Wer in den letzten Wochen die Opladener Straße entlanggefahren ist, hat Bagger und Bauzäune an der Mack-Pyramide erkennen können. Mit dem Spatenstich wurde nun ein weiterer Meilenstein für die Sanierung und den Erweiterungsbau gefeiert.
Die Art Hub Immobilienverwaltungsgesellschaft Monheim am Rhein als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt hat das Unternehmen Nüssli als Totalunternehmerin bereits Ende März dieses Jahres mit der Realisierung des architektonisch wie technisch anspruchsvollen Projekts beauftragt. Ziel ist es, am 8. März 2026 – dem 95. Geburtstag von Heinz Mack – das Richtfest feiern zu können.
Architektur mit Symbolkraft
Der Erweiterungsbau setzt ein markantes architektonisches Zeichen: Auf die bestehende Pyramide wird eine zweite, abstrahierte gespiegelte Pyramide gesetzt. Beide Baukörper berühren sich mit ihren Spitzen in der Luft – ein Sinnbild für Balance, künstlerische Spannung und Aufbruch. In dem neu entstehenden Gesamtensemble entstehen auf drei Etagen Ausstellungsflächen, zeitgemäße Büroflächen für kreative Nutzung sowie eine attraktive Museumsgastronomie.
In den Ausstellungsräumen wird künftig vor allem zeitgenössische Kunst gezeigt. In der Mack-Pyramide erhalten private Kunstsammlungen, gemeinnützige Stiftungen und Künstlernachlässe Platz und Infrastruktur. Ergänzend bietet die Art Hub GmbH & Co. KG Dienstleistungen wie kuratorische Betreuung, professionelle Lagerungsmöglichkeiten und ein Netzwerk für den Austausch. Vorgesehen sind außerdem rund 1800 Quadratmeter Büroflächen für die Kreativwirtschaft sowie ein Museums-Café im Erdgeschoss, das auch den Beschäftigten vor Ort als Treffpunkt dient.
Ambitionierter Zeitplan
Die Umsetzung folgt einem straffen Bauablauf: Bis Ende Oktober 2025 sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, anschließend entstehen die Treppenhäuser im Rohbau. Der Stahlbau startet direkt im Anschluss, sodass im März Richtfest gefeiert werden kann. Der Innenausbau wird mit Holz-, Trocken- und Stahlbauelementen realisiert. Wo technisch möglich, kommen vorgefertigte Bauteile zum Einsatz, um Bauzeit und Arbeitsaufwand vor Ort zu optimieren. Die ersten Ausstellungsräume sollen im Herbst 2026 eröffnet werden, die vollständige Fertigstellung ist für Juni 2027 geplant.
Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte bereits bei Vertragsunterzeichnung die Bedeutung des Projekts betont: „Mit der Mack-Pyramide besitzt Monheim am Rhein einen kunsthistorischen Schatz, den es zu sichern und weiterzuentwickeln gilt. Der Erweiterungsbau wird zu einem kulturellen Impuls weit über die Stadtgrenzen hinaus – und als eindrucksvolle Landmarke auch den Stadteingang sichtbar aufwerten.“
Vorfreude auf einen einzigartigen Ort
Nun also geht es so richtig los. Kirsten Witt, Leiterin des Kultur- und Bildungsbereichs bei der Stadt und Geschäftsführerin der Art Hub: „Schon die Planungsphase war inspirierend und motivierend. Wir waren dabei im engen Austausch mit dem Künstler Heinz Mack. Er ist von dem Vorhaben und dem Entwurf des jungen Architektenteams begeistert und unterstützt uns sehr. Und jetzt, wo die Bauarbeiten richtig losgehen, wächst die Vorfreude auf den Erweiterungsbau und die fertig sanierte Mack-Pyramide spürbar. Ich freue mich, dass wir diesen einzigartigen Ort bald endlich für die Monheimer Bürgerinnen und Bürger und die interessierte Kunstwelt zugänglich machen und mit spannenden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst füllen können.“
Die Umsetzung erfolgt auf Grundlage des Entwurfs „H EINS“ von Ruth Martin und Malte Grobenstieg, der 2023 im Architekturwettbewerb des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet wurde. Das Konzept überzeugt durch klare Formensprache, die eng mit der Grundidee der ZERO-Bewegung verbunden ist, die Heinz Mack gemeinsam mit Otto Piene und Günther Uecker gegründet hat. ZERO steht für einen Neustart auch in der Kunst und für die Überwindung eines tradierten Kunstverständnisses. Die Künstler entwickelten neuartige Gestaltungsprinzipien, in denen Licht, Zeit, Raum und Bewegung eine große Rolle spielten. (tb/ts)