Monheimer Projekte begleitet der Bund der Steuerzahler (BdSt) schon seit einigen Jahren besonders kritisch. Jetzt haben es die Mack-Pyramide und der Ausbau der Kulturraffinerie K714 in das sogenannte Schwarzbuch des Vereins geschafft.
Der BdSt e.V. erklärt, mit der Mack-Pyramide baue die Stadt ein weiteres „Denkmal der Steuergeldverschwendung“. Bürgermeister Daniel Zimmermann hält dagegen: „Die Kritik ist unbegründet.“ Mit der Restaurierung und Erweiterung der Mack-Pyramide verfolge die Stadt zwei Ziele: „Zum einen wird das bedeutende Werk des Künstlers Heinz Mack für die Nachwelt erhalten und zum anderen lassen sich die Baukosten über eine wirtschaftliche Nutzung refinanzieren. Beides verkennt der Bund der Steuerzahler.“
Der Umbau der Mack-Pyramide macht das Ensemble für die Öffentlichkeit zugänglich und schafft zugleich eine Nutzungsmöglichkeit, die kulturell attraktiv und wirtschaftlich tragfähig ist. Künftig sollen alle Bürgerinnen und Bürger ein ganz besonderes Werk des Künstlers Heinz Mack erleben können, darin Ausstellungen zeitgenössischer und moderner Kunst besuchen und in einem Museumscafé mit Terrasse verweilen. „Der Erweiterungsbau ist nötig, um das Gebäude über die vermietbaren Flächen auch wirtschaftlich machen zu können“, betont Zimmermann. Ausstellungen werden künftig im Erdgeschoss der Mack-Pyramide, dem Mack-Raum und der neu geschaffenen Ausstellungsetage auf insgesamt 1800 Quadratmetern stattfinden. In der darüber liegenden Büro-Etage können Galerien, Kreativunternehmen und kunstnahe Firmen Flächen anmieten, die sie in offenen Konzepten nach eigenem Bedarf ausbauen können. „Mit diesem Konzept kann die Mack-Pyramide künftig als Drehscheibe zwischen privater Kunst und gemeinnütziger Kulturarbeit fungieren und sich damit wirtschaftlich tragen“, fasst Zimmermann zusammen.
Dass das Projekt nach der Kommunalwahl noch zu stoppen sein könnte, schließt Zimmermann aus: „Durch die Vergabe sämtlicher Bauaufträge und den Start der Bauarbeiten habe ich vorgesorgt. Auch eine andere Ratsmehrheit beziehungsweise eine neue Bürgermeisterin können die Fertigstellung des Umbaus nicht mehr aufhalten.“
Die Umsetzung des Bauprojekts erfolge außerdem weiterhin rechtssicher: „Bei der Mack-Pyramide handelt es sich um ein Kunstwerk. Und Kunstwerke dürfen grundsätzlich durch eine Künstlerin, die das Werk geschaffen hat, oder den Künstler verändert werden. In diesem Fall hat Heinz Mack den Plänen der Erweiterung zugestimmt. Diese vom Künstler und der Stadt gewollte Veränderung des Kunstwerks mit den Mitteln des Denkmalschutzes zu verhindern, verletzt die Rechte des Künstlers an seinem Werk. Deshalb ist ein Denkmalschutz, der lediglich den Bestand konserviert, an dieser Stelle überhaupt nicht anwendbar.“
„Die Baukosten sind angemessen im Verhältnis zu den Möglichkeiten“
Auch die Baukostensteigerung bei der Kulturraffinerie K714 werden vom BdSt e.V. kritisiert. „Die Baukosten sind angemessen im Verhältnis zu den Möglichkeiten, die der Veranstaltungssaal künftig bietet“, entgegnet Bürgermeister Daniel Zimmermann. Direkt am Rheinufer entsteht inmitten historischer Mauern ein Veranstaltungsort für das städtische Kulturprogramm, Vereine, Abifeiern der drei weiterführenden Schulen und den Karneval. „Bisher verfügt die Stadt über keinen adäquaten Veranstaltungssaal für diese Anlässe.“ Bedingt durch die Tatsache, dass es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, seien die Baukosten höher als an einer anderen Stelle. „Vom Ergebnis wird die Stadt allerdings dauerhaft profitieren“, ist sich Zimmermann sicher.
An den Planungen für die Kulturraffinerie K714 wurden die Bürgerinnen und Bürger intensiv beteiligt. Nach einem Informationsabend 2019 konnten sich Interessierte mit Wünschen und Ideen einbringen. Bei einem weiteren Informationsabend wurde im Jahr 2020 das auf Basis der eingereichten Ideen weiterentwickelte Architekturkonzept vorgestellt. Der Rat beschloss das Konzept anschließend mehrheitlich. Im Juni 2023 wurde der Grundstein der Kulturraffinerie K714 gelegt, im Mai 2024 feierten zahlreiche Besucherinnen und Besucher das Richtfest. Die geschätzten Baukosten für die neue Veranstaltungshalle belaufen sich laut aktueller Planung auf rund 156 Millionen Euro. Die große Eröffnung ist im Herbst 2026 geplant. (bh)