In einem Festakt im Bürgersaal der Stadt Delitzsch haben am Tag der Deutschen Einheit viele Delitzscher, Vertreter der Stadt und eine Delegation aus Monheim am Rhein das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert.
Der Baumberger Männerchor, der für das Jubiläum eigens nach Sachsen gereist war, begleitete das Programm. Mit zur Sängerrunde gehörte auch Rüdiger Lehmann. Für den früheren stellvertretenden Monheimer Ordnungsamtsleiter war es ein echtes Wiedersehen. Lehmann hatte von 1991 bis 1992 im Zuge der kommunalen Aufbauhilfe das Rechtsamt in Delitzsch geleitet und dort seine Verwaltungserfahrung weitergegeben. Der Monheimer Delegation gehörten neben Bürgermeister Daniel Zimmermann zudem dessen Stellvertreterin Laura Töpfer, der frühere Stadtdirektor Hans-Joachim Wegner, Stadtratsmitglied Werner Goller sowie der Monheimer Schul- und Sportbereichsleiter Peter Heimann, Koordinator der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zu Delitzsch innerhalb der Verwaltung, an. Auch die ebenfalls bereits seit 25 Jahren bestehende Partnerschaft Delitzschs mit Friedrichshafen am Bodensee wurde am gleichen Wochenende gefeiert.
Delitzschs Oberbürgermeister Manfred Wilde bedankte sich für die Aufbauhilfe, die die Partnerstädte nach der Wiedervereinigung geleistet hatten. Dabei stellte er sowohl die praktische Hilfe beim Aufbau der Delitzscher Stadtverwaltung als auch die Bereitstellung von Kommunalfahrzeugen und anderen Sachmitteln heraus, darunter Dinge wie eine Kehrmaschine, ein Feuerwehrfahrzeug oder auch Bibliotheksregale. Wilde betonte, dass es für die Bürger auf beiden Seiten in den Startjahren nach der Wende nicht immer ganz einfach gewesen sei. Insbesondere auf die einstigen DDR-Bürger sei seinerzeit viel Neues eingestürzt. Umso froher gab er sich rückblickend, „dass wir es doch so gut gemeinsam hinbekommen haben.“ Die Gäste aus den westdeutschen Partnerstädten lobten ihrerseits den erfolgreichen Angleichungsprozess und die Leistungen der Delitzscher Bürger bei der Gestaltung des Wandels.
Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann ging in seiner Ansprache auf die Rechte und Werte ein, für die tausende DDR-Bürger 1989 auf die Straße gegangen waren. Die Menschen hätten für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Wohlstand und Frieden gekämpft. „Es ist doch erstaunlich, welche Parallelen sich zur heutigen Zeit ergeben“, führte Zimmermann mit Blick auf die aktuell nach Deutschland strömenden Flüchtlinge aus, die heute genau nach denselben Rechten und Werte suchten. „Die Rechte, die während der Phase der Wiedervereinigung für alle Deutschen erkämpft worden sind, müssen auch für diejenigen Menschen gelten, die als Flüchtlinge zu uns kommen.“ Die deutsche Einheit verstehe er nicht nur als großes Glück, sondern auch als Verantwortung, die es gemeinsam wahrzunehmen gelte. (ts/bh)