Schlüsselübergabe für die neue Feuer- und Rettungswache

Vier Jahre nach der Grundsteinlegung feiern hauptamtliche Einsatzkräfte, Freiwillige Feuerwehr, Kinder- und Jugendfeuerwehr offizielle Übergabe

Architekt Markus Stark (links), der Erste stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse (Mitte) und Torsten Schlender, Leiter der Feuerwehr, bei der symbolischen Schlüsselübergabe vor dem „Ata“ von 1964. Foto: Birte Hauke

Auch für die Freiwillige Feuerwehr gibt es nun eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung: Die Alltagskleidung bleibt im Weißraum und die Einsatzkleidung wird im Schwarzraum an- und abgelegt. Foto: Birte Hauke

In den Wagenhallen stehen die Fahrzeuge für den nächsten Einsatz bereit. Foto: Birte Hauke

Die Sonne glitzert auf den polierten Einsatzwagen, der hohe Gebäuderiegel wirft lange Schatten in den Innenhof und vor den Wagenhallen heben festlich uniformierte Mitglieder der Feuerwehr ihre Sektgläser. Für alle ist das ein besonderer Moment: Vier Jahre nach der Grundsteinlegung im Februar 2018 wurde die neue Feuer- und Rettungswache am Freitag, 25. März, offiziell eröffnet. „Es ist mir eine Freude und eine Ehre, dieses Gebäude heute offiziell seiner Bestimmung übergeben zu können“, erklärte der Erste stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse in einer der neuen Wagenhallen. „Ich gratuliere allen Feuerwehrangehörigen zu ihrer neuen Wache und wünsche Ihnen vor allem immer eine gesunde Rückkehr von Ihren Einsätzen.“

Für insgesamt 22 Millionen Euro ist am alten Standort nicht nur ein deutlich größeres, sondern auch wesentlich funktionaleres, moderneres und zukunftsorientierteres Gebäude entstanden. „Sowohl Haupt- als auch Ehrenamt haben jetzt adäquate und zeitgemäße Räumlichkeiten, um den Dienst für die Allgemeinheit noch effektiver verrichten zu können“, erklärte Torsten Schlender, Leiter der Feuerwehr, bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Bei den Planungen, die bereits 2012 begannen, konnten sich alle Nutzerinnen und Nutzer, von der Jugendfeuerwehr über die Hauptamtlichen bis zur Freiwilligen Feuerwehr, mit ihren Wünschen und Ideen einbringen. Schlender bedankte sich bei seiner Feuerwehr für die rege Beteiligung und den unermüdlichen Einsatz für die Bevölkerung trotz der Provisorien in der Bauzeit: „Das ist Eure Feuer- und Rettungswache – das ist Euer Schlüssel!“

Zukunftsorientierte Wache auf 10.200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche

Im alten Gebäude war es für die mittlerweile 70 Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache, 170 Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr und die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr schon lange zu eng geworden. Fuhrpark und Personal hatten sich wegen der gestiegenen Anforderungen in den vergangenen 40 Jahren verdreifacht. Auch die Zahl der Einsätze ist extrem gestiegen – mehr als 7000 Mal rückten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr aus, früher waren es noch einige Hundert Einsätze. Von 2.700 Quadratmetern im Altbau hat sich die Bruttogeschossfläche nun mehr als verdreifacht auf rund 10.200 Quadratmeter im Neubau. Gebaut hat das neue Gebäude die Firma Implenia, entworfen das Architekturbüro Stark Architekten. „Diese Feuer- und Rettungswache ist ein architektonisches Abbild dessen, was sich Bürgerinnen und Bürger von einer Wache wünschen – keine Prahlerei, sondern die Bestätigung: Hier sind wir für Sie zur Stelle“, erklärte Architekt Markus Stark bei der Eröffnung.

Nach der Grundsteinlegung am 23. Februar 2018 entstand neben der alten Wache zunächst die 2000 Quadratmeter große Tiefgarage, auf der dann der erste Gebäudeteil mit Bereichen für den Brandschutz, Rettungsdienst, Tagesdienst und Werkstätten in die Höhe wuchs. Drei Jahre später, im März 2020, zog zunächst der Brandschutz in das neue Gebäude, drei Monate später folgte der Rettungsdienst. Während sich oben die Kräne drehten, musste die Wache darunter jederzeit einsatzbereit sein. Der schwierigen Aufgabe des Bauens im Bestand hatte sich Hartmut Baur vor seinem Ruhestand als Stellvertretender Leiter der Monheimer Feuerwehr angenommen.

