Das Rheinstadion des FC Monheim wird von der Stadt gerade mal wieder an mehreren Stellen komplett runderneuert. Dabei könnten einem in den nächsten Wochen etwas dystopisch anmutende Gestalten begegnen, die einem dunklen Graben entsteigen. Doch es besteht kein Grund zur Panik.
Für die Versorgungsleitungen des neuen Vereinsheims und der Umkleiden muss von der Kapellenstraße in Richtung Rhein ein rund 60 Meter langer und fast 2,50 Meter tiefer Graben gezogen werden. Und wer dort in die Tiefe gräbt muss wissen: Hier stößt man leider oft noch auf die Schatten der Monheimer Vergangenheit – in Form von verklappten Teer- und Bitumenreste, die dort einst von der Rhenania „entsorgt“ wurden. Heute ist das oft eine schwarze, breiige Masse, die weder gut aussieht noch gut riecht. Und richtig gesund ist sie zumindest freigelegt leider auch nicht.
Die Arbeiten im Schacht werden daher in Schutzanzügen vorgenommen und gutachterlich begleitet. Das heißt: Sowohl im Graben selbst, als auch darüber werden die freigelegten Schadstoffe, auch Ausdünstungen, permanent gemessen. Alles was jetzt dort an Material bei den Grabungen rausgeholt wird, wird zudem fachgerecht entsorgt, die offene Stelle danach wieder mit sauberem Füllmaterial verschlossen.
„Die Leute, die das machen, sehen dabei schlimmer aus als die Lage ist“, versichert Baubereichsleiter Andreas Apsel. „Es besteht keine Gefahr. Auch der Sportbetrieb kann während der laufenden Arbeiten problemlos weitergeführt werden. Kritisch ist es wirklich nur bei direktem Kontakt mit der kontaminierten Erde im Graben selbst. Und selbst dort sind die Schutzanzüge eigentlich eher eine Vorsichtsmaßnahme.“ Bei den ersten Probegrabungen konnte bislang überhaupt noch keine kritische Schadstoffkonzentration festgestellt werden.
Bis Ende April sollen die Arbeiten in dem Versorgungsschacht abgeschlossen, im Sommer das ganze Stadion fertig sein. (ts)