Erstmals wird in diesem Jahr der mit 6000 Euro dotierte Ulla-Hahn-Autorenpreis vergeben. Mit der bundesweiten Auszeichnung soll die Arbeit eines jungen Schriftstellers oder einer jungen Schriftstellerin gewürdigt werden. Das Preisgeld kommt aus der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf, die Auslobung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stadt Monheim am Rhein und dem dort ansässigen Sprach- und Leseförderzentrum Ulla-Hahn-Haus.
„Auch aus einem bescheidenen Winkel kann man in den Himmel springen“ – dieses Wort von Epikur hat sich die in Monheim aufgewachsene Schriftstellerin Ulla Hahn zu eigen gemacht und vorgelebt. Ihre Romane „Das verborgene Wort“ (2001) und „Aufbruch“ (2009) schildern das Aufwachsen des Arbeiterkinds Hilla Palm in Dondorf am Rhein; beide sind voller autobiographischer Reminiszenzen.
Seitdem Ulla Hahn 2003 erstmals zu einer Lesung in ihre alte Heimatstadt kam, entwickelten sich enge Beziehungen, die schließlich 2010 zur Gründung eines Sprach- und Leseförderzentrums für Kinder und Jugendliche im einstigen Elternhaus von Ulla Hahn führten.
Mit der Auslobung des Autorenpreises soll das Ulla-Hahn-Haus auch überregional bekannt werden. Eine siebenköpfige Jury schlägt Autorinnen und Autoren vor und entscheidet über den Preisträger. Vorsitzende der Jury ist Dr. Ulla Hahn. Weitere Mitglieder sind Maren Jungclaus (Literaturbüro NRW, Düsseldorf), Dr. Brigitte Labs-Ehlert (Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe, Detmold), Martin Kordic (Schriftsteller und Lektor), Dr. Swantje Lichtenstein (Schriftstellerin und Dozentin an der Fachhochschule Düsseldorf), Dr. Lothar Schröder (Rheinische Post, verantwortlicher Redakteur für Geistiges Leben) und Dr. Hajo Steinert (Deutschlandfunk, Leiter der Abteilung Kulturelles Wort).
Prämiert wird ein deutschsprachiges Erstlingswerk, das in einem Verlag erschienen ist und von einer Autorin oder einem Autor unter 35 Jahren mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland stammt. Selbstverlag und Verlage mit Druckkostenzuschuss sind ausgeschlossen, der Zeitpunkt der Veröffentlichung darf nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.
Ausgezeichnet werden soll ein Werk, das in besonderer Weise den Bezug zur eigenen Herkunft und zum eigenen Leben herstellt und das Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion künstlerisch bearbeitet. Formal sind dabei insbesondere Werke erwünscht, die unterschiedliche Gattungen und Medien auf eine besondere Art miteinander in Verbindung bringen.
Bis Ende Februar wird jedes Mitglied der Jury zwei Vorschläge machen, aus denen der Preisträger in einer gemeinsamen Sitzung ermittelt wird. Die feierliche Preisverleihung ist für November geplant.
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