Wenn die die Frauen und Männer von Brandschutz, Hilfeleistung oder Rettungsdienst von Einsätzen zurückkommen, können sie nun die verschmutzte Kleidung im Schwarzraum zur Reinigung ausziehen, duschen und im Weißraum ihre Alltagskleidung anziehen. In der zweiten Etage, gleich neben der neuen Einsatzzentrale, befindet sich ein größerer Fitnessraum für den Dienstsport. Vom Crossfit-Gerüst hat man einen guten Blick auf den Innenhof, direkt gegenüber liegt der Werkstatt- und Lagertrakt, in dem Atemschutzwerkstatt, Schlauchaufbereitung, Schreinerei, Elektro- und Funkwerkstatt sowie die Kleiderkammer untergebracht sind. Hier gibt es ebenfalls eine Schwarz-Weiß-Trennung für verschmutzte Ausrüstung und Dienstkleidung. Die Waschmaschinen haben zwei Klappen, so dass sie im Schwarzraum befüllt und im Weißraum geleert werden können. Material, das früher von Hand in der Atemschutzwerkstatt gereinigt wurde, wird jetzt in einer speziellen Anlage gewaschen. Für die Schläuche gibt es ebenfalls eine eigene Waschanlage, die das Reinigen, Prüfen, Trocknen und Aufwickeln übernimmt – am Ende muss nur der fertig aufgerollte Schlauch entnommen werden. An den Werkstatt- und Lagertrakt schließt sich der neue, sechsgeschossige Turm der Wache an. Im Übungsraum simulieren Nebelmaschine und verschiebbare Wände eine Wohnung, die Eingangstür kann erhitzt werden.

Bauprojekt wurde im September 2021 abgeschlossen

Von der neuen Dachterrasse verfolgten die Feuerwehrangehörigen im Sommer 2020 den Abriss ihrer alten Wache. „Das wurde von manch einem Feuerwehrangehörigen mit Wehmut und einem komischen Gefühl im Bauch verfolgt“, erinnert sich Torsten Schlender. Die alte Wache sei immerhin 39 Jahre wie eine zweite Heimat für viele Feuerwehrangehörige gewesen. Die Vorfreude auf die neue Wache ließ die Wehmut aber schnell verfliegen. Beim zweiten Gebäudeteil für die Freiwillige Feuerwehr, die Kinder- und Jugendfeuerwehr, den Schulungsbereich sowie weitere Werkstätten und Lagerräume liefen die Bauarbeiten deutlich schneller: Am 3. September 2021 wurden die neuen Räume bezogen und das Bauprojekt abgeschlossen.

„Besonders freut mich, dass wir für unsere ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen nun Räume geschaffen haben, die ihrem unentgeltlichen Dienst für die Bevölkerung gerecht werden“, erklärte Schlender. „Der schnelle und direkte Einsatz wird durch die beruflichen Kräfte sichergestellt, die optimale und zeitnahe Ergänzung, die Hilfe bei Paralleleinsätzen oder die Übernahme von Spezialaufgaben erfolgt durch die ehrenamtlichen Kräfte. Dieses bewährte System aus Ehren- und Hauptamt ist Garant für den Einsatzerfolg der Monheimer Feuerwehr.“

Die Freiwillige Feuerwehr blickt in diesem Jahr auf ihr 125-jähriges Bestehen zurück. Bei einem Fest im Spätsommer soll auch die neue Feuer- und Rettungswache noch einmal gebührend gefeiert werden. Zum Jubiläum ist schon jetzt ein ganz besonderes Mitglied eingetroffen: Der „Ata“, ein Einsatzfahrzeug Baujahr 1964, wurde 1990 der sächsischen Partnerstadt Delitzsch überlassen und steht jetzt als Traditionsfahrzeug wieder in der Monheimer Wagenhalle. Die Geschichte der Feuerwehr können Interessierte ab sofort in der mit Hilfe des Stadtarchivs aufgearbeiteten Chronik nachlesen. (bh)

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