Karoline Menge wurde 1986 geboren, hat im August ihren ersten Roman veröffentlicht und wird dafür Ende des Jahres mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis ausgezeichnet. Die Fachjury mit der in Monheim aufgewachsenen Autorin Ulla Hahn als Vorsitzenden hat sich in diesem Jahr für ihren Erstlingsroman „Warten auf Schnee“ entschieden. Der Roman sei „spannend wie ein Krimi“ und die existenzielle Thematik beeindruckend.
Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Monheim am Rhein den mit 10.000 Euro dotierten Preis an junge Autoren eines beeindruckenden Erstlingswerks. Karoline Menge ist nun die vierte Preisträgerin. In „Warten auf Schnee“ erzählt Menge die Geschichte einer zerbrochenen Familie aus der Sicht des sechzehnjährigen Mädchens Pauli. „Zugleich ist es aber auch die Geschichte des Verschwindens eines Ortes und seiner Bewohner. Mit Elementen des Horrorfilms treibt die Autorin die Handlung voran“, erklärt die achtköpfige Jury. „Das Werk beeindruckt mit einer fließenden Metaphorik, nicht zuletzt aber durch seine existenzielle Thematik: die Bedeutung der Familie, die Einsamkeit des Einzelnen und die Bedrohung des großen Ganzen: der Zivilisation und der Natur, letztlich der gesamten Erde.“
Karoline Menge studierte Literarisches Schreiben an der Universität Hildesheim und veröffentlichte bislang einige Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien. 2014 wurde sie mit dem 2. Platz des Würth-Literaturpreises ausgezeichnet, 2015 war sie Stipendiatin des Landes Niedersachsen. Unter Vorsitz von Dr. Ulla Hahn kürte die Jury mit Shida Bazyar (Preisträgerin des Ulla-Hahn-Autorenpreises 2016), Norbert Hummelt (Schriftsteller), Maren Jungclaus (Literaturbüro NRW, Düsseldorf), Dr. Lothar Schröder (Verantwortlicher Redakteur für Geistiges Leben bei der Rheinischen Post), Dr. Hajo Steinert (Autor und langjähriger Leiter der Abteilung Kulturelles Wort beim Deutschlandfunk) und Dorothea von Törne (freie Literaturkritikerin) sie nun zur Siegerin. (bh)