Erinnerung an die Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg

Ausstellung wird am Montag eröffnet / Initiator Dr. Karl-Heinz Hennen

Umschlag des Buchs „Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf“. (Grafik: Strich!Punkt)

Zur Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf hat die Stadt im vergangenen Jahr eine umfangreiche Studie herausgegeben. Ihr Autor Dr. Karl-Heinz Hennen greift das Thema in einer Ausstellung jetzt nochmals auf. Sie wird am Montag, 18. Februar, um 19.30 Uhr im Foyer der Volkshochschule (Tempelhofer Straße 15) von Bürgermeister Daniel Zimmermann eröffnet.

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich in Monheim, Baumberg und Hitdorf, die damals weniger als 8000 Einwohner zählten, über 1400 Zwangsarbeitskräfte auf. Mehr als die Hälfte von ihnen war in der Rüstungsproduktion eingesetzt. Die anderen nahmen Arbeitsplätze ein, die durch Einberufungen zum Militärdienst frei geworden waren.

Viele Hundert Menschen, die als Kriegsgefangene oder eingezogene zivile Arbeitskräfte in die Rheingemeinden geschickt wurden, trugen dazu bei, dass in Industrie, Handwerk und Gewerbe die tägliche Versorgung aufrecht erhalten werden konnte. Die größte Gruppe, über 400 Frauen und Männer, arbeitete in der Landwirtschaft.

„Ziel der Ausstellung ist es, an die vielen Menschen aus Polen, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Serbien, Russland, der Ukraine und Italien zu erinnern, die nach hier verschleppt wurden, überwiegend eng zusammengepfercht in Lagern leben und oft härteste und gefährliche Arbeiten verrichten mussten“, erläutert Initiator Dr. Karl-Heinz Hennen.

Die Ausstellung ist bis zum 22. März montags bis freitags von 10 bis 12 und 14 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Führungen für Schulklassen und andere Gruppen können unter <link>vhs@monheim.de, Telefon (02173) 951-743, vereinbart werden.

Das Buch „Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf“ (broschiert, 210 Seiten mit beigefügter CD) ist für 12,95 Euro weiterhin erhältlich bei der Bücherstube Rossbach, Alte Schulstraße 35.

Begleitprogramm

Zur Ausstellung gibt es in der Volkshochschule zudem ein Begleitprogramm unter Leitung von Dr. Karl-Heinz Hennen:

  • Seminar „Nationalsozialismus in Monheim“; Dienstag, 26. Februar, 19.30 bis 21.45 Uhr. Die sogenannte Machtergreifung hatte bereits vor dem Dienstantritt des nationalsozialistischen Bürgermeisters Josef Grütering stattgefunden. Er konnte auf eine beachtliche Zahl von Helfern zurückgreifen. Dann breitete sich unter dem Deckmantel der Legalität wie ein Spinnennetz die Parteidiktatur über das öffentliche und private Leben aus.
  • Seminar „Zwangsarbeit in Monheim, Baumberg und Hitdorf“; Dienstag, 5. März, 19.30 bis 21.45 Uhr. Es wird gezeigt, wie selbst in Dörfern der Einsatz von Zwangsarbeitskräften mit der Logistik der Kriegsführung verknüpft war. Darüber hinaus werden die oft menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen an Gruppen- und Einzelschicksalen erläutert.
  • Workshop für Lehrkräfte „Dokumente zur Zwangsarbeit“; Samstag, 9. März, 10 bis 13.15 Uhr. Wie kann mit den vorhandenen Materialien Interesse und Eigeninitiative bei Schülern geweckt werden? Zum Beispiel, indem aus der Fülle der persönlichen Daten Schicksale von Zwangsarbeitern erschlossen werden.
  • Radtour zu Erinnerungsorten; Samstag, 16. März, 15 bis 18.15 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz Krischerstraße / Ecke Rheinpromenade. Stationen sind das ehemalige Verwaltungsgebäude der Rhenania-Ossag / Shell, die Krischerstraße Höhe Lottenschule, die ehemaligen Kiesbaggereien an der Opladener Straße, der katholische Friedhof, der Marienburgpark und die Rheinuferstraße.

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