Sojus 7 feiert Eröffnung der neuen Bluebox an der Kapellenstraße

13,5 Millionen Euro investiert die Stadt in den Um- und Neubau der künftig drei Gebäude des soziokulturellen Zentrums

Miguel Romero Perez von der städtischen Abteilung Neubau (v.l.n.r.), Kirsten Witt, Leiterin des Bereichs Bildung und Kultur, der stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse, Cornelia Groh von der städtischen Abteilung Neubau, Sojus-7-Leiter Christian Kaindl, Künstlerin Hilde Weyler und die langjährige Ehrenamtlerin Katinka Löschper eröffnen gemeinsam die neue Bluebox. Foto: Birte Hauke

Bis zu 300 Besucherinnen und Besucher können im neuen Saal feiern. Foto: Birte Hauke

Mit etwa 160 Stehplätzen hat das neue Café Platz für fast doppelt so viele Menschen wie früher. Foto: Birte Hauke

Der Saal in der neuen Bluebox ist durch den Eingang ebenerdig erreichbar, in die anderen Ebenen führen Aufzüge. Foto: Birte Hauke

Unter den Füßen knirscht der letzte Sand der Bauarbeiten, an den glatten Betonwänden glänzt die neue Beschilderung und im nebligen Saal riecht es noch ein wenig nach Neubau, aber auch schon nach der Party vom vergangenen Abend – die neue Bluebox des Sojus 7 an der Kapellenstraße wurde am 22. und 23. September offiziell eingeweiht. In das neue Veranstaltungsgebäude, den Umbau des alten Fabrikgebäudes und die Sanierung des Fachwerkhauses investiert die Stadt insgesamt 13,5 Millionen Euro.

Drei Jahre hatten die Bauarbeiten am ersten von den künftig drei Sojus-7-Gebäuden gedauert. „Wir feiern heute nicht nur den Abschluss einer herausfordernden Bauphase, sondern sicherlich auch den Beginn einer neuen Ära für das soziokulturelle Zentrum Sojus 7“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse im Saal, im Untergeschoss auf der Ebene der Kapellenstraße. Bis zu 300 Besucherinnen und Besucher können hier feiern. Scheinwerfer tauchen den großen Raum in rosa und gelbes Licht, an der Theke greifen Ehrenamtliche in große Kühlschränke und über der Bühne verliert sich der Blick in der schwarzen, 15 Meter hohen Decke.

Nutzerinnen und Nutzer sammelten Wünsche für den Neubau

Die Planungen für die Umgestaltung des Sojus 7 hatten bereits 2016 begonnen. In Workshops sammelten Nutzerinnen und Nutzer ihre Wünsche und das niederländische Architekturbüro De Zwarte Hond entwickelte damit Pläne für den Umbau. 2018 diskutierten Bürgerinnen und Bürger die Ideen und im Januar 2020 fand im alten Gebäude die letzte Veranstaltung statt. „Als wir aus dem alten Sojus ausziehen mussten, haben wir alle erstmal sehr gelitten“, erinnert sich Sojus-7-Leiter Christian Kaindl. „Wir konnten in unseren Interimslösungen aber total viel Kreativität erhalten und haben im Café ‚Zum Goldenen Hans‘ und dem Bier- und Musiksalon ‚Bums‘ neue Formate entwickelt, Radio Rakete erfunden und damit die Gemeinschaft erhalten, die das Sojus 7 ausmachen. Damit haben wir eine wunderbare Grundlage für die Zukunft, die jetzt hier vor uns liegt.“

