In den Garten des Deusser-Hauses sind in diesen Tagen rund 50.000 neue Arbeiterinnen eingezogen. Zwei Bienenköniginnen werden dort mit ihren beiden Völkern in Zukunft fleißig Honig produzieren. Beim Umzug half die Monheimer Imkerin Marie Förster, die auch schon eine Diskussion zu bienen- und insektenfreundlicher Bepflanzung auf der städtischen Ideenplattform Mitteilen angestoßen hatte.
Auf ihren Vorschlag geht auch die Ansiedlung von Stadtbienen zurück. „Mit dem Projekt möchte ich die Stadt hinsichtlich ihrer Bemühungen im Klima- und Naturschutz unterstützen und ein weiteres positives Zeichen in diese Richtung setzen“, erläutert die junge Imkerin, die der Monheimer Familienimkerei Schwind entstammt.
Weitere Standorte schon in Planung
Sie selbst stellt die Stöcke und übernimmt mit ihrem Team die komplette Pflege. Die Stadt stellt die geeigneten Aufstellplätze. Und alle profitieren. Denn dass es um die Bienen zurzeit nicht gut bestellt ist, und dass wir Menschen sie ganz dringend brauchen, ist inzwischen beinahe schon Allgemeinwissen. Nun also soll es zumindest in Monheim am Rhein mit allgemeiner Anstrengung ein bisschen besser werden.
„Wir stehen am Anfang“, betont Marie Förster. „In den kommenden Wochen und Monaten soll das Projekt noch weiter ausgebaut und weitere Standorte gefunden werden.“ Auch Bürgermeister Daniel Zimmermann ist involviert. „Ich könnte mir sogar einen Bienenstock direkt am Rathaus vorstellen“, zeigt sich Monheims Stadtoberhaupt bienenfreundlich. „Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, den Monheimer Stadthonig bald zum Beispiel Gästen aus unseren Partnerstädten als lokales Geschenk anbieten zu können.“ Ein eigenes Label ist bereits in Vorbereitung. Marie Förster: „Auch an feste Verkaufsstellen im Stadtgebiet oder Aktionsstände beim Frühlings- oder Stadtfest ist bereits gedacht.“
Die ersten Honiggläser gibt's 2021
Dafür muss nun jedoch zunächst einmal die Produktion angefahren werden. Die beiden Startvölker im Deusser-Garten sollen von 50.000 auf am Ende weit über 100.000 Bienen anwachsen – wenn sie gut über den Winter kommen. Die ersten Honiggläser könnten dann 2021 befüllt werden.
Und natürlich wird man das wachsende Projekt auch weiter beobachten können. Förster: „Wir machen das für die Bienen und für alle Menschen in Monheim am Rhein.“ Die Bienenstöcke sind im städtischen Blau gestrichen und tragen an der Seite den Schriftzug „Stadtbienen“. Der Garten des Deusser-Hauses ist eine gute Startbasis, ein geschützter Ort, den man von der Kapellenstraße aus zwar immer einsehen kann, an dem aber weder Menschen noch Bienen einander stören. Bei Veranstaltungen wird man die fleißigen Arbeiterinnen hier aber demnächst jedoch auch mal aus direkter Nähe betrachten können. Zudem werden Infotafeln an den Standorten der Stadtbienen künftig weitere Erläuterungen liefern. (ts)