Mit einer Schweigeminute haben die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Monheim am Rhein in ihrer jüngsten Sitzung den Opfern der Brandanschläge auf das Wohnhaus der Familie Genç im nahen Solingen, gedacht, bei dem vor 25 Jahren fünf Frauen und Kinder auf feige Weise ermordet wurden.
„Es war der unrühmliche Höhepunkt einer ganzen Reihe rassistischer Anschläge, die zu Beginn 90er-Jahre vor dem Hintergrund einer schon seinerzeit oft hysterisch geführten Debatte um Flüchtlinge und Einwanderung verübt wurde“, blickte der Integrationsratsvorsitzende Abdelmalek Bouzahra im Ratssaal zurück und mahnte mit Blick auf die Zukunft: „Rassismus und Rechtsextremismus sind auch nach 25 Jahren in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Oft beherrschen polemisch geführte Debatten über bestimmte Einwandergruppen die öffentliche Wahrnehmung. Es ist daher unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung, uns der Gewaltbereitschaft von Menschen mit rassistischen Einstellungen entgegenzustellen.“
Die vom Integrationsrat unterstützten Veranstaltungen, wie das Fest der Toleranz am 19. Mai 2018 sowie die interreligiöse Reihe, mit dem im letzten Jahr gefeierten Öffentlichen Fastenbrechen und dem nun bald am 30. September anstehenden Öffentlichen Erntedankfest, seien daher wertvolle Gelegenheiten zum Dialog und zur Stärkung des Monheimer Miteinanders. Das Gedenken an die Opfer sowie das engagierte Vorgehen gegen Rechtsextremismus blieben auch weiterhin wichtige Aufgaben. Bouzahra: „Der Integrationsrat der Stadt Monheim am Rhein warnt daher eindringlich davor, die Normalisierung rechter Aussagen einfach hinzunehmen.“ Stattdessen müsse klare Position gegen Rassismus und Rechtsextremismus bezogen und der Einsatz für eine offene und vielfältige Gesellschaft bestärkt werden.
Der gemeinschaftliche Appell aller Mitglieder des Monheimer Integrationsrates lautet deshalb: „Wir lehnen Rassismus und Rechtsextremismus ab und stehen für ein friedliches, weltoffenes und gleichberechtigtes Zusammenleben. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die sich in Initiativen und Vereinen für eine Gesellschaft ohne Rassismus einsetzen, müssen eine starke Stimme in Politik und Öffentlichkeit bekommen.“ (ts)