Zum 86. Mal jährt sich am Samstag, 9. November, die Pogromnacht aus düstersten Zeiten des deutschen Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass lädt die Stadt zu einer Gedenkstunde in die Evangelische Altstadtkirche an der Grabenstraße ein. Beginn ist um 18 Uhr.
Erinnert wird an den 9. November 1938, als organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte, Wohnhäuser und Gotteshäuser plünderten und in Brand setzten. In ganz Deutschland und ebenfalls in Monheim am Rhein. Es wurde millionenfach weggesehen und Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell.
In der Altstadtkirche sprechen am Samstagabend Pfarrer Falk Breuer und Bürgermeister Daniel Zimmermann. Daneben tragen die Schülerinnen und Schüler aller drei weiterführenden Monheimer Schulen zum Abend bei. Für den musikalischen Rahmen sorgt das Jugendblasorchester der Peter-Ustinov-Gesamtschule und der städtischen Musikschule. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule am Berliner Ring erinnern an das jüdische „Sonderkommando“ von Auschwitz-Birkenau, welches gezwungen wurde, Häftlinge auf die Hinrichtung vorzubereiten, sie auszuplündern und die Leichen anschließend zu verbrennen – und an den Aufstand vom 7. Oktober 1944.
Der evangelische Religionskurs der Jahrgangsstufe Q2 des Otto-Hahn-Gymnasiums hat sich mit einer Gefangenen-Inschrift im NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus in Köln beschäftigt, die lautet: „Wenn keiner an dich denkt, denkt deine Mutter an dich“. Die Gedanken dazu tragen Nele Berkels, Friederike Walter und Hannah Weber vor.
Im Anschluss an die Zusammenkunft in der Kirche findet am Mahnmal auf dem Kradepohl eine Kranzniederlegung mit stillem Gedenken statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. (pm/ts)