Die ersten Schritte waren schwierig. Der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, ist nicht immer einfach. Doch jetzt stehen die Frauen und Männer vor ihren fertigen Werken – bei ihrer eigenen Ausstellung. Am Dienstag, 15. Januar, wurde die Ausstellung unter dem Titel „Kaffee und Kleckse“ im Sojus 7 an der Kapellenstraße 38 feierlich eröffnet.
Die Bilder sind über die Miniprojektbörse „Aktiv inklusiv!“ in einem Projekt der städtischen Kunstschule und des Verbunds für Psychosoziale Dienstleistungen (VPD) entstanden. Zehn Teilnehmende mit seelischen Erkrankungen erstellten in der Kunstschule mit den Dozentinnen Anka Herbster und Julia Herbster in einem Zeitraum von zwei Monaten eigene Werke mit verschiedenen Drucktechniken und Elementen der Collagengestaltung. „Unser Ziel war, mögliche Hemmungen vor „dem weißen Blatt“ zu nehmen“, erklärt Katharina Braun, Leiterin der städtischen Kunstschule. „Uns ist es wichtig, unser Konzept einer ‚Kunstschule für alle‘ zu leben – also Projekte zu entwickeln, die es jeder und jedem ermöglichen, sich künstlerisch auszuprobieren. Wie gut das funktioniert, zeigt auch diese Ausstellung!“
Die Teilnehmenden haben Zeichnungen, Monotypien, Linoldrucke, Stillleben und Paint-Pouring-Bilder erschaffen. Einige, so wie Christa Zeitter, beschäftigen sich schon lange mit Kunst: „Unter fachmännischer Anleitung habe ich einige alte Techniken wiederentdeckt, aber auch viel Neues gelernt und mich weiterentwickelt“, freut sich die Teilnehmerin. Vor allem die harmonische Atmosphäre in der Gruppe hat ihr gut gefallen: „Jeder hat andere Vorerfahrungen und jeder geht auf seine eigene Art mit Kunst um, aber wir alle sind uns auf Augenhöhe begegnet, das war total angenehm.“ Annika Stieglitz stimmt ihr zu: „Der Kunstkurs war ein guter Anker und ein schönes wöchentliches Treffen.“ Mittlerweile haben sich drei Teilnehmer des Projekts für einen weiteren Kurs im aktuellen Programm der Kunstschule angemeldet. Die Ausstellung ist ab sofort bis Mittwoch, 23. Januar, im Sojus 7 zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr und nach Absprache. (bh)
Monheimer Vereine und Institutionen können über die Miniprojektbörse „Aktiv inklusiv!“ für Maßnahmen, die dem gesamtstädtischen Inklusionsziel dienen, Anträge auf Fördergelder einreichen. Gefördert werden neue Maßnahmen und Projekte, die einen erkennbaren Beitrag zur gelingenden Inklusion im Sinne des Aktionsplans „Monheim inklusiv“ leisten. Sie sollen das Miteinander fördern und darauf ausgerichtet sein, fremdbestimmte Ausgrenzung abzubauen und vorhandene Barrieren zu überwinden. Für alle Projekte stehen jährlich insgesamt 25.000 Euro zur Verfügung. Alle Informationen zur Miniprojektbörse gibt es auf der städtischen Internetseite im Bereich Stadtleben und Aktuelles und <link internal-link internal link in current>Gesellschaft und Miteinander.