Nachdem sich die letzten Glutnester unter dem eingestürzten Dach auf der Großbrandstelle an der Niederstraße als äußerst hartnäckig erwiesen hatten konnten in der Nacht und am heutigen Samstag-Vormittag auch unter Einsatz eines Spezialschaums nochmal entscheidende Löscherfolge erzielt werden.
Am Samstagmittag stand dann fest: Auch die letzte noch bestehende Warnstufe für den direkten Bereich rund um den Brandort kann aufgehoben werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner können wieder ihre Fenster öffnen und durchlüften. Von der Brandstelle gehen keine Emissionen mehr aus.
Aufatmen könnte es auch mit Blick auf die Spielplätze und Außenflächen von Kitas und Schulen geben. Das städtische Ordnungsamt kontrolliert am Wochenende zahlreiche Außenbereiche auf mögliche Rußpartikel. Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Dort, wo wir nach einer entsprechenden Kontrolle nichts finden, werden wir die mit Flatterbändern am Freitag vorsorglich abgesperrten Flächen sukzessive wieder freigeben.“ Davon ausgenommen sind die Spielplätze, die im Bereich zwischen dem Brandherd und der Berghausener Straße liegen. Sie bleiben bis zur Freigabe der Ergebnisse des Landesumweltamts vorsorglich auch weiterhin alle gesperrt. “ Die prophylaktischen Absperrungen hatten von Beginn an ohnehin nur für Kinderspielbereiche nordöstlich des Brandherds gegolten.
Für einige Haushalte entlang der Niederstraße, die vorsorglich vom Strom genommen wurden, wird nun auch die Elektrizität nach Möglichkeit wieder eingeschaltet. Auch hier sind einige Keller samt Stromkästen mit Löschwasser vollgelaufen. Fast alle Wohnungen in Brandortnähe sind inzwischen wieder freigegeben.
Die Niederstraße im Bereich zwischen Schwalbenstraße und Rhenaniastraße dürfte voraussichtlich auch noch über das gesamte Wochenende für die nach wie vor zahlreich arbeitenden Einsatzkräfte gesperrt bleiben.
Die enormen Massen an Löschmittel werden gerade in große Tankwagen gepumpt und in ein gesondertes Sammelbecken auf der Monheimer Kläranlage gebracht. Nach einer Prüfung kann das Wasser im Anschluss an eine Spezialklärung wieder dem normalen Klärwasser zugeführt werden oder muss gesondert entsorgt werden. Die niedergebrannte Halle ist voll unterkellert und mit Löschwasser vollgelaufen. Inklusive der Versorgungsteams waren bis zu 200 Kräfte gleichzeitig am Monheimer Einsatzort.
Landesumweltamt und Kreis empfehlen Maßnahmen
Das Landesumweltamt (LANUK), die Bezirksregierung Düsseldorf und der Kreis Mettmann haben vorsorgliche Maßnahmenempfehlungen an die Bevölkerung herausgegeben. Demnach sollte insbesondere im Bereich zwischen Niederstraße, Schwalbenstraße und Heinrich-Späth-Straße kein angebautes Obst oder Gemüse bis zum Vorliegen der Analyseergebnisse verzehrt werden. Wer einen Pool hat, sollte das Wasser austauschen. Es Gartenmöbel, Kinderspielzeug oder Schaukeln im Freibereich mittels handelsüblicher Reinigungsmittel gereinigt werden. Vorsichtshalber sollten dabei Handschuhe und eine FFP2-Maske getragen werden – dies gilt auch für andere Tätigkeiten im Außenbereich. Zum Trocknen im Außenbereich aufgehängte Wäsche sollte erneut gewaschen und Fahrzeugen in einer dafür vorgesehenen Waschanlage gereinigt werden. Sollte optisch stark kontaminierte Grünflächen erkennbar sein, ist der Rasen mit Maske und Handschuhen zu mähen und im Restmüll zu entsorgen. Wenn Bürgerinnen und Bürger optisch stark kontaminierter Sand entdecken, sollte der Sand in einer Tiefe von 3 Zentimetern abgetragen und ebenfalls im Restmüll entsorgt werden.
Als erweiterter Nahbereich wurde vom Landesumweltamt alles nordöstlich des Brandorts im Monheimer Stadtgebiet bis grob zur Düsseldorfer Stadtgrenze definiert. Auch hier sollte also besonders genau hingeschaut werden. Bei Auffälligkeiten gelten die gleichen Schutzmaßnahmen wie für den extremen Nahbereich. Und selbst für den erweiterten Bereich bis zu 15 Kilometer vom Brandort wird empfohlen, eine optische Inaugenscheinnahme vorzunehmen. Bei optischen Beeinträchtigungen oder Unklarheiten der Beeinträchtigungen, wie weißen oder schwarzen Partikeln oder anderen Brandniederschlägen gelten ebenfalls die genannten Empfehlungen.
Die Ergebnisse der Labor-Messungen dessen Landesumweltamts werden erst bis Mitte der Woche vorliegen. (ts)


