Neues Radverkehrskonzept für Monheim am Rhein beschlossen

Bürgerschaft im Erarbeitungsprozess intensiv eingebunden / Zahlreiche Anregungen aufgegriffen / Viele Maßnahmen sollen zügig umgesetzt werden

Viele kleine und große Maßnahmen sollen das Fahrradfahren in Monheim am Rhein künftig noch attraktiver und komfortabler machen. Foto: Stadt Monheim am Rhein / Thomas Lison

An zahlreichen Stellen werden die Verkehrsführung und die Sicherheit für den Radverkehr verbessert. Foto: Stadt Monheim am Rhein / Stephanie Augustyniok

Ein Bürgerworkshop im Rathaus, mehrere Beteiligungsstände in Monheim und Baumberg, eine Befragung von rund 400 Schülerinnen und Schülern sowie eine Online-Konsultation auf der städtischen Mitdenken-Plattform, bei der mehr als 400 Antworten eingegangen sind: Unter breiter Beteiligung der Bürgerschaft hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten zusammen mit dem Planungsbüro AB Stadtverkehr ein neues Radverkehrskonzept für Monheim am Rhein erarbeitet.

Am Mittwochabend hat der Stadtrat dieses Konzept, das das Radverkehrskonzept von 2015 fortschreibt, einstimmig beschlossen. Damit werden schon bald zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und auf den Weg gebracht, um das Radfahren in Monheim am Rhein noch komfortabler und sicherer zu machen.

Die Anregungen und Hinweise aus den Beteiligungen dienten bei der Erstellung des Radverkehrskonzeptes als Grundlage – und der Maßnahmenkatalog kommt den Wünschen und Hinweisen der Bürgerinnen und Bürger an zahlreichen Stellen nach. Viele Monheimerinnen und Monheimer hatten sich dafür ausgesprochen, wo immer es möglich ist, separate Spuren für Radfahrerinnen  und Radfahrer einzurichten. Für eine solche Trennung der Verkehre muss der Straßenraum komplett neu aufgeteilt werden – und genau das soll nun auf mehreren für Radfahrende wichtigen Strecken passieren: Schutz- oder Radfahrstreifen sind unter anderem an der Geschwister-Scholl-Straße, im westlichen Abschnitt der Berghausener Straße, auf der Niederstraße und einem Teil der Krischerstraße vorgesehen.

Auch die Beschaffenheit und die Breiten der Radwege im Stadtgebiet wurden aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft überprüft. Das Ergebnis: Ab 2021 erfolgt ein Deckensanierungsprogramm, mit dem die Radwege verbessert werden sollen. Los geht es mit dem Geh- und Radweg entlang der Kapellenstraße/Bleer Straße. Dafür sollen im kommenden Haushaltsplan 500.000 Euro eingeplant werden.

Zentrale Themen in den Beteiligungen waren auch die Verkehrsführung für Radfahrende sowie potenzielle Gefahrenstellen – vor allem bei Übergängen auf die Straße und beim Abbiegen. Die benannten Stellen wurden daraufhin untersucht und in das Radverkehrskonzept aufgenommen. Da viele von ihnen mit wenig Aufwand behoben werden können, soll hier eine zeitnahe Umsetzung erfolgen. Auf diese Weise erhalten Radlerinnen und Radler künftig eine klare Führung, die auch für den Autoverkehr besser zu erkennen ist. Teilweise soll dies noch durch Mittelinseln zusätzlich erleichtert oder durch Markierungen und Piktogramme unterstützt werden.

Weniger Hindernisse und mehr Platz für Radfahrende

„Das nun beschlossene Konzept deckt die ganze Bandbreite an Maßnahmen ab – von grundsätzlichen, strategischen Entscheidungen, bis hin zu detaillierten Einzelwünschen der Bürgerinnen und Bürger“, zeigt sich Bürgermeister Daniel Zimmermann zufrieden. „Die Stadtverwaltung wird dieses Arbeitsprogramm jetzt sukzessive abarbeiten. Manche  Veränderungen werden schon sehr schnell im Straßenbild sichtbar sein, andere nehmen naturgemäß etwas mehr Zeit in Anspruch“, erläutert Monheims Stadtoberhaupt. Grundsätzlich wird künftig verstärkt darauf geachtet, dass auf Radwegen keine Hindernisse entstehen. Wo der Platz vorhanden ist, etwa beim Ausbau der Opladener Straße, werden die Radwege breiter gestaltet, um beispielsweise trotz Laternen ausreichend breite Geh- und Radwege zu erhalten. Dies entzerrt auch die Situation an Bushaltestellen, wo Konflikte zwischen Radelnden und wartenden Personen entstehen können. Bei der Gestaltung von Parkplätzen für Autos wird künftig zudem häufiger auf senkrecht zur Fahrbahn angelegte Stellplätze verzichtet. Stattdessen sollen Stellplätze beispielsweise längs zur Fahrbahn errichtet werden, die eine bessere Sicht auf den Verkehr und somit auf Radfahrende ermöglichen.

