Der Monheimer Klimawald ist um neun junge Apfelbäume gewachsen und erneut ein Stück lebendiger geworden. Bei der inzwischen sechsten Pflanzaktion setzten engagierte Unterstützerinnen und Unterstützer gemeinsam neue Zeichen für gelebten Klimaschutz und für eine Zukunft, die Stadtgesellschaft und Natur gleichermaßen stärken soll. Bürgermeisterin Sonja Wienecke, die zum ersten Mal selbst mitpflanzte, sprach von „einem großen Baustein für die Zukunft“ und dankte allen, die das Projekt seit Jahren verlässlich voranbringen.
Besonders bewegend waren zwei Baumspenden, die in Erinnerung an verstorbene Angehörige gesetzt wurden. Sabine Schweinsberg pflanzte einen Baum für ihren Vater, der an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte. Ein weiterer Baum wurde von Maria Samson für ihre verstorbene Partnerin gestiftet. Auch junge Monheimerinnen und Monheimer griffen zu Spaten und Schaufel: Die Auszubildenden Pia, Finn und Anna aus dem ersten Lehrjahr der Firma Schukat setzten erstmals in ihrem Leben einen eigenen Baum. Im Austausch mit früheren Jahrgängen hatten sie viel über die Aktion gehört. „Das ist wirklich eine tolle Sache – und es macht Spaß, selbst ein Teil davon zu sein“, sagten sie nach getaner Arbeit.
Besuch zweier Gäste aus Hatillo de Loba
Unterstützung kam auch in diesem Jahr wieder aus der Geschäftsführung: Bert Schukat, Geschäftsführer der Schukat electronic Vertriebs GmbH, spendete vier weitere Bäume und setzte einige davon eigenhändig in die vorbereiteten Pflanzgruben. Das Traditionsunternehmen begleitet die Klimawald-Aktion bereits seit ihrem Start im Jahr 2021. Zu den langjährigen Förderern zählt ebenso der Lions Club Monheim am Rhein, der inzwischen seinen vierten Baum beigesteuert hat. Präsident Gerhard Krautstrunk berichtete, dass der Club seine Satzung extra erweitert habe, um Projekte wie den Klimawald unterstützen zu können – und setzte auch in diesem Jahr selbst Hand an.
Eine internationale Dimension erhielt die Pflanzaktion durch den Besuch zweier Gäste aus Hatillo de Loba in Kolumbien, die aktuell für den Austausch mit Mitarbeiterinnen der Bibliothek vor Ort sind. Martina Beltran Cardona aus der Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften betonte, wie wertvoll der Blick der Gäste sei, um die sehr unterschiedlichen Ökosysteme einzuordnen. Während in Kolumbien auf rund 600 Hektar besonders junge Setzlinge mit hohen Überlebenschancen gesetzt werden, entsteht in Monheim am Rhein ein lokaler Klimawald, der sich in das internationale Engagement der Stadt einfügt. Ergänzend stellte Beltran Cardona ein neues Exkursionsprogramm vor, das kolumbianischen Schülerinnen und Schülern naturpädagogische Einblicke ermöglicht und die Jugendlichen auf die örtliche Klimawaldfläche bringen. „Damit haben wir im September gestartet und möchten das Angebot im kommenden Jahr gern fortführen“, sagte sie.
Ein Beitrag zur Wiederaufforstung
Fachlich begleitet wurde die Pflanzaktion erneut vom Team der städtischen Grünflächen. Mitarbeiter Christian Heichel hatte die neuen Apfelbäume sorgfältig ausgewählt und organisierte gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der städtischen Betriebe die Pflanzung vor Ort. Nachdem die Bäume eingesetzt waren, wurden sie stabilisiert und an Pfosten angebunden, damit sie in den kommenden Monaten sicher anwachsen können. Der Klimawald wächst dabei nicht nur in die Höhe, sondern stetig auch in seine Nutzungsvielfalt hinein: Entlang der Wege stehen bewusst Sorten, die direkt gepflückt werden können, während lagerfähige Sorten in den hinteren Reihen Raum finden und langfristig zur Ernte im Stadtgebiet beitragen.
Ziel des Klimawald-Projektes ist es, lokal wie global einen Beitrag zur Wiederaufforstung und zum Klimaschutz zu leisten. Spenderinnen und Spender unterstützen damit ein Aufforstungsprojekt im nordkolumbianischen Regenwald, das von der Organisation Fundación Neotrópicos umgesetzt wird. Als sichtbares Zeichen dieses Engagements pflanzt die Stadt für jede Spendensumme von 500 Euro einen Baum im Stadtgebiet und übernimmt Beschaffung, Pflanzung und Pflege. Wer möchte, kann seinen Baum bei der Pflanzaktion selbst einsetzen. Der Klimawald ist damit ein wichtiger Baustein auf Monheims Weg zur Klimaneutralität bis 2035 – und ein Ort, an dem Klima- und Gemeinschaftssinn Hand in Hand wachsen. Inklusive der neun neuen Bäume zählt der Monheimer Klimawald aktuell 195 Bäume. Mehr Informationen zum Klimawald-Projekt gibt es auf der städtischen Website unter
www.monheim.de/klimawald. (tb)


