Fast eine Weihnachtsgeschichte

Ursula Fischer-Behnke hat der Stadt und insbesondere den Menschen in Baumberg ein großes Geschenk gemacht: eine neue Friedhofskapelle / Jetzt wurde sie eingesegnet

Bürgermeister Daniel Zimmermann und die Stifterin der neuen Baumberger Friedhofskapelle vor dem fertigen Bau. Foto: Thomas Spekowius

Das in der Planungsphase entstandene Architekturmodell gab es für Ursula Fischer-Behnke als Geschenk. Foto: Thomas Spekowius

Blick aus der Luft auf die architektonisch innen und außen bemerkenswert gelungene Kapelle. Foto: Tim Kögler

Auch der Weg zur Kapelle wurde neu gestaltet und gepflastert. Foto: Tim Kögler

Einen Tag vor dem 4. Advent kam es in Baumberg zum Abschluss einer langen Geschichte, die sich auch vor dem Fest schon ein bisschen wie Weihnachten anfühlt. Auf dem Friedhof an der Monheimer Straße wurde, unter anderem im Beisein von Bürgermeister Daniel Zimmermann, durch den evangelischen Pfarrer Malte Würzbach die neue Friedhofskapelle eingesegnet. Am Montag wird die durch geschickte Architektur trotz geschützter Atmosphäre auch mit Tageslicht erhellte Trauerhalle das erste Mal ihren Zweck erfüllen.

Doch im Mittelpunkt standen an diesem Adventswochenende weder der Pfarrer noch der Bürgermeister, sondern eine eher kleine Frau mit großem Herzen: Ursula Fischer-Behnke. Vor gut vier Jahren war die gebürtige Bambergerin mit, wie sie sich noch heute erinnert, „klopfendem Herzen“ ins Rathaus gekommen. Darin trug sie ein ungewöhnliches Anliegen. Ursula Fischer-Behnke wollte der Stadt ein Geschenk machen. Ein riesengroßes Geschenk. Ihr Zehn-Parteien-Wohnhaus an der Peter-Hofer-Straße. Einzige Bedingung: Für den Gegenwert des Hauses sollte die kräftig in die Jahre gekommene und deutlich zu klein geratene Kapelle auf dem Baumberger Friedhof erneuert werden. Kaum 15 Menschen passten in den alten Bau. Auch Ursula Fischer-Behnke hatte bei vielen Trauerfeiern daher dort Menschen in Regen und Kälte stehen oder schutzlos der Sommerhitze ausgesetzt gesehen. Ihr Wunsch, auch nach der Beerdigung der beiden eigenen Eltern auf diesem Friedhof: Das sollte sich ändern.

Zu Lebzeiten etwas geben

Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Auch ich erinnere mich noch gut an ihren Besuch bei mir im Büro. Die meisten Menschen, die ins Rathaus kommen, wollen ja eigentlich irgendetwas haben. Sie hingegen waren in ganz anderer Mission unterwegs. Sie wollten etwas geben. Und ein Geschenk dieser Größenordnung hat es an die Stadt und ihre Menschen von einer Privatperson wohl mindestens in den letzten 50 Jahren nicht gegeben.“ Zudem war da auch noch ein zweites Anliegen, betonte der Bürgermeister am Samstag in einer kleinen Ansprache: „Sie wollten mit Ihrer Schenkung zu Lebzeiten in die richtigen Hände auch sichern, dass die vielen langjährigen Mieterinnen und Mieter in ihrem Mehrfamilienhaus auch über Ihr eigenes Leben hinaus weiterhin dort günstig wohnen bleiben können.“ 

Aus dieser Idee heraus entstand schließlich eine Art Ringtausch, dem die Mitglieder des Monheimer Stadtrats am 10. Oktober 2018 in nicht-öffentlicher Sitzung einstimmig zugestimmt hatten. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Monheimer Wohnen kaufte Ursula Fischer-Behnke ihr Haus an der Peter-Hofer-Straße für 850.000 Euro ab und übernahm es in ihren Immobilienbestand. Das Geld floss jedoch gar nicht erst an die Verkäuferin, sondern eben direkt an die Stadt – verbunden mit der Zweckbindung, es als Kapitalstock für den Bau einer neuen Friedhofskapelle zu verwenden.

„Wir hätten hier als Stadtverwaltung natürlich ohnehin etwas tun müssen“, gestand Bürgermeister Daniel Zimmermann offen ein. Den alten Aussegnungsraum hätten wir so nicht belassen können. Aber dass daraus nun etwas derart Tolles geworden ist, wie das, was wir hier heute stehen haben“, das haben wir allein Ihnen und Ihrer großzügigen Spende zu verdanken. Vielen herzlichen Dank im Namen des gesamten Stadtrats, der Stadtverwaltung und der Menschen in unserer Stadt.“

Größer, heller und wärmer 

Auf der nahezu gleichen Fläche der alten Kapelle ist ein fast dreimal so großer Trauerraum entstanden – nun auch beheizt. Die Stadt hat dafür auf eigene Kosten einige zuvor in die Kapelle integrierte Funktionsräume in einem separaten Neubau am Friedhofseingang untergebracht, in dem nun auch die neuen und behindertengerechten Sanitärräume zu finden sind.     

Bereits im Vorfeld zum Ratsbeschluss hatte es einen kleinen Ideenwettbewerb gegeben, aus dem heraus vom Rat schließlich das Kölner Architekturbüro „pbundl“ (Potthast-Becker und Lindner) beauftragt wurde, den Bau der Kapelle zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit den Planungsbüros Asholt und Partner, IB Neumeyer und Lutzer Ingenieure sowie in enger Abstimmung mit dem städtischen Baubereich und den heimischen Bestattern wurden dann die konkreten Planungen vorangetrieben. Regelmäßig wurde Ursula Fischer-Behnke dabei informiert und an den wesentlichen Entscheidungen, wie der Auswahl der Materialien und Farben, beteiligt. Von ihr stammt auch die Idee, das nach Norden hinweisende größte Fenster der Kapelle durch den Künstler Frank Weidenbach gestalten zu lassen.

Ein würdiger Ort zur Andacht

Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre. Die neue Kapelle besticht innen und außen durch eine zeitgemäße Architektur. Dabei vereinen sich Funktionalität und künstlerischer Anspruch. Der Innenraum ist auf den ersten Blick schlicht und zurückhaltend, überzeugt aber durch eine bemerkenswert helle und freundliche Atmosphäre. Erst beim zweiten Blick fallen Details wie die geschickt platzierten Fenster, die Deckengestaltung, die Galerie und das Filtermauerwerk im Seitenschiff auf. Die Menschen in Monheim am Rhein haben schon einige Tage vor Weihnachten ein großes Geschenk erhalten. Ursula Fischer-Behnke: „Wir stehen hier vor einer wirklich wunderschön gestalteten Kapelle – die auch im Sinne meiner Eltern entstanden ist. Es ist ein Ort geworden, der den würdigen Rahmen zur Andacht, zum Gedenken und auch zum Erhalt des christlichen Glaubens bietet. Mein herzlicher Dank gilt dem Bürgermeister und allen Beteiligten, die an der gelungenen Umsetzung mitgewirkt haben.“ (ts)

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