An der Klappertorstraße durchbricht ein Auto mit drei Personen die Absperrung des Schiffsanlegers und stürzt in den Rhein. Zwei Personen können sich selbst retten, der Fahrer bleibt gefangen, das Auto treibt ab. Was sich dramatisch anhört, ist ein Übungsszenario, das am Samstag, 10. Juni, von ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr Monheim am Rhein, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft Monheim und der Taucherstaffel der Feuerwehr Hilden durchgespielt wurde.
Nachdem das Einsatzszenario an der Klappertorstraße durch einen Anrufer eröffnet wird, verlagert sich die Übung an den Baumberger Campingplatz. Dort wurde zuvor ein entkernter PKW zwischen zwei Kribben gesichert versenkt. „Das Szenario ist durchaus realistisch. Wir hatten bereits häufiger Fahrzeuge im Rhein, die dann entweder durch uns oder das Wasser- und Schifffahrtsamt geborgen wurden“, erläutert Torsten Schlender, Übungsleiter der Feuerwehr. Personenrettung auf dem Rhein gehöre im Sommer vielfach zu den Aufgaben von Feuerwehr und DLRG.
Einsatzleiter André Linscheid setzt zunächst drei Rettungsboote von DLRG und Feuerwehr ein, um die im Wasser treibenden Übungspuppen zu retten. Wichtige Informationen erhalten sie dabei von dem fiktiv über der Einsatzstelle kreisenden Rettungshubschrauber Christoph 3 aus Köln. Götz Barkey und Daniel Müller von der DLRG erläutern den Einsatz der Rettungsboote: „Wir teilen uns den Einsatzabschnitt mit der Feuerwehr in Suchgebiete auf, um möglichst effektiv die vermissten Personen in der schnellst möglichen Zeit zu retten und vor dem Ertrinken zu bewahren“. An Land behandeln ein Notarzt und die Besatzung des Rettungswagens der Feuerwehr die Verunglückten.
Bei Einsätzen auf dem Rhein oder in stehenden Gewässern wird neben dem Rettungshubschrauber auch die Taucherstaffel der Feuerwehr Hilden alarmiert. Taucheinsatzleiter Hans-Jürgen Lierenfeld lässt in Abstimmung mit der Feuerwehr seine Taucher zielgerichtet zwischen den Kribben nach dem Fahrzeug suchen. Schon nach kurzer Zeit ist das Wrack in etwa drei Metern Tiefe gefunden und die Übungspuppe befreit. Jetzt gilt es, das Fahrzeug zu bergen, damit es im Realfall keine Gefahr für die Schifffahrt darstellt. Die Taucher schlagen das Fahrzeug an den Rüstwagen der Feuerwehr an und die starke Winde zieht den entkernten Polo aus den Fluten.
„Die Übung war äußerst erfolgreich. Alle Übungspunkte, insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, DLRG und den Tauchern haben reibungslos und hervorragend funktioniert“, freut sich Hartmut Baur, Leiter der Feuerwehr.
Für die Wasserrettung auf dem Rhein ist die Feuerwehr der Stadt Monheim am Rhein zuständig. Sie wird dabei seit Jahrzehnten durch die DLRG unterstützt. Nach der Errichtung des Schiffsanlegers in Höhe der Marienkapelle werden die Rettungsboote von Feuerwehr und DLRG dort gemeinsam ihren Liegeplatz finden, um dann einsatztaktisch optimal mitten im zuständigen Rheinabschnitt von Leverkusen bis Düsseldorf operieren zu können. (TS)