zahlreicher Briefkastenfirmen wirtschaftlich erfolgreich.

Briefkastenfirmen sind nach dem deutschen Steuerrecht unzulässig. Die Stadtverwaltung gibt Informationen, die sie über derartige Bürovermietungen erhält, regelmäßig an die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung weiter. Wenn Modelle im Rahmen von Betriebsprüfungen auffliegen, werden auch die hierzu von der Stadt erstellten Steuerbescheide wieder rückabgewickelt. Die Stadt erzielt über Briefkastenfirmen also keine relevanten Gewerbesteuerzahlungen.

Dass in den vergangenen Jahren angesiedelten Firmen echte Menschen arbeiten, zeigt der Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse: Zum 30. Juni 2023 haben 19.271 Menschen in Monheim am Rhein sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Das ist ein Plus von 8500 neu geschaffenen Arbeitsplätzen gegenüber der Zeit vor dem Einstieg in die aktuelle Steuerpolitik. Und auch die Monheimerinnen und Monheimer haben profitiert: Von den Menschen, die in der Stadt leben, sind heute 1.500 mehr in Arbeit als noch 2011.

Der Tonarm des Schallplattenspielers im Kreisverkehr an der Kapellenstraße („Haste Töne“ von Inges Idee) ist falschrum montiert.

Falsch ist allein diese Behauptung. Zumindest war es keineswegs Gedankenlosigkeit, die die Künstlergruppe Inges Idee dazu bewegt hat, den Tonarm ihrer skulpturalen Kunstinstallation, die den Kreisverkehr als überdimensionierten Plattenspieler mit aufgelegter Scheibe interpretiert, genau so zu montieren, wie er heute dasteht.

Der Grund ist ebenso simpel wie einleuchtend: So wie die Musik und Geräuschkulisse eines klassischen, im Uhrzeigersinn drehenden Plattentellers von den meist schwarzen Tonrillen kommt, die von dem Tonabnehmer abgetastet werden, so wird der Sound im Monheimer Plattenspieler vor allem von den auf dem schwarzen Asphaltteller ihre Runden drehenden Fahrzeugen produziert. Und die drehen sich – genau – natürlich gegen den Uhrzeigersinn, weil wir in Deutschland Rechtsverkehr haben. Da haben also Menschen mitgedacht. Hätten Inges Idee ihren Plattenspieler zum Beispiel in England installiert, sehe alles genau so aus, wie wir es vom guten alten Plattenspieler zuhause kennen. Also: Alles richtiggemacht!

Die Grundsteuer in Monheim am Rhein ist um das Vierfache gestiegen.

Wegen der hohen Gewerbesteuereinnahmen konnte die Stadt alle Monheimer Bürgerinnen und Bürger in den zurückliegenden Jahren auch finanziell sehr stark entlasten. 2024 lag der Hebesatz bei 282 Prozent, 2025 wurde er auf 1000 Prozent erhöht. Daraus wird fälschlicherweise oft eine Vervierfachung des Hebesatzes abgeleitet. Beim Vergleich der Werte vor 2024 und nach 2025 ist allerdings Folgendes zu berücksichtigen: Mit der landesweiten Grundsteuerreform wurde für die Ermittlung des Steuermessbetrags zum 1. Januar 2025 vom Einheitswert auf den Grundsteuerwert umgestellt. Durch diese Umstellung sank die Bemessungsgrundlage in der Stadt Monheim am Rhein um 19,4 Prozent. Damit alle Grundstückseigentümer- und -eigentümerinnen weiterhin die gleich hohe Steuerabgabe leisten und die Stadt die somit die gleich hohen Einnahmen wie beim alten Hebesatz erzielen würde, hätte der städtische Hebesatz für 2025 auf 350 Prozent angepasst werden müssen.

Aufgrund der verschlechterten Haushaltslage musste der Hebesatz für 2025 von 350 auf 1000 Prozent angehoben werden – die Stadt will die Einnahmen aus der Grundsteuer verdreifachen, um die Bürgerinnen und Bürger stärker an der Aufrechterhaltung städtischer Serviceleistungen wie dem kostenlosen ÖPNV und kostenlosen Kitas zu beteiligen. Auch mit einer höheren Grundsteuer bleibt das Leben in Monheim am Rhein vor allem im Kreisvergleich jedoch äußerst günstig. Das gilt in der Hauptstadt für Kinder ganz besonders für Familien.

Die Monheimer Wohnen baut viel zu teuer und trägt nicht zu günstigerem Wohnen im Stadtgebiet bei.

Dieser Vorwurf ignoriert die komplexen Rahmenbedingungen des modernen Wohnungsbaus. Trotz enormer Herausforderungen leistet die Monheimer Wohnen weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung bezahlbaren und zukunftsgerechten Wohnraums in Monheim am Rhein.

Oft wird übersehen, dass 97 Prozent des Wohnungsbestandes der Monheimer Wohnen aus Neubauwohnungen bestehen. Neubauten sind immer teurer als ältere Gebäude, insbesondere in der aktuellen Marktphase. Die Monheimer Wohnen hat daher bewusst Kosteneinsparungen vorgenommen, die den Wohnkomfort nicht beeinträchtigen – zum Beispiel eine Vereinfachung der Kellerlüftungen, der Kellerbeleuchtung oder Optimierungen der Bodenentsorgung. Es ist aber schlichtweg nicht möglich, eine Neubauwohnung zu den aktuellen Kosten zu errichten und die gleiche Miete wie für jahrzehntealte Wohnungen anzusetzen.

