Monheims Innenstadt vor dem Durchbruch

Die Pläne zur Revitalisierung des Rathauscenters stehen / Am 10. Juli soll im Rat nun die Entscheidung über das künftige Konzept und Aussehen fallen

Isabel Port, Geschäftsführerin der Monheimer-Einkaufszentren-Gesellschaften I und II mit Bürgermeister Daniel Zimmermann und den endgültigen Plänen für das neue Rathauscenter. Im Hintergrund soll der Durchbruch zur Heinestraße entstehen, daneben aufgestockt werden. Foto: Thomas Spekowius

So soll er aussehen: Der künftige Blick vom Busbahnhof aus in Richtung Eierplatz, der mit lebendigen Gastronomie-Angeboten und vielen Schaufenstern harmonisch in das Stadtzentrum integriert werden soll. Bislang wirkt das alte Rathauscenter hier wie ein störender Riegel. Visualisierung: ARGE Mitte Monheim

Blick vom Eierplatz mit Wasserspielen in Richtung Busbahnhof und Centerbogen. Über den Einzelhandelsflächen sollen in den aufzustockenden Gebäudebereichen neue Büroflächen entstehen, die in Monheim am Rhein sehr gefragt sind. Visualisierung: ARGE Mitte Monheim

In ihrer nächsten Sitzung, am Mittwoch, 10. Juli,  haben die Mitglieder des Rates der Stadt Monheim am Rhein ab 17 Uhr (live im Rats-TV) auch über die Vorlage zur Revitalisierung des Rathauscenters abzustimmen. Konkret geht es dabei nun um die Varianten- und Umsetzungsentscheidung für das künftige Architektur- und Vermietungskonzept, das, wie erwartet, wesentliche Eingriffe in die heutige Funktion und Optik vorsieht, um das Zentrum zukunftsfähig zu machen. Unter anderem soll zwischen Busbahnhof und Eierplatz eine breite Schneise geschlagen werden, um die Heinestraße an den Centerbogen und Busbahnhof anzubinden.

Nach dem am 20. Dezember 2017 einstimmig gefassten Beschluss zum Ankauf der beiden in die Jahre gekommenen Centerkomplexe für rund 47 Millionen geht es damit nun also an den Beschluss der konkreten Umbaupläne. Dafür sollen von den Ratsmitgliedern 61,6 Millionen Euro an Investitionen bewilligt werden, 26,6 Millionen mehr als zunächst vorgesehen – „weil das nun ausgearbeitete Konzept noch sehr viel weiter geht als in der ersten Planungsphase. Das Bauvolumen in den Obergeschossen ist gegenüber den frühreren Entwürfen deutlich gestiegen. Außerdem ist die Anbindung ans Monheimer Tor mitgedacht“, erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Im Dezember 2018 war die Geschäftsführung der beiden Monheimer-Einkaufszentren-Gesellschaften damit beauftragt worden, den Revitalisierungsauftrag für die Neukonzeption des Rathauscenters an die Bietergemeinschaft Böning & Glatzel / Heine Plan (Arbeitsgemeinschaft Mitte Monheim), zu vergeben. Die Neukonzeption des Centers hatte schon da eine Aufwertung mit optimiertem Angebotsmix sowie spürbar verbesserter Aufenthalts- und Erlebnisqualität zum Ziel. Hierfür wurden im Haushalt 2018 Fördermittel in Höhe von 35 Millionen Euro bereitgestellt, die nun im laufenden Haushaltsjahr noch einmal aufgestockt werden sollen.

Optimierter Mietermix

Der im Januar 2019 mit der ARGE geschlossene Vertrag sieht eine stufenweise Beauftragung vor. In der ersten Stufe sollte das jetzt vorliegende Architektur- und Vermietungskonzept einschließlich Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt werden. Dabei wurden drei Gestaltungsvarianten erarbeitet, von denen am 10. Juli durch die Verwaltung nun die Variante A zur Beschlussfassung vorgeschlagen wird. Allen ausgearbeiteten Varianten sind die folgenden Planungsparameter gemeinsam:

  • Abriss des Flachbaus im Rathauscenter II und Schaffung einer breiten Passage mit direkter Sichtbeziehung vom Busbahnhof zur Heinestraße und dem Eierplatz.
  • Anbau von Einzelhandelsflächen an die Bestandsgebäude Rathauscenter I und II.
  • Wegfall der Mall im alten Center, Richtung Rathaus, und Schaffung größerer, moderner Ladenflächen sowie direkten Zugängen vom Straßenraum.
  • Erhalt einer Kurzmall im Center II von der Passage bis zum Bereich Aldi und Rossmann.
  • Einheitliche Gestaltung der Fassadenflächen im Erdgeschoss mit großen Schaufenstern und klarer Annoncierung des Handels.
  • Verbindung der Tiefgarage sowie Rückbau der bestehenden Tiefgaragenzufahrten und Verlegung der Tiefgaragenzufahrt an den Berliner Ring.

Das Vermietungskonzept im Erdgeschoss sieht einen optimierten Mietermix aus Gastronomie, Bekleidung, Schuhen, Schmuck, Schreibwaren, Blumen, Gesundheit, Körperpflege, Dienstleistung und Nahrungs- und Genussmittel vor. Hierzu wurden durch die Projektentwickler in den vergangenen Monaten intensive Gespräche mit Bestandsmietern und potentiellen Neumietern geführt. Die Anforderungen an die Ladeneinheiten werden bereits in Grundrisszuschnitte übersetzt. Auch erste Mietvertragsangebote sind schon in der Abstimmung. „Diese sehr positiven Rückmeldungen aus dem Handel bestärken uns dabei sehr in unserem Vorgehen“, erläutert Isabel Port, Geschäftsführerin der beiden Monheimer Einkaufszentren GmbHs I und II unter dem Dach der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG).

