Stadt geht historisches Projekt an: Monheims Geschichte soll in vier Bänden erscheinen

Material gesucht! / Autor Dr. Karl-Heinz Hennen lädt ein: „Schreiben Sie mit!“

Zur Monheimer Geschichte gibt es bereits eine stattliche Reihe von Büchern und Artikeln in diversen Fachzeitschriften. Was aber bislang von vielen Interessierten doch noch sehr vermisst wird, ist eine umfassende Darstellung, die in Form einer übersichtlichen Präsentation, historisch fundiert und dabei doch gut lesbar, die wichtigsten Erkenntnisse aus bisherigen Forschungen zusammenfasst, alte Quellen kritisch hinterfragt und neue auswertet.

Aus diesem Grund hat die Stadt Monheim am Rhein für die nächsten vier Jahre ein umfangreiches Buchprojekt geplant, das diese Lücke schließen soll. Dabei soll Monheims bewegter Werdegang aufgezeigt werden, der schließlich zum heutigen Stadtbild mit den beiden großen Ortsteilen Monheim und Baumberg geführt hat. Wegen der lange Zeit besonders engen Verbindung wird neben den vielen umliegenden Dörfern zudem vor allem auch das heute zu Leverkusen gehörende Hitdorf ausführlicher in die Betrachtungen miteinbezogen.

Vorgesehen ist eine Gliederung in vier Bände, die ab 2015 jeweils mit Abstand von etwa einem Jahr erscheinen sollen. Autor wird der Monheimer Geschichtsforscher und frühere Leiter der städtischen Volkshochschule Dr. Karl-Heinz Hennen sein.

„Seriöse Geschichtsschreibung ist nur auf der Grundlage kritisch geprüfter Quellen möglich“, erläutert Hennen. Gerade von den Monheimer Siedlungsanfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gäbe es jedoch nur eher wenig schriftliche Zeugnisse, aus denen verlässliche Rückschlüsse auf die Lebensumstände der damaligen Menschen in den Dörfern und auf den Höfen gezogen werden können. „Daher sind mir gerade für diese Zeit alle Dokumente wichtig, seien es nun Schriftstücke, Zeichnungen oder Alltagsgegenstände“, so der angehende Monheimer Zeitchronist, der bereits viel an historischem Material zusammengetragen hat. Ab dem 19. Jahrhundert werde dann auch die Überlieferungslage in den öffentlichen und kirchlichen Archiven deutlich besser. „Dennoch können auch dann noch Unterlagen im Privatbesitz wichtige Ergänzungen für unsere Arbeit sein“, betont Hennen und führt hier exemplarisch alte Kaufverträge, Gewerbegenehmigungen, Briefe von Soldaten aus den beiden Weltkriegen und alte Fotografien an.

„Aus diesen Gründen möchten wir die Monheimerinnen und Monheimer herzlich bitten, in ihren alten Unterlagen zu stöbern und uns zu informieren, wenn sie dabei etwas Interessantes finden“, lädt Karl-Heinz Hennen ein. Sein Appell: „Schreiben Sie mit an der Geschichte der Stadt. Selbstverständlich kann zugesichert werden, dass in besonderen Fällen Unterlagen auch diskret behandelt werden können.“ Zu erreichen ist der Autor unter der Telefonnummer (02173) 51955 und via E-Mail an khennen@gmx.de. Vermitteln kann zudem auch die städtische Öffentlichkeitsarbeit. Ansprechpartner ist hier Thomas Spekowius, Telefon (02173) 951-150, E-Mail <link>tspekowius@monheim.de.

Die vorgesehen Gliederung der vier Bände sieht wie folgt aus:

1) Von den Siedlungsanfängen bis zum Ende der französischen Herrschaft (1815)

Nicht nur der Aufstieg Monheims zum Amt und zur bergischen Freiheit wird hier zum Start im Mittelpunkt stehen. Auch die kleinen Ortschaften wie Bürgel und Baumberg im Norden,  Blee im Süden sowie die großen Höfe in den Orten selbst, an deren Rändern und teilweise sogar weit außerhalb gelegen, sollen mit ihrer wechselhaften Geschichte in Band 1 näher betrachtet werden.

2) Monheim unter preußischer Herrschaft (1815 bis 1918)

Nach der französischen Besatzung wurde das Herzogtum Berg zu einem Teil von Preußen. Viele Neuerungen, etwa in der Justiz und in den Individualrechten, hatten aber im Wesentlichen Bestand. Die regionale Bedeutung Monheims ging indes zurück. Für einige Jahrzehnte verlor das Dorf sogar den eigenen Bürgermeister und musste diesen mit Langenfeld teilen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging es wieder aufwärts mit der Entwicklung.

3) Weimarer Republik, Nazizeit und Bundesrepublik (1918-1960)

Der Zeitraum von 1918 bis 1960 ist bewusst gewählt, um Vergleiche zu ermöglichen. Einerseits gab es vom Kaiserreich zur Weimarer Republik Verwaltungskontinuität, andererseits aber völlig veränderte politische Strukturen. Was gelang in dieser Zeit an positiven Veränderungen? Woran scheiterte man? Und welche Auswirkungen ergaben sich daraus für die Bevölkerung? Dr. Karl-Heinz Hennen: „Man versteht die Nazizeit besser, wenn man sich vergegenwärtigen kann, welche durchaus vorhandenen Chancen in den Jahren zuvor vertan wurden, und welchen Nährboden frühe Nationalsozialisten auch in kleinen Dörfern vorfanden und nutzten. Zwar werden für die Nachkriegszeit zu Recht Wiederaufbau und Demokratisierung gerühmt, zugleich wird jedoch auch oft ausgeblendet, dass es über zwanzig Jahre dauerte, ehe allmählich mit der Aufarbeitung der vorhergehenden Terrorherrschaft begonnen wurde.“

4) Vor und nach der kommunalen Neugliederung (1960-2014)

Auch in diesem Teil können für die Stadtgeschichte wichtige Phasen miteinander verglichen werden. Das rasante Bevölkerungswachstum vergrößerte nicht nur die Stadt, sondern veränderte auch sehr nachhaltig die Sozialstruktur. Konnte in der 1960 gegründeten, noch relativ kleinen Stadt der überwiegende Teil der Berufstätigen den Arbeitsplatz noch am Ort finden, so verkehrte sich die Situation nach Fertigstellung der beiden großen Neubaugebiete in Monheim und Baumberg ins Gegenteil. Weit mehr als die Hälfte der Berufstätigen wurden zu Berufspendlern, da es nicht gelang, in nennenswertem Umfang neue Industrien und Gewerbe anzusiedeln. Es sollte ein langer und mühsamer Weg werden, diese Strukturkrise zu überwinden.

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