Im Rahmen der Konsultation nannten die Teilnehmenden zudem nochmals Stellen, an denen sich noch Umlaufsperren, Poller oder fehlende Absenkungen befinden. Diese Hindernisse wurden als „Sofortmaßnahmen“ im Radverkehrskonzept aufgenommen und werden noch im Laufe des Jahres abgebaut. Künftig wird zudem bei allen größeren Straßenbauprojekten das Radverkehrskonzept berücksichtigt, um die Belange der Zweiradfreundinnen und -freunde mit angemessener Priorität zu behandeln – je nach Örtlichkeit und Bedeutung für den Radverkehr kann dies auch eine vorrangige Priorität für Radlerinnen und Radler bedeuten. Auf einigen Straßen sollen zudem verkehrsberuhigende Elemente ergänzt werden, damit Autos langsamer fahren und so die Sicherheit für die Radfahrenden steigt.

Fahrradparkhaus und Stadträder für mehr Komfort

Um dem Wunsch nach mehr Stellplätzen nachzukommen, wird im kommenden Jahr ein Abstellanlagenkonzept für das Stadtgebiet entwickelt. Beim geplanten Umbau des Monheimer Tors soll zudem ein Fahrradparkhaus entstehen. Auch der Bedarf an Leihrädern wird gedeckt: Ein städtisches Fahrradverleihsystem befindet sich bereits im Aufbau. Ab Mitte Oktober startet der Verleih an 25 Bike-Sharing-Stationen, die später auf 31 Stationen ausgebaut werden. Künftig stellt die Stadt insgesamt 450 Fahrräder zur Verfügung – darunter Citybikes, E-Bikes, Lasten- sowie Jugendräder. Die Ausleihe erfolgt über den Monheim-Pass, allen Monheimerinnen und Monheimern wird dafür jeden Monat automatisch ein Mobilitätsguthaben von 10 Euro auf den Monheim-Pass geladen. Um Wocheneinkäufe sowie auch den Transport von Kleinkindern zu erleichtern, stehen künftig unter anderem auch E-Transporträder zur Verfügung. In einer großen Box können dann Einkäufe verstaut werden, eine Sitzbank ermöglicht außerdem, Kinder mitzunehmen.

Verleihstationen für die Stadträder sind auch an den S-Bahnhöfen in Langenfeld und Berghausen vorgesehen, um insbesondere Pendlerinnen und Pendlern eine bessere Anbindung mit dem Rad und dem ÖPNV nach Düsseldorf oder Köln zu ermöglichen. Um das Radfahren auch über längere Distanzen und das Stadtgebiet hinaus attraktiv zu gestalten, arbeitet die Stadt Monheim am Rhein bereits am Ausbau des kommunalen Radschnellwegs, der einen Anschluss an die Städte Düsseldorf und Neuss ermöglichen wird. Der Startschuss für den Bau des ersten Kilometers ist im Mai gefallen.

Das Radverkehrskonzept empfiehlt neben den umfangreichen baulichen Maßnahmen zudem eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein und Verständnis für andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu stärken – denn Rücksichtnahme auf andere, insbesondere auf Schwächere, ist das eigentliche Fundament eines funktionierenden Straßenverkehrs. Denkbar sind hier in Zukunft verschiedene Aktionen und Kampagnen. Auch zum schulischen Mobilitätsmanagement macht das Radverkehrskonzept Vorschläge – von Schulungen im Kindergartenalter bis hin zu Trainings in weiterführenden Schulen.

Alle Ergebnisse auf Konsultationsplattform nachlesbar

Auf der [extern]Mitdenken-Plattform wurden die [extern]Entscheidungen zum Radverkehrskonzept am Donnerstag veröffentlicht. Sie lassen sich, inklusive aller dazugehörigen Antworten sowie der daraus gewonnenen Erkenntnisse, im Einzelnen nachlesen. Die Plattform ist direkt unter [extern]www.mitdenken.monheim.de oder über das städtische [intern]Mitmach-Portal erreichbar. Zusätzlich können die Bürgerinnen und Bürger in einer [intern]Tabelle auf der städtischen Webseite einsehen, wie ihre Vorschläge, insofern sie sich auf eine konkrete Stelle im Stadtgebiet bezogen, in das Konzept eingeflossen sind.

Die Online-Konsultation war von Anfang Oktober bis Ende November 2019 auf der Mitdenken-Plattform freigeschaltet, dazu gab es Beteiligungsstände und Befragungen zum Beispiel vor dem Einkaufszentrum am Holzweg, am Monheimer Tor oder auf dem Martinsmarkt. Am Otto-Hahn-Gymnasium wurden zudem rund 400 Kinder und Jugendliche befragt, damit sie das Thema Radverkehr nochmal speziell aus ihrer Sicht bewerten.

Nach der Verabschiedung des ersten Radverkehrskonzeptes im Jahr 2015 waren in Monheim am Rhein bereits viele Maßnahmen umgesetzt worden, die das Radfahren fördern sollen: Verbindungswege wurden freigegeben, Poller und Umlaufsperren abgebaut, Tempo-30-Zonen eingerichtet, Fahrradboxen und -pumpen aufgestellt. Die städtischen Maßnahmen zeigten zwar bereits erste Wirkung, der Anteil der Radfahrenden blieb mit 14 Prozent jedoch weiterhin gering. Das neue Radverkehrskonzept soll diese Zahl nun weiter verbessern – auch in Kombination mit dem kostenlosen ÖPNV. (ts)

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