Vorweihnachtlicher Besuch im Übergangswohnheim an der Niederstraße

OHG-Schüler trafen Menschen vor Ort und brachten Flüchtlingskindern Geschenke

Schöne Geste! In der Woche vor dem Weihnachtsfest besuchte eine Gruppe Neuntklässler des evangelischen Religionsunterrichts am Otto-Hahn-Gymnasium gemeinsam mit ihrer Lehrerein Ellen Amberg das städtische Übergangswohnheim an der Niederstraße, um den dortigen Flüchtlingen, darunter auch sehr viele Kinder und Jugendliche, mit selbstgepackten Geschenken zu überraschen.

Empfangen wurden sie dort von Hans-Peter Anstatt, der sich als Leiter des städtischen Ordnungsbüros mit um die Unterbringung von Flüchtlingen kümmert, sowie von Slavica Dahmen, die die Betreuung vor Ort als Mitarbeiterin des SKFM übernommen hat.

In ihre Schuhkarton-Päckchen hatten die OHG-Schüler Spiel- und Malsachen, Mützen und Schals, Plätzchen, Kuscheltiere oder auch die gerade so angesagten Loom-Ringe für selbstgemachte Armbänder gepackt. Und sie waren sehr am Schicksal der Menschen interessiert, die sie damit beschenkten.

Die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge wächst

Rund 240 Asylsuchende beherbergt Monheim am Rhein derzeit. Tendenz wie allerorts: deutlich steigend! Denn es brennt schon zu lange einfach an zu vielen Stellen gleichzeitig auf dieser Welt. Rund 140 Menschen aus 33 Ländern sind an der Niederstraße aktuell untergebracht. „Darunter auch 65 Kinder und Jugendliche. Viele davon genau in eurem Alter“, wusste Hans-Peter Anstatt gegenüber den jungen Monheimern bei deren Besuch zu berichten. Die Integration ist oft schwierig – allein schon wegen der Sprachbarrieren. „Viele Flüchtlinge haben bereits eine lange Odyssee hinter sich. Manche haben auch genau den abenteuerlichen Weg genommen, von dem ihr ja häufig in den Medien hört, von Afrika über das Mittelmeer nach Lampedusa, in Italien, und schließlich irgendwann zu uns“ so Anstatt. Oft liegen noch viele Umwege dazwischen. Slavica Dahmen weiß von einer 16-jährigen jungen Frau zu berichten, die bereits eine Reise durch unzählige Länder hinter sich hat, aber noch nie eine Schule besucht hat. „Das tut mir so leid“, bedauert Dahmen. „Da ist es einfach ungeheuer schwierig noch zu helfen.“ Ansonsten ist die Stadt bemüht, jedem Kind, sobald es schulfähig ist, die Chance auf eine bessere Zukunft einzuräumen, und es in eine der Monheimer Schulen zu integrieren.

Die Chancen, einen Antrag auf Asyl genehmigt zu bekommen und damit tatsächlich für immer bleiben zu dürfen liegen deutschlandweit allerdings bei gerade einmal zwei bis drei Prozent. „Im Winter wird jedoch grundsätzlich nicht abgeschoben“, kann Anstatt beruhigen. „Wer jetzt bei uns in Monheim ist, der bleibt auf jeden Fall noch länger.“ Auskommen müssen die Menschen, auch wegen der gerade so besonders hohen Flüchtlingszahl, mit äußerst bescheidenen Verhältnissen. Längst nicht in allen, ohnehin sehr kleinen Wohnungen ist ein eigenes WC oder gar eine eigenes Bad integriert. Es gibt Sammelduschen, alles ist alt. Die Stadt will hier im neuen Jahr deutlich nachbessern. Auch ein zusätzlicher Bau ist an der Niederstraße vorgesehen. „Bei der derzeitigen Weltlage können wir uns ausrechnen, dass bald noch mehr Menschen Hilfe bei uns suchen werden“, weiß Anstatt.

Die Stadt versucht zu helfen, wo geholfen werden kann

„Wie klappt die Verständigung?“, wollen die Monheimer Schüler wissen. Slavica Dahmen, die selbst Russisch und viele slawische Sprachen versteht. „Wir haben hier schon unsere Leute, natürlich für Englisch, auch Französisch oder Arabisch. Und notfalls geht es halt mit Händen und Füßen“, berichte sie lachend. Man arrangiert sich, rückt nicht nur räumlich zusammen. Manch einem, der von weit her kommt, muss erst einmal gezeigt werden, wie man mit technischen Geräten wie einem E-Herd überhaupt Speisen zubereiten kann. Jeder Raum hat einen Rauchmelder – nicht ohne Grund. Auch viele Obdachlose werden Weihnachten an der Niederstraße verbringen. Die Asylsuchenden in Monheim kommen zu mehr als der Hälfte aus den Staaten des früheren Jugoslawiens. Einen weiteren großen Teil bilden neben den Schwarzafrikanern inzwischen syrische Familien.

Über die bunt gepackten Schuhkartons haben sie sich alle gefreut, egal woher sie kamen. „Aber Geschenke sind nur das Eine“, gab Hans-Peter Anstatt den Monheimer Schülerinnen und Schülern noch mit auf den Heimweg. „Was an den Menschen hier nagt ist vor allem die Isolation. Sie kommen kaum mal raus aus diesen Gebäuden, haben kaum soziale Kontakte außerhalb dieser Mauern. Macht euch doch mal Gedanken, wie ihr hier in Zukunft vielleicht auch ein wenig helfen könnt.“ Erste Ideen für die Einladung zu einem Theater- oder Konzertbesuch am Gymnasium wurden noch vor Ort gesammelt.

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