Der Monheim-Pass als digitale Bürgerkarte und kostenloses ÖPNV-Ticket, leuchtende Stadtdisplays als Informations- und Wegeleitsystem, digital gesteuertes Straßenbeleuchtungs- und Parkplatzmanagement, freies WLAN in allen öffentlichen Gebäuden und im Freien sowie ein flächendeckend im Stadtgebiet verlegtes Glasfasernetz als Basis für all das: Die Stadt Monheim am Rhein ist seit Jahren erfolgreich dabei, sich zu einer Smart City mit Pioniercharakter zu entwickeln. Immer ein ganz wichtiges Thema ist in dem Zusammenhang die Informationssicherheit.

Dass die Stadtverwaltung mit ihrer hauseigenen Informationstechnologie-Abteilung (IT) in hohem Maße sorgfältig mit den Daten ihrer Bürgerinnen und Bürger umgeht, hat nun auch der TÜV Rheinland nach eingehender Prüfung bestätigt. Monheim am Rhein hat sich nach dem internationalen Standard ISO/IEC 27001 prüfen und zertifizieren lassen – als erste Stadt in Deutschland überhaupt. „Das ist schon herausragend zu nennen“, unterstrich der leitende Auditor Ralph Freude bei der Übergabe des entsprechenden Zertifikats und verwies auf zahlreiche Hackerangriffe, die sich, so wie erst vor wenigen Tagen wieder in Witten, auch immer häufiger gegen kommunale Infrastruktur richten. „Wir haben mittlerweile über 1000 Zertifikate ausgestellt. Der Fokus liegt dabei aber bislang ganz klar auf Unternehmen und nicht auf kommunalen Einrichtungen“, so der Sicherheitsprofi des TÜV Rheinland. „Von daher ist das hier in Monheim am Rhein schon eine bemerkenswerte Botschaft: Trotz Digitalisierung funktioniert alles – und die Informationssicherheit wird nicht vernachlässigt.“

„Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Die kann es auch hier nicht geben. Die Monheimer Bürgerinnen und Bürger sollen gerade vor dem Hintergrund der erheblichen Dynamik der Stadt jedoch darauf vertrauen können, dass ihre Verwaltung nach höchsten Standards arbeitet“, unterstreicht Martin Frömmer, dem als Leiter des Bereichs Zentraler Service im Rathaus auch die städtische IT unterstellt ist. Während viele Städte und auch der Kreis Mettmann inzwischen dazu übergehen, IT-Leistungen an große Rechenzentren auszulagern, geht Monheim am Rhein bewusst den anderen Weg – und lässt sich dabei nicht nur professionell begleiten, sondern eben auch kontrollieren. Frömmer: „Wir wollen die Bereitstellung und den Betrieb unserer umfangreichen EDV- und Telekommunikations-Infrastruktur zuverlässig gestalten und sauber dokumentieren. Das heißt wir machen hier nicht nur die Kür, sondern auch die Pflicht. Mit eigenen IT-Profis und dem Kontrollerhalt über unsere Informationssicherheit in den eigenen Reihen, sichern wir uns kurze Entscheidungswege und damit ganz wichtige Dynamik und Innovationskraft für die Zukunft. Viele Dinge, die wir im Rahmen unserer Monheim-4.0-Strategie umsetzen, wären ohne eine leistungsstarke hauseigene IT niemals in der von uns an den Tag gelegten Schnelligkeit zu bewerkstelligen.“

Dass Schnelligkeit dabei aber eben nicht zu Lasten von Informationssicherheit geht, darüber wacht nun auch der TÜV. Die hohen Ansprüche, die die Zertifizierung nach ISO/IEC 27001 an die Informationssicherheit stellt, müssen künftig mit jährlichen Audits bestätigt werden. Zudem soll der Standard auch auf die von der Stadt it-seitig betreuten Tochtergesellschaften erweitert werden. Für die Netzleitstelle verfügt die MEGA bereits über die gleiche Zertifizierung. Auch das Zertifikat für die Stadt gilt nur befristet. Bereits 2024 steht eine umfangreiche Rezertifizierung an. (ts)