Wie schon letzte Woche wurde auch für den heutigen Freitag, 28. Januar ab 17 Uhr wieder ein „Abendspaziergang durch Monheim am Rhein“ als Demonstration bei der Kreispolizeibehörde angemeldet. Mit Kerzen wollen die Spaziergänger „Licht ins Dunkel“ bringen. Ihr Thema für diese Woche lautet: „Wir sind keine Corona-Leugner!“
Wahr ist: Die Polizei rechnet wieder mit knapp 20 hauptsächlich aus Monheim am Rhein und Langenfeld stammenden Personen. Von der Altstadt aus soll es erneut in Richtung Rathaus gehen. Dort hat man zur Begrüßung schon zwei große Plakate aufgehängt, die am Monheimer Ratssaal für die Impfkampagne des Bundesministeriums für Gesundheit unter dem Titel „Deutschland krempelt die Ärmel hoch“ werben.
Das sollte passen, denn in der Anmeldung zur Demonstration heißt es: „Wir sind weder Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker noch Impfgegner.“ Gegen Impfungen habe man „generell nichts“, sondern lediglich einen „kritischen Blick auf die Corona-Impfung“, heißt es aus den Reihen der Lichttragenden. Auch als Querdenker sieht sich die Gruppe nicht – man sei lediglich „anders denkend“, verlasse sich auf „Daten und Fakten“ und wolle auf „alternative Medien“ aufmerksam machen.
Was die Stadtspitze und alle im Monheimer Stadtrat vertreten Ratsfraktionen von den durch die Gruppe verbreiteten alternativen Fakten und Theorien halten, hatte sie bereits letzte Woche in einem gemeinsamen Statement klargestellt, in dem sie betonten, dass sie zwar jedem Menschen das Recht zugestehen, mit Gleichgesinnten auf die Straße zu gehen und für seine Anliegen zu demonstrieren, dass sie sich von den durch die Gruppe propagierten Thesen jedoch klar distanzieren. „Wir bitten alle Monheimerinnen und Monheimer, auf den letzten Metern im Kampf gegen das Coronavirus jetzt nicht die Konzentration auf das Wesentliche zu verlieren“, so der gemeinsame Appel von Bürgermeister Daniel Zimmermann, Lisa Pientak (PETO), Markus Gronauer (CDU), Manfred Poell (Bündnis ‘90/Grüne) sowie Alexander Schumacher (SPD). „Bitte bleiben Sie vorsichtig und gehen Sie vor allem niemandem auf den Leim, der die aktuelle Situation nutzt, um sein ganz eigenes Süppchen zu kochen.“ (ts)