Auf dem Sandplaneten Kruch beginnt der Arbeitstag. Springend und kichernd begrüßen sich die Kruchianer, bevor es in einer langen Schlange zur heimischen Fabrik geht. Die Kinder der Grundschule am Lerchenweg haben im Rahmen des Projektes Wortmalerei ihre eigene Welt erschaffen. Gemeinsam mit Künstlern der städtischen Kunstschule, Sandy Craus und Lella Boos, entwickelten die Drittklässler ein Jahr lang Begrüßungen, Arbeitsabläufe und die kruchianische Sprache. Am Freitag, 30. Juni, fand die große Abschlusspräsentation auf dem Spielplatz am Lindenplatz statt.
Das Projekt Wortmalerei wird von der Kunstschule und dem Ulla-Hahn-Haus in Kooperation mit allen städtischen Grund- und Förderschulen durchgeführt. Ein Jahr lang begleiten Künstler die dritten Klassen jeder Schule, malen, gestalten, schreiben und schauspielern mit ihnen. Den Kindern soll so eine künstlerisch-ästhetische Bildung ermöglicht werden. Theater- und literaturpädagogische Methoden leisten darüber hinaus einen Beitrag zur sprachlichen Bildung. „Ich freue mich, dass sich das Projekt an den Schulen mittlerweile fest etabliert hat“, erklärt Kunstschulleiterin Katharina Braun. „Jedes Jahr gibt es viele bunte Ergebnisse, die von den Drittklässlern voller Stolz präsentiert werden.“ Auch Julia Gerhard vom Ulla-Hahn-Haus ist begeistert: „Die Neugierde und Kreativität ist beachtlich. Die Erfahrung bleibt den Kindern sicher lang in Erinnerung.“
Die Grundschüler vom Lerchenweg hatten sich auf die Abschlusspräsentation auf dem mit Frischhaltefolie und Sandkratern umgestalteten Spielplatz gut vorbereitet. Die Klasse 3a des Lehrers David Reusch feierte das sehnsüchtig erwartete Kitschi-Fest mit Reden und Tänzen, bevor die Klasse 3b von Lehrerin Katharina Huhn den Berufsalltag einkehren ließ. Praktischerweise können sich die Kruchianer, wenn sie in der Nähe ihrer Fabrik sind, in Maschinen verwandeln. Piepend und zischend gingen sie ihrer Arbeit nach, um schließlich gemeinsam zu singen: „Wir sind Kruchianer und auch die Maschinen. Wir sind so fleißig wie ein Schwarm Bienen.“ Die 3c der Lehrerin Ulrike Schneider bot auf dem kruchianischen Marktplatz schließlich Gefühle, Träume und Zyklopeneier an. Was gekauft werden darf, bestimmt allerdings das Orakel. An dessen Entscheidung mussten sich schließlich auch die Zuschauer halten. (bh)