Die Entscheidung fiel bereits am 21. Dezember. In dieser Woche hat die Stadt nun die Verträge mit den Gewinnern der Ausschreibung für die Umgestaltung und Revitalisierung des Rathauscenters unterzeichnet. Von Monheimer Seite aus unterschrieb Isabel Port, Geschäftsführerin der Monheimer Einkaufszentren I und II, beides städtische Tochtergesellschaften.
Nun werden die Projektentwickler Boening & Glatzel sowie die Architekten und Ingenieure von Heine Plan konkret damit beginnen, das Rathauscenter umzuplanen und damit Monheims Mitte im Zusammenspiel mit dem Monheimer Tor rund um den Busbahnhof noch einmal neu und erstmals aus einem Guss zu gestalten. So soll der Rathausplatz sowohl optisch als auch funktional zur ersten Einkaufsadresse in der Stadt aufgewertet und die Heinestraße erstmals sinnvoll in das Stadtzentrum eingebunden werden. Eine klare Kampfansage an die dortigen Leerstände der letzten Jahrzehnte. Unter anderem wird dafür zwischen Eierplatz und Centerbogen ein Durchgang geschaffen, so das hier künftig angesiedelte Gastronomieangebote und Geschäfte bereits vom Busbahnhof aus sichtbar werden. Neue moderne Schaufensterfronten und größere Ladenlokale mit zeitgemäßen Zuschnitten werden kommen. Monheims Zentrum wird weiter und offener gedacht als je zuvor.
Die Innenstadt noch einmal neu denken
Bürgermeister Zimmermann zeigt sich demnach mehr als zuversichtlich, gemeinsam mit den nun gefundenen Partnern die Monheimer Einzelhandelslandschaft auf ein neues Niveau zu heben: „Mit beiden Büros haben wir ebenso kreative wie kompetente Mitstreiter gewonnen, die uns dabei helfen werden, die Monheimer Innenstadt noch einmal gänzlich neu zu denken. Die Verbindung des Busbahnhofs mit dem Eierplatz sowie die Beseitigung aller innenliegenden Flure im Rathauscenter bieten die Chance zur Ansiedlung neuer Geschäfte, die in der Innenstadt dringend gebraucht werden.“
Christian Heine, Gründer der Hamburger Architektur- und Generalplanungsgesellschaft Heine, ist selbst in Monheim aufgewachsen und freut sich nun daher ganz besonders darauf, wieder in und für seine alte Heimat tätig werden zu können: „Monheim am Rhein hat durch die hier in den letzten Jahren etablierte Innovations- und Finanzkraft als eine der ganz wenigen Städte in Nordrhein-Westfalen überhaupt die Chance, das Stadtbild so aktiv und modern gestalten zu können – und diese Chance nimmt die Stadt unter Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger tatsächlich auf bewundernswerte Weise wahr. Ich bin absolut beeindruckt, was sich hier in den letzten Jahren getan hat. Wir sind sicher, dass wir mit der Neugestaltung von Monheims Mitte auch den Einzelhandel hier nochmal ein entscheidendes Stück voranbringen können“.
Matthias Böning, der auf der anderen Rhein-Seite in Dormagen wohnt und lange Jahre in leitender Funktion bei Hochtief und mfi AG arbeitete, ergänzt: „Die Voraussetzungen für erfolgreichen Einzelhandel bietet Monheim am Rhein schon heute. Was aber bislang noch fehlt, ist die richtige Plattform für die Mieterinnen und Mieter. Damit meine ich Gebäude, die den Handel auch tatsächlich zeigen und Mieterinnen und Mietern solche Flächen bieten, die sie wirklich suchen, um ihre Kundschaft abholen zu können. Mit unserer 20-jährigen Erfahrung im Bereich Einzelhandelsimmobilien werden wir das gemeinsam mit Heine Plan, der Stadt und Monheims Bürgerschaft hinbekommen.“
Bis 2022 soll alles fertig sein
Die nächsten Schritte gibt Bürgermeister Zimmermann gleich vor. Neben der Einbindung der Bürgerinnen und Bürger über die im städtischen Mitmach-Portal gebündelten Beteiligungsmöglichkeiten stehen in den kommenden Wochen zunächst einmal vor allem Treffen mit den Bestandsmietern des Rathauscenters auf dem Programm. Spätestens nach den Sommerferien sollen Boening & Glatzel gemeinsam mit den Heine-Architekten dann drei Konzeptvarianten vorstellen, aus denen die Stadt schließlich die beste Lösung auswählt. Dabei werden Heinestraße, Rathauscenter und Monheimer Tor gemeinsam mit dem Rathausplatz und Eierplatz künftig ein als zusammengehörig wahrnehmbares Einkaufsquartier bilden. Läuft alles nach Plan, können die Monheimerinnen und Monheimer dann ab dem 1. Quartal 2022 in einer top-modernen neuen Monheimer Mitte einkaufen sowie die zahlreichen Innen- und Außenangebote der heimischen Gastronomie im Zentrum genießen. (ts)
Kurzportraits der beteiligten Partnerfirmen
Boening & Glatzel
Bauingenieur Matthias Böning und Volkswirt Dr. Christof Glatzel waren viele Jahre Vorstände der mfi AG (heute Unibail-Rodamco-Westfield Germany), einem der größten Projektentwickler Deutschlands für Einkaufscenter – in Nordrhein-Westfalen unter anderem bekannt durch die Köln und Düsseldorf Arcaden, das Minto in Mönchengladbach oder den Ruhr Park in Bochum. Ihre Erfahrung stellen sie seit fünf Jahren Investoren wie AXA und Cerberus sowie Städten zur Verfügung, wenn es darum geht, bestehende Einzelhandelsimmobilien für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit zu machen. Jüngst haben sie erfolgreich das Tannenbusch Center in Bonn und das Biesdorf Center in Berlin umgebaut.
www.boeningglatzel.de
Heine Plan GmbH
Die Heine Plan GmbH ist eine mittelständische Architektur- und Generalplanungsgesellschaft aus Hamburg. Die Architekten und Ingenieure entwickeln und bauen seit 30 Jahren komplexe Highstreet-Projekte in den bedeutenden Einzelhandelslagen Deutschlands. So werden städtische Schlüsselprojekte, wie etwa das Alsterhaus am Jungfernstieg in Hamburg, das KaDeWe am Tauentzien in Berlin oder der Oberpollinger an der Neuhauser Straße in München, seit vielen Jahren kontinuierlich geplant, weiterentwickelt und umgebaut. Auch der Neubau von Einkaufszentren, wie etwa die Höfe am Brühl in Leipzig oder das Minto in Mönchengladbach, konnte von den Planern erfolgreich gestaltet werden.
www.heine-architekten.de