Was bedeutet Heimat? Und welche Gründe könnten Menschen veranlassen, ihre Heimat zu verlassen? Zum vierten Europatag am Otto-Hahn-Gymnasium stellten die Schüler am Dienstag, 9. Mai, unter dem Motto „Unterwegs in Europa. Angekommen – aufgenommen – herzlich willkommen?!“ die Europäische Flüchtlingspolitik in den Vordergrund. Während die Schüler der fünften bis neunten Klassen sich mit einem der 28 EU-Länder beschäftigten, nahmen die Oberstufenschüler an verschiedenen Workshops, Planspielen und Gesprächskreisen teil.
Die Veranstaltung am offiziellen Europatag der Europäischen Union wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit (IPZ), der Friedrich-Ebert-Stiftung, Planpolitik Berlin, CIVIC-Institut und Europa-Union organisiert. Zum Auftakt standen in der Aula Bürgermeister Daniel Zimmermann, Herbert Reul (CDU-Mitglied im Europäischen Parlament) und Felix Banaszak (Mitarbeiter von Sven Giegold, MdEP – Bündnis 90/Die Grünen) im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die vom IPZ geleitet wurde, den Schülern Rede und Antwort.
„Diejenigen, die Zäune bauen, lösen damit keine Probleme, sondern verlegen sie in die Nachbarstaaten“, erklärte Bürgermeister Daniel Zimmermann. Ein wichtiger Baustein von Europa sei, andere Länder kennenzulernen: „Nicht nur als Tourist, sondern auch durch den Besuch von Gastfamilien“, fügte er mit Blick auf die zahlreichen Schüleraustausche am Otto-Hahn-Gymnasium hinzu. In Bezug auf die Flüchtlingsströme lobte er vor allem das anhaltende Engagement der Bürger: „Die Monheimer haben gar nicht lange nachgedacht und direkt mit angepackt!“
Herbert Reul gestand: „Die Ausmaße der steigenden Flüchtlingszahlen haben wir zu spät bemerkt. In der EU denken viele Mitgliedsstaaten nur an sich. Das hat dazu geführt, dass es zu einer Krise gekommen ist.“
Während in der Aula diskutiert wurde, machten sich 26 Schüler der zehnten und elften Klassen mit Fragebögen und Kameras auf den Weg in die Innenstadt, Monheimer zu ihren Standpunkten zu befragen. Zum Ende des Europatags präsentierten die Schüler ein geografisches Stimmungsbarometer zum Thema „Heimat, Migration und Flucht“. Mit dem Projekt nimmt die Gruppe am Landeswettbewerb „Ankommen in Europa“ teil, der vom NRW-Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien ausgeschrieben und mit bis zu 2000 Euro prämiert wird. (bh)