Alle neuen Wohneinheiten sind in einer Zeit entstanden, die geprägt ist von stark gestiegenen Baukosten, Zinsen und regulatorischen Anforderungen wie komplexen Bauvorschriften und energetischen Anforderungen. So haben sich Finanzierungskosten im Vergleich zwischen dem Wohnquartier Unter den Linden, das 2021 während der Coronazeit fertig gestellt wurde, und dem Sophie-Scholl-Quartier, das unter dem Eindruck der Coronazeit und dem Krieg in der Ukraine gebaut wurde, nahezu verdoppelt. Im Wohnquartier Unter den Linden konnte die Monheimer Wohnen im September 2021 noch Kaltmieten von 6,20 €/m² bis maximal 10 €/m² anbieten. Diese Mieten lagen zu dieser Zeit bereits rund 20 Prozent unter dem marktüblichen Neubaumietniveau.

Bis August 2025 hat die Monheimer Wohnen insgesamt 465 neue Wohnungen in Monheim am Rhein gebaut. Die Neubauobjekte sind sehr zukunftsfähig, barrierefrei, bewegen sich in den besten Energieeffizienzklassen A und B und bieten einen breiten Wohnungsmix sowie ausreichend Kfz- und Fahrradstellplätze. Die Kaltmieten für die 1,5 bis 5-Zimmerwohnungen bewegen sich aktuell, je nach Baujahr und Ausstattung, zwischen 6,27 €/m² und 13,90 €/m². Folglich richtet sich das Angebot an die verschiedensten Wohnungssuchenden. Allein 129 der 465 Wohnungen sind öffentlich gefördert – rund 28 Prozent des Bestandes. Diese Wohnungen werden zu deutlich unter dem Marktniveau liegenden Mieten, zum Beispiel aktuell 6,61 €/m² im Sophie-Scholl-Quartier und 6,27 €/m² im Wohnquartier Unter den Linden angeboten und sind Menschen mit geringerem Einkommen vorbehalten. Ohne die Monheimer Wohnen GmbH und ihre Investitionen in diesen Bereich gäbe es diesen dringend benötigten, tatsächlich günstigen Wohnraum in Monheim am Rhein nicht. Die Mischkalkulation der Gesamtprojekte, in der auch die frei finanzierten Wohnungen einen Teil der Kosten der geförderten Wohnungen mittragen müssen, ist dabei ein fester Bestandteil des Geschäftsmodells.

Monheim am Rhein ist beliebt, besonders bei Menschen aus den umliegenden Städten. Der Großteil der Wohnungen der Monheimer Wohnen wird aber gezielt an Monheimerinnen und Monheimer vermietet. So beeinflusst die Monheimer Wohnen die Miethöhen im Stadtgebiet erfolgt direkt und indirekt: Wenn Monheimerinnen und Monheimer in neue Objekte einziehen, werden auch wieder Wohnungen in günstigeren Bestandsgebäuden im Stadtgebiet frei. Dass dieser Faktor möglicherweise nicht für jede und jeden spürbar ist, liegt an dem nach wie vor sehr hohen Wohnungsdruck.

Auf Monheims Baustellen geht es deshalb so langsam voran, weil dort oft gar nicht gearbeitet wird.

Pausen auf Baustellen bedeuten keinen Stillstand, sondern sind Teil eines geregelten Bauablaufs. Oft arbeiten verschiedene Firmen und Gewerke zeitlich versetzt, weil bestimmte Arbeitsschritte voneinander abhängen oder technische Wartezeiten, zum Beispiel die Aushärtung von Asphalt oder Beton, eingehalten werden müssen. Auch wer mittags oder an Wochenenden an einer Baustelle vorbeigeht, sieht gerade dann keine Arbeiten, weil gerade Pausenzeit ist oder nicht gearbeitet werden darf.

Der Eindruck, dass auf Baustellen im Stadtgebiet nicht gearbeitet wird, ist daher oft eine subjektive Momentaufnahme. Menschen nehmen bevorzugt das wahr, was besonders auffällt oder sich ins Bild ihrer Erwartungen einfügt. Und was im Gedächtnis besonders präsent ist, beeinflusst das Urteil mehr als statistische Fakten. So werden einzelne Beobachtungen zur gefühlten Wahrheit. Positive Entwicklungen wie zügige Baufortschritte, gute Umleitungen oder Neupflanzungen werden hingegen oft gar nicht bewusst registriert. Darüber hinaus erleben Menschen Baustellen meist nur kurzzeitig im Vorbeigehen oder Vorbeifahren. Dabei entsteht ein Eindruck, der nicht repräsentativ für den ganzen Tagesablauf ist. Ein ruhiger Moment bedeutet aber nicht, dass nicht gearbeitet wird, sondern oft nur, dass gerade gewechselt, geprüft, gewartet, Mittags- oder Frühstückspause gemacht wird.

Die Baufirmen werden von der Stadt nicht nach Zeit sondern nach erbrachter Bauleistung bezahlt. Schon aus Eigeninteresse bemühen sich die Baufirmen im Auftrag der Stadt daher, möglichst effizient zu arbeiten, innerhalb der gesetzlichen Arbeitszeiten, mit den verfügbaren Fachkräften und unter Berücksichtigung von Verkehrssicherheit und Qualität.

[intern]Eine Übersicht zahlreicher abgeschlossener Bauprojekte gibt es im Mitmach-Portal.

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