Pünktlich zum 35. Geburtstag stehen dem soziokulturellen Treffpunkt mit dem neuen Veranstaltungsgebäude nun knapp 1700 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche zur Verfügung. „Wir stehen hier in einem architektonisch aufregenden Gebäude, das total viele Wünsche erfüllt und als soziokulturelles Zentrum irre viel bietet“, freut sich Christian Kaindl. Hinter dem Saal gibt es Lagerräume und einen großen Backstage-Bereich für auftretende Künstlerinnen und Künstler. Im Erdgeschoss der Bluebox, auf der Ebene der Lottenstraße, befindet sich das Café. Mit etwa 160 Stehplätzen hat das neue Café Platz für fast doppelt so viele Menschen wie der Vorgänger im Fabrikgebäude. Zwischen den vertrauten, alten Tischen und Plakaten vergangener Veranstaltungen improvisiert heute Achim Tang, Artist in Residence der Monheim Triennale, mit Besucherinnen und Besuchern. Währenddessen werden in der neuen, großzügigen Gastroküche syrische Spezialitäten wie Hummus, Auberginencreme, Bulgursalat und gegrilltes Gemüse vorbereitet.

Im Obergeschoss wurden drei kleinere Ateliers, ein Gruppenatelier und ein Seminarraum eingerichtet. Auch sie sind heute Veranstaltungsfläche: Unter dem Motto „Bring your own Shirt“ gestalten Besucherinnen und Besucher mitgebrachte Kleidungsstücke im Siebdruckverfahren. Derweil wächst die Schlange an der Sticker-Station. Im Nebenraum erzählt eine Zeitleiste mit zahlreichen alten Gegenständen die Geschichte des soziokulturellen Zentrums. Eine alte Rübenkraut-Dose erinnert an die Krautfabrik Gethmann, Fotos und Zeitungsausschnitte dokumentieren besondere Konzerte und auch die Tür zum alten Atelier des Sojus-7-Urgesteins Hilde Weyler, die mit der Eröffnung auch ihren Umzug feiert, ist erhalten geblieben.

60 Ehrenamtliche organisieren das Eröffnungswochenende

„Was sich mit dem neuen Gebäude nicht geändert hat, ist der Geist des Sojus 7 und ein herausragendes Sojus-Team, was hier eine super Atmosphäre schafft“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse. Rund 100 Menschen sind am Eröffnungswochenende in der Bluebox aktiv – allein 60 davon ehrenamtlich. Risse bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern für Ihren Einsatz: „Durch Euer Handeln, Euer Engagement und Eure Kreativität werdet Ihr das Sojus weiterhin zu einem zentralen Anlaufpunkt für Kulturinteressierte in unserer Stadt machen.“ Auch Sojus-7-Leiter Christian Kaindl betont die Bedeutung der Ehrenamtlichen: „Ich möchte mich vor allem bei allen bedanken, die sich immer wieder entscheiden, ihre Freizeit hier zu verbringen und diesen Ort zu dem besten Ort der Welt machen – zumindest für mich. Danke!“

Auch Kirsten Witt, Leiterin des städtischen Bereichs Bildung und Kultur, schätzt die Arbeit des Sojus-7-Teams: „Kultur ist nichts, was wir vorgefertigt vorfinden, sondern etwas, das wir alle machen. Das kulturelle Leben in Monheim am Rhein ist, was wir draus machen.“ Im Rahmen der Einweihung erinnert sie auch an die Bedeutung des Sojus 7 als Forum für verschiedene Meinungen und Perspektiven: „Heutzutage werden Orte, wo wir diskutieren und uns gegenseitig zuhören zu können, immer wichtiger. Wir müssen im Gespräch bleiben. Das ist anstrengend und es tut auch manchmal weh, aber das Sojus 7 ist ein Ort, wo wir das können.“

Während in der neuen Bluebox schon gefeiert wird, warten direkt nebenan Bagger und Ziegel auf ihren Einsatz. Seit Januar werden die ehemalige Rübenkraut-Fabrik, die das Sojus 7 bislang beherbergt hatte, und das benachbarte Fachwerkhaus zu Proberäumen, Werkstätten und Büros umgebaut. Durch den Umbau des Geländes wird nun auch der Eingangsbereich zur Kapellenstraße deutlich größer und alle Gebäude mit Rampen und Aufzügen barrierefrei. Noch in diesem Jahr will das Sojus-7-Team in die neuen Büros des Fachwerkhauses ziehen. Die Eröffnung der umgebauten Fabrik, und somit den Abschluss der Umgestaltung, soll im April 2024 gefeiert werden. (bh)

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