Monheim am Rhein ist eine Stadt in Bewegung. Das gilt auch und in ganz besonderem Maße für das Stadtzentrum. In Monheim Mitte blüht der Handel. Und das Angebot wächst weiter. Nach der Eröffnung des neuen Rathaus Centers 2022 wird nun im Sommer 2024 das innen wie außen komplett runderneuerte und erheblich vergrößerte Monheimer Tor seine Türen wieder für die Kundschaft öffnen. Und sogar für den geplanten dritten Bauabschnitt im Ostbereich hat schon der nächste große Ankermieter in Form eines Elektronikfachmarkts unterschrieben – über drei Jahre vor dem frühesten Eröffnungstermin. Die Nachfrage nach Flächen in Monheim am Rhein ist groß – gerade im Zentrum.
Monheim Mitte lebt also, wird neben Kunst- demnächst auch noch durch Kinoerlebnisse und ein zentral gelegenes Hotel bis in die Abendstunden hinein noch belebter. Leerstand sucht man hier eigentlich beinahe vergebens. Doch auch temporär mal freistehende Flächen gehören zu einem lebendig-dynamischen und damit auch abwechslungsreichen Zentrum dazu. „Uns ist natürlich klar: Je größer unser Gesamtangebot wächst, umso mehr wächst damit ganz automatisch auch die Wahrscheinlichkeit, dass es immer wieder mal zu Wechseln und damit auch zu kurzzeitigen Leerständen kommen kann und wird“, betont Estelle Dageroth, Leiterin der Abteilung Wirtschaftsförderung und Tourismus bei der Stadtverwaltung. Darauf hat sie sich mit ihrem Team in Kooperation mit den Monheimer Einkaufzentren Gesellschaften über den Aufbau eines agilen Leerstandsmanagements frühzeitig vorbereitet. Jetzt kommt es bald zu einem ersten Testlauf.
Der Name der Idee lautet: Mittendrin! „Dahinter steckt ein Pop-Up-Store-Konzept in leerstehenden Ladenlokalen“, erläutert Louisa Jansky, Leiterin des City Managements innerhalb der Wirtschaftsförderung. „Wir wollen als Stadtmarketing vorsorgend agieren statt nur zu reagieren, indem wir bereits frühzeitig Pläne entwickeln, um tatsächliche Leerstände zu vermeiden. Und wir tun das, indem wir Nutzungswechsel auf zentral in unserer Mitte gelegenen Flächen als gleichzeitige Chance für Händlerschaft und Kundschaft begreifen.“
Zu Janskys Team gehört auch Citymanagerin Claudia Calsbach, die das Konzept entwickelt hat und in dessen Rahmen unter dem Stichwort Kooperation künftig wechselnde Themen bespielt werden – von Konsum über Kultur bis hin zur Kunst. „Dabei darf es dann auch gerne mal überraschend sein“, so die Projektleiterin.
Das Mittendrin-Konzept soll dann natürlich nicht nur für städtische Immobilien, sondern für Monheim Mitte insgesamt greifen, so wie die Stadt auch ihre Mitte als Gesamtangebot vermarktet. „Bei unseren eigenen Immobilien könnten wir im Moment auch nur wenig anbieten“, erläutert Jansky mit Verweis auf die nahezu lückenlose Vermietungsquote. Der Pilot startet daher nun im Randbereich von Monheim Mitte, am Fuße des Schelmenturms. Das für viele Jahre am westlichen Ende der Alten Schulstraße ansässige Modegeschäft Aleganto ist von der Doll Eck ins wiederbelebte Zentrum an die Heinestraße umgezogen. Das alte Ladenlokal in dem inzwischen von einen Privatinvestor gekaufte Haus steht derzeit leer. „Wir dürfen uns dort daher bis auf Weiteres kreativ erproben“, zeigt sich Claudia Calsbach vom Entgegenkommen des Besitzers erfreut. Ihre Zielgruppe für das Beleben der künftigen temporär eingerichteten Pop-Up-Stores sind Händlerinnen und Händler, die bislang (noch) kein eigenes Ladenlokal besitzen oder einen ergänzenden Outlet-Store suchen, ebenso wie Künstlerinnen und Künstler, Handwerker, Gründerinnen oder Unternehmer. Calsbach: „Wir wollen Menschen kreativ zusammenbringen, die auf den von uns zur Verfügung gestellten Flächen einen Mehrwert für die Kundinnen und Kunden von Monheim Mitte bieten – also einen Gewinn für alle schaffen, die gern in unsere Mitte kommen.
Der Startschuss im früheren Aleganto an der Doll Eck soll im April fallen. Ein „First Opening“ wird es in Kooperation mit der Kunstschule sogar schon zu den Anti-Rassismus-Wochen vom 11. bis 24. März geben. Dafür wird in dem Ladenlokal an der Alten Schulstraße gerade bereits fleißig der Pinsel geschwungen. Calsbach: „Hier entsteht mit einfachen Mitteln etwas sehr Einladendes und Innovatives. Unsere Besucherinnen und Besucher dürfen sich schon heute auf die Rückkehr in das alte Ladenlokal mit neuer Funktion freuen.“ (ts)