Gastronomie und Handel sichtbar machen

Nach Abriss des heutigen Rathauscenter-Flachbaus und dem Anbau von Erweiterungsflächen an die Bestandsgebäude  soll in der nun zum Beschluss vorgelegten Variante A eine 12,80 Meter breite Passage zwischen Busbahnhof und Eierplatz mit direkter Sichtbeziehung zur Heinestraße entstehen.  Im Erdgeschoss des nördlichen und älteren Rathauscenterteils soll die Mall zugunsten größerer Ladeneinheiten, mit direktem Zugang vom Straßenraum entfallen. Die zu bereinigenden Fassaden sollen künftig durch hohe Schaufenster das Thema Handel auch nach außen sichtbar werden lassen und zum Hereinkommen einladen. Um die bestehenden Ladenflächen von Aldi und Rossmann anzubinden, ist eine kurze Mall von der Passage aus geplant.  Bis auf wenige Ladeneinheiten, die durch die Mall erschlossen werden, sind auch hier alle Geschäfte zur Passage und zu den Plätzen ausgerichtet. Markisen über den hohen Schaufenstern sollen für Sonnenschutz sorgen und eine lebendige, warme Marktatmosphäre vermitteln. Die Gastronomieflächen sind zur Passage und zu den Plätzen hin ausgerichtet und schaffen eine erhöhte Aufenthaltsqualität. Die Handelsgeschosse werden gemäß den vorliegenden Plänen an drei Positionen mit Bürogeschossen aufgestockt.  In den Anbauten sollen so insgesamt ca. 2.650Quadratmeter Handelsfläche und 6.575 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Die Fassaden der Anbauten werden mit modernen schlanken Ziegelsteinen verkleidet.

Städtebaulich würde sich der fünfgeschossige Anbau Süd dann an das heutige Bestandsgebäude im südlichen Rathauscenterbereich und an die geplante Aufstockung des Monheimer Tors auf insgesamt fünf Geschosse anpassen. Auch die Fassade des Monheimer Tors soll künftig mit Ziegelsteinen ausgekleidet werden. So sollen die Buntheit und Vielfalt der Baustile harmonisch zusammengeführt werden und ein Einkaufsquartier mit modern anmutender Attitüde entstehen – ein echtes Stadtmitte-Ensemble. Aufzüge sollen die Parkdecks miteinander verbinden. Optisch würden Monheimer Tor und Rathauscenter  durch eine Glasfassade verbunden, hinter der sich die Erschließung der Büroetagen befände.

Und schließlich sollen die störenden Tiefgaragenzufahrten am Busbahnhof und Eierplatz für immer zurückgebaut und die beiden unterirdisch liegenden Garagen miteinander verbunden werden. Die künftige Erschließung könnte dann vom Berliner Ring aus kommend über eine gemeinsame Zufahrt zur Tiefgarage Rathauscenter und zum Parkdeck Monheimer Tor erfolgen. Durch das Rampenbauwerk würde der heutige Stichweg zwischen Monheimer Tor und Rathauscenter geschlossen. Um Fußgängern vom Berliner Ring kommend jedoch weiterhin eine direkte Erreichbarkeit des Busbahnhofs zu ermöglichen, ist als Vorabmaßnahme eine provisorische rückseitige Öffnung des Monheimer Tors vorgesehen, die dann schon sehr bald innerhalb der Öffnungszeiten zwischen 7 Uhr und 21 Uhr zur Verfügung stehen könnte. Im Rahmen der anstehenden Neustrukturierung des Monheimer Tors ist danach eine breite Öffnung als klare Achse zwischen Berliner Ring und Busbahnhof angedacht.

Ein Quantensprung für die Innenstadt

„Man sieht an all diesen Planungen, dass es nicht allein um das Rathauscenter oder die Heinestraße, sondern eine komplette Neuaufstellung der Monheimer Innenstadt geht. Wir werden städtebaulich zusammenführen, was in den letzten Jahrzehnten losgelöst voneinander und von verschiedensten Investoren geplant und gebaut wurde“, erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Für den Einzelhandel und die Zentralität der Innenstadt bedeutet die Planung einen Quantensprung.“

Zur Aufwertung und Individualisierung des neuen Einkaufsquartiers soll ein renommierter internationaler Künstler für die Gestaltung der Gebäude und Außenflächen in Zusammenarbeit mit den Architekten gewonnen werden. Das Kunstwerk soll die Ästhetik des  Einkaufsquartiers und der zentralen Stadtmitte prägen, ihr ein unverwechselbares und individuelles Gesicht geben und somit auch Grundlage für die Namensgebung und Vermarktung des neuen Quartiers sein. Für dieses zentrale Kunstprojekt mit Bezug zur Architektur soll ein Budget von maximal vier Millionen Euro über einen Zuschuss der Stadt bereitgestellt werden.

Läuft alles nach Plan, können die Monheimerinnen und Monheimer ab dem 1. Quartal 2022 in einer top-modernen neuen Monheimer Mitte einkaufen sowie die zahlreichen Innen- und Außenangebote der heimischen Gastronomie im Zentrum genießen. (ts)

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