Ein Schlüssel mit einem Korkschwimmer als Anhänger, ein Symbol für Auftrieb und Beständigkeit, hat am Montag offiziell die Hand gewechselt: Mit einem Lächeln und ein wenig Wehmut übergab André Zierul seiner Nachfolgerin Vanessa Boy das ungewöhnliche Erinnerungsstück, das ihn selbst 27 Jahre lang als Geschäftsführer des Allwetterbads der Stadt Monheim am Rhein GmbH begleitet hat. „Der Schlüssel hängt hier, seit ich angefangen habe“, erzählte Zierul bei der symbolischen Übergabe. Damals habe er ihn zur eigenen Amtsübernahme überreicht bekommen – und seither nie wieder aus der Hand gegeben. Nun soll er auch Boy Glück bringen, die seit dem 1. Juli an der Spitze der Allwetterbad der Stadt Monheim GmbH steht. 

Sie tritt damit die Nachfolge von Zierul an, der das Bad seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 leitete und nun nach fast drei Jahrzehnten in den Ruhestand geht. „Ich habe die große Freiheit, hier etwas gestalten zu können, immer sehr geschätzt“, sagt Zierul über seine Zeit in Monheim am Rhein. Schon 1991 war er zur Stadt gekommen, seit 1996 in der GmbH tätig. Den Bau des ersten Allwetterbads begleitete er von Anfang an, war maßgeblich in die Konzeption und Umsetzung des aktuellen Neubaus eingebunden und führte die Neugestaltung der Sauna federführend an.

Studium am Bodensee

Für seine Zeit als Ruheständler hat der 66-Jährige keine große Weltreise geplant: „Ich bleibe hier in der Region und freue mich darauf, Dinge nachzuholen, die in den letzten Jahren liegen geblieben sind. Und vor allem: den Alltag ein bisschen langsamer anzugehen.“

Seine Nachfolgerin bringt eine breite Palette an Erfahrungen aus der Freizeit- und Tourismusbranche mit. Vanessa Boy stammt aus Schleswig-Holstein, wo sie in den vergangenen sechs Jahren auch lebte und arbeitete. Dort leitete sie unter anderem den touristischen Eigenbetrieb eines Ostseebads, führte anschließend eine landesweite gemeinnützige Organisation und sammelte zuvor als Leiterin eines Entertainment-Teams in einem Freizeitkonzern in Oberhausen wertvolle Erfahrung. Ihr duales Studium absolvierte sie am Bodensee: Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Freizeitwirtschaft.

„Für mich ist das hier eine ganz besondere Aufgabe“, sagt Boy über ihre neue Rolle. „Ein Bad komplett neu mit aufzubauen, das bekommt man nicht alle Tage. Als Schleswig-Holsteinerin weiß ich, wie wichtig schwimmen lernen ist. In einer Zeit, in der vielerorts Bäder verschwinden, hier in Monheim am Rhein ein neues aufbauen zu dürfen, ist ein starkes Zeichen und eine Herzensangelegenheit für mich.“ Dass Monheim am Rhein bereit ist, so viel in dieses Leuchtturmprojekt zu investieren, sei ein starkes Statement für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger, betont sie.

Herzliche Begrüßung an der neuen Wirkungsstätte 

Zwar kann das Bad zum Amtsantritt noch nicht, wie ursprünglich geplant, eröffnet werden, doch das bringt auch Vorteile mit sich: „So habe ich die Gelegenheit, das Team in Ruhe kennenzulernen, weiter aufzubauen und die Abläufe gemeinsam zu gestalten“, so Boy, die diese Zeit zudem dafür nutzt, um die Baustelle noch intensiver zu begleiten und sich mit jedem Detail vertraut zu machen. 

Bürgermeister Daniel Zimmermann hieß Vanessa Boy an ihrer neuen Wirkungsstätte herzlich willkommen. „Ich freue mich, dass wir mit Vanessa Boy eine kompetente und engagierte Leitung für das Bad gewinnen konnten“, sagte Zimmermann. „Ich wünsche ihr einen guten Start, viele bereichernde Begegnungen und eine erfolgreiche und erfüllende Zeit hier bei uns.“ Gleichzeitig verabschiedete er ihren Vorgänger André Zierul, der nach vielen Jahren im Dienst in den Ruhestand geht. „André Zierul hat das Bad über viele Jahre geprägt und mit großem Einsatz geleitet. Dafür danke ich ihm herzlich und wünsche ihm für seinen neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und viel Zeit für all die Dinge, die bisher zu kurz gekommen sind“, so Zimmermann abschließend. (tb)