Gleich zweimal wurden die Monheimer Bürger und mit ihnen über 100 Berufs- und freiwillige Feuerwehrleute am Donnerstag- und Freitagabend durch Sirenengeheul hochgeschreckt.
Am Donnerstag gegen 22.30 Uhr war es das als Feuer- oder auch Stadtalarm bekannte Signal mit dem dreimal zehn Sekunden lang anhaltenden Sirenenton, am Freitagabend, gegen 19.40 Uhr, der sogenannte Gefahrenalarm, jener Heulton, der vor allem älteren Menschen noch immer in Mark und Bein fährt, weil er in Kriegszeiten vor unmittelbar bevorstehenden Luftangriffen warnte. Auch in Friedenszeiten gilt das Signal noch immer als ausdrückliche Warnung an die Bevölkerung und Ermahnung, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie das Radio einzuschalten.
In beiden Fällen handelte es sich zum Wochenende hin um Fehlalarme. Am Donnerstag waren die Feuerwehrleute bereits Stunden zuvor auch noch über ihre Funkmeldeempfänger, die sogenannten Piepser, alarmiert worden und umsonst zur Feuerwache und zum Baumberger Gerätehaus geeilt. Und in allen Fällen war es kein technischer Defekt, sondern eine mutwillige Manipulation des Monheimer Alarmierungssystems.
Übersetzt in die Computersprache kann man sagen: Einem oder mehreren Tätern ist es gelungen, sich in das Funksystem der städtischen Feuerwehr einzuhacken. Sämtliche Alarmierungen wurden nicht über die Feuerwache an der Paul-Lincke-Straße ausgelöst. Es bestand zu keiner Zeit eine tatsächliche Gefahr.
„Mit so etwas macht man keinen Spaß.“
Noch vor dem Wochenende wurde bei der Polizei Anzeige erstattet. In einer Pressekonferenz stellte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann am Montagmittag klar: „Mit so etwas macht man keinen Spaß. Wir sind nun auch als Stadt für jeden Hinweis aus der Bevölkerung dankbar, der uns vielleicht zu den Tätern führt.“ Die Monheimer Feuerwehr nimmt Hinweise unter Telefon (02173) 955-20, die Polizeiwache unter (02173) 959-46-550 entgegen. Gesucht wird vor allem nach verdächtigen Personen, die offenbar mit einem Funkgerät unterwegs sind, oder damit von Zuhause aus ihr Unwesen treiben. Neben der kriminellen Energie muss hier auch ein gewisses technisches Verständnis vorhanden sein. Feuerwehr-Chef Hartmut Baur: „Die böswillige Alarmierung der Feuerwehr ist strafbewehrt. Das hat für den oder die Täter auf jeden Fall rechtliche Konsequenzen.“
Die Stadt hat inzwischen technische Vorkehrungen getroffen, um weitere Fehlalarme möglichst zu unterbinden. Am Samstag wurde um 12 Uhr auch auf den turnusmäßigen Probealarm verzichtet, um die Bevölkerung nicht noch weiter zu verunsichern. Neben der Unterbindung weiterer Fehlalarme wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei zudem technische Vorkehrungen getroffen, um den oder die Täter bei neuerlichen Versuchen, die Feuerwehrleute und Einwohner zu täuschen, möglichst schnell orten und ihrer habhaft werden zu können.