Kaum ist die Ulla-Hahn-Gesamtschule Ende Mai dieses Jahres feierlich umbenannt worden, stand bereits das nächste große Ereignis an: die Grundsteinlegung für das neue Schulgebäude am Berliner Ring. Nach der Fertigstellung der Achtfach-Sporthalle Anfang des Jahres schreitet damit die Neugestaltung des Schulzentrums weiter voran.
Bürgermeister Daniel Zimmermann sprach in seinem Grußwort von einem „bedeutenden Bauprojekt – so etwas bauen wir nicht alle Tage“. Mit Kosten von rund 91 Millionen Euro sei der Neubau eine große Chance für die Gesamtschule, die mit einem Gebäude ausgestattet werde, das sich dem modernen Unterrichtskonzept optimal anpasse. „Ich freue mich, die Schule Etage für Etage wachsen zu sehen“, so Zimmermann. Dass die Schule ein Jahr schneller fertiggestellt werden kann als ursprünglich geplant, sei auch der guten Zusammenarbeit mit der Firma Goldbeck zu verdanken, die bereits andere Schulgebäude in Monheim am Rhein umgesetzt hat.
1500 Schülerinnen und Schüler werden die Schule künftig besuchen
Das neue, vier- bis fünfgeschossige Gebäude bietet auf rund 23.000 Quadratmetern alles, was zeitgemäßen Unterricht ausmacht: helle Fachräume für Hauswirtschaft, Werken, Musik und Kunst, eine Mensa mit eigener Küche als Treffpunkt für die Schulgemeinschaft und einen flexibel nutzbaren zentralen Bereich für Präsentationen, Veranstaltungen und Gruppenarbeiten. Ein sogenanntes „Herz der Schule“ soll Treffpunkt und Empfangsbereich zugleich sein. Großzügige Fensterflächen, Glastrennwände, Sheddächer und begrünte Dachflächen mit Photovoltaik-Anlage unterstreichen den nachhaltigen und offenen Charakter des Baus. Holz- und Klinkerelemente prägen die Fassade, an den Fluchttreppen rankt Grün empor. Im Inneren ermöglichen sogenannte „Transiträume“ jahrgangsübergreifendes Lernen und flexible Nutzung.
Im Rahmen der Feier wurde traditionell eine Zeitkapsel mit Tageszeitung, Bauschild und persönlichen Texten der Schülerinnen und Schüler in ein Mauerstück eingesetzt. Ralf Linde, Leiter der Niederlassung für Büro- und Schulgebäude Rhein-Ruhr der Firma Goldbeck, betonte: „Hier werden demnächst 1500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.“ Vor elf Monaten habe man den Auftrag erhalten und in zwei Jahren solle alles fertig sein. „Das ist sportlich, aber wir stellen uns der Herausforderung“, gab Linde motiviert wieder. Noch in diesem Jahr, bis November, soll das Untergeschoss mit der Bodenplatte fertiggestellt werden, bis Mai 2026 der Rohbau mit Fenstern. Anschließend folgt in drei Bauabschnitten der weitere Ausbau. Linde bedankte sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und lobte das Miteinander mit dem Architekturbüro „RKW Architektur + GmbH“ aus Düsseldorf. „Gemeinsam haben wir für die Gesamtschule eine gute Lösung geschaffen“, so seine Worte.
Stadt investiert insgesamt 180 Millionen Euro in den Schulcampus
Auch die Schulleiterin der Ulla-Hahn-Gesamtschule, Stephanie Bräuer, dankte der Stadt dafür, „dass wir ein Gebäude entwickeln durften, das genau zu unserem Konzept passt“. Sie hob hervor: „Für einen Schulneubau braucht es Zusammenhalt, Absprachen, Teamgeist und einen langen Atem.“ Insgesamt investiert die Stadt rund 180 Millionen Euro in das komplette Schulzentrum am Berliner Ring, davon entfallen etwa die Hälfte auf den Neubau der Ulla-Hahn-Gesamtschule. Perspektivisch wird auch das benachbarte Otto-Hahn-Gymnasium weiter ausgebaut, um Platz für neue Räume zu schaffen und zudem den Bedarf der angrenzenden Musikschule mitzudenken. Die zentral gelegene Aula wird in diesem Zuge ebenfalls neu geplant. (tb)