Yes There No Where


Robert Wilson: Yes There No Where, 2023

Im Park der historischen Marienburg hat der amerikanische Künstler Robert Wilson in einer mehrteiligen Installation eine märchenhafte Szenerie aus Skulptur, Licht, Poesie und Klang geschaffen.

Eine lebensgroße, weiß gefasste Skulptur in Gestalt eines kleinen Mädchens zieht die Blicke der Parkbesuchenden auf sich. Mit geschlossenen Augen und leichtem Lächeln vermittelt das Mädchen den Eindruck von konzentriertem Lauschen. Ihr emporgestreckter Zeigefinger wirkt wie eine Aufforderung an das Publikum, die Aufmerksamkeit ebenfalls auf die entfernt zu hörenden Klänge zu richten. In der anderen Hand hält das Mädchen einen Federkiel und erinnert die Monheimerinnen und Monheimer direkt an die berühmte Gänseliesel als Figur des Stadtwappens. Neben der Skulptur führt ein weiß gepflasterter Weg zu einem kleinen, hellgrauen Holzhaus auf der Rasenfläche. An der Frontseite des schmalen Häuschens gibt eine runde Öffnung den Blick ins Innere auf eine überlebensgroße, naturalistische Gänsefigur frei, die das Haus fast vollständig ausfüllt und die Betrachtenden direkt anzuschauen scheint. Die Öffnung ist auf halber Höhe angebracht, so dass Kinder bequem hineinschauen können, während Erwachsene sich bücken müssen.

Klangbrunnen überraschen mit Lichteffekten, Spiegelkonstruktionen und Malerei

Aus dem Inneren des Hauses werden Klänge hörbar – eine Collage aus Musik und poetischen Texten, die den geheimnisvoll-surrealen Eindruck der Szenerie verstärkt. Hinter der Hütte führt ein Rasenpfad zu drei runden Klangbrunnen, die sich in einigem Abstand voneinander auf der Wiese befinden. Außen in grauem Beton gehalten, wird man beim Blick hinein von farbigen Lichteffekten, Spiegelkonstruktionen und einer Malerei im Renaissance-Stil überrascht. Die künstlerische Gestaltung verbindet sich auch hier jeweils mit von mystischen Klängen untermalten poetischen Texten. Sie stammen von der Monheimer Schriftstellerin Ulla Hahn, die die Texte eigens für dieses Kunstwerk verfasst und sie zusammen mit Monheimer Kindern vertont hat.

Der amerikanische Regisseur und Autor Robert „Bob“ Wilson zählt zu den prägendsten Theatermachern der Gegenwart. Seit den 1970er Jahren hat er vor allem im Bereich des Musiktheaters und der Oper Maßstäbe gesetzt und eine neue Ästhetik etabliert. Charakteristisch für seine Bühnenstücke ist der gleichwertige Einbezug von Elementen wie Musik, Text, Licht, Bühnenbild, Kostüm und Choreographie. Wilson arbeitet außerdem als Bildender Künstler, Lichtdesigner und Architekt. In Monheim am Rhein hat er ein dauerhaftes Kunstwerk unter freiem Himmel geschaffen, in dem er ebenfalls mit theatralen Effekten arbeitet. Das Publikum bewegt sich wie auf einer Art Bühne durch die Installation aus Skulptur, Architektur, Licht, Text und Musik. Dabei spielt Wilson mit surrealen Elementen, Symbolen und Verweisen – beispielsweise auf das Motiv der Monheimer Gänseliesel –, bleibt aber eine konkrete Erzählung schuldig. Vielmehr lädt er Kinder wie Erwachsene ein, beim alltäglichen Parkspaziergang in eine märchenhafte Welt einzutauchen und sie inmitten der Natur mit allen Sinnen zu erfahren.

Die Installation entstand im Rahmen der [extern]Klangkunstausstellung The Sound – Sonic Art in Public Spaces der Monheim Triennale 2023.


Über Robert Wilson

geb. 1941 in Waco, Texas, USA

1959 – 1962 Studium der Betriebswirtschaft an der University of Texas

1963 – 1965 Studium der Architektur mit Bachelor-Abschluss am Pratts Institute, New York

1968 Gründung der experimentellen Theatergruppe „Byrd Hoffman School of Byrds“

1970 – 1976 Internationaler Erfolg mit ersten Hauptwerken in Theater und Oper „Deafman Glance“ (1970), „A letter to Queen Victoria“ (1974/75), „Einstein on the Beach“ (mit Philip Glass, 1976)  

1992 Gründung des Watermill Center, einem Kunst- und Kulturzentrum in New York

1993 Goldener Löwe für Skulptur der 45. Venedig Biennale

1997 Europäischer Theaterpreis

2014 Bundesverdienstkreuz

2023 Praemium Imperiale

Öffnungs-zeiten Telefon Kontakt-formular Mitmach-Portal Monheim-Pass
Öffnungszeiten Bürgerbüro:
Mo: 09.00 bis 19.00 Uhr
Di: 09.00 bis 19.00 Uhr
Mi: 09.00 bis 19.00 Uhr
Do: 09.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 09.00 bis 19.00 Uhr
Sa: 09.00 bis 16.00 Uhr


Hier gibt's die kürzesten Wartezeiten!
schließen
Stadtverwaltung & Bürgerbüro:
02173 951-0
Telefonisch erreichen Sie uns zu
folgenden Zeiten:
Mo: 08.00 bis 16.30 Uhr
Di: 08.00 bis 16.30 Uhr
Mi: 08.00 bis 16.30 Uhr
Do: 08.00 bis 19.00 Uhr
Fr: 08.00 bis 12.30 Uhr
schließen
schließen
Mit der Online-Terminvergabe haben Sie die Möglichkeit, längere Wartezeiten zu vermeiden.


Ihr Termin im Bürgerbüro
schließen
Nach oben