Monheimerinnen und Monheimer sorgen für klangvollen Start der zweiten Triennale

Noch bis Samstag treten 16 Künstlerinnen und Künstler bei „The Prequel“ miteinander und mit Monheimer Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf

Achim Tang, Artist in Residence der Monheim Triennale, hat mit sechs Monheimer Hobbymusikerinnen und -Musiker die Werke von Peter Evans einstudiert. Auf dem Festivalschiff tritt das Peter Evans Workshop Ensemble gemeinsam auf. Foto: Birte Hauke

Die MS Rheinfantasie liegt am Monheimer Schiffsanleger. Noch bis Samstag finden hier die Konzerte der Monheim Triennale II statt. Foto: Birte Hauke

Der New Yorker Trompeter Peter Evans will die Grenzen kreativer Musik verschieben. Bei einem „Round Robin“ zur offiziellen Eröffnung der Monheim Triennale II macht er den Anfang. Foto: Niclas Weber

Der Saal des Festivalschiffs ist mit schwarzen Tüchern abgehangen, unter der Decke der MS Rheinfantasie drehen sich zahlreiche Scheinwerfer und auf der Bühne liegt ein Kontrabass, bereit für seinen Einsatz. 16 Künstlerinnen und Künstler sind in den vergangenen Tagen aus der ganzen Welt an den Rhein gekommen, um sich hier gemeinsam mit den Monheimerinnen und Monheimern musikalisch auszuprobieren – mit „The Prequel“ hat am Donnerstag, 4. Juli, die Werkstattausgabe der Monheim Triennale II begonnen.

Jede Monheim Triennale besteht aus drei Teilen: 2021 ist die erste Monheim Triennale mit „The Prequel“ gestartet, gefolgt vom großen Festival 2022 und „The Sound“ im vergangenen Jahr. Nun läuft die Monheim Triennale II. Bei „The Prequel“ sollen sich die Künstlerinnen und Künstler untereinander begegnen, aber auch die Stadt und die Monheimerinnen und Monheimer kennenlernen. „Uns war bei der Monheim Triennale von Anfang an wichtig, dass hier keine Konzerte stattfinden, die überall stattfinden könnten, sondern dass es eine Verbindung zu den Menschen gibt, die hier leben“, betont Bürgermeister Daniel Zimmermann. Dafür hat Achim Tang, seit 2019 Artist in Residence der Monheim Triennale, unterschiedliche Workshops konzipiert.

Erwachsene Monheimerinnen und Monheimer interpretieren Peter Evans

Auf dem Festivalschiff tritt nun das „Peter Evans Workshop Ensemble“ auf. Die Idee zu der Kooperation war bei Peter Evans‘ erstem Besuch in Monheim am Rhein im Herbst 2023 entstanden. Der New Yorker Trompeter verschiebt bei Improvisationen, durchkomponierten Werken, in großen Ensembles und jazzbasierten kleinen Gruppen die Grenzen kreativer Musik. Im Mittelpunkt des Projekts mit den Monheimerinnen und Monheimern sollte eine neue Interpretation seiner Musik stehen. Achim Tang hat daher in den vergangenen Monaten mit sechs Monheimer Hobbymusikerinnen und -Musiker seine Werke einstudiert.

„Es war eine ziemlich spannende Reise“, berichtet die Monheimer Pianistin Lisa Müller-Albrecht. „Wir haben ein paar Zeilen Noten bekommen und durften erstmal machen, was wir wollten. Das war ungewohnt, aber man lernt, es zu genießen und es hat schnell richtig Spaß gemacht.“ Nach einigen Wochen gemeinsamer Probe lernten die Monheimerinnen und Monheimer am Montag schließlich Peter Evans kennen. „Er hat der Musik nochmal seinen Stempel aufgedrückt. Das war ein total spannender Prozess.“ Im violetten Scheinwerferlicht des Festivalschiffs präsentieren Baran Aytac (Geige), Louis Kimiai (Schlagzeug), Wolfgang Magorsch (Gitarre), Lisa Müller-Albrecht (Piano), Stella Schmidt (Gesang), Merlin Sommerfeld (Bassgitarre) und Achim Tang (Kontrabass) schließlich die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit Peter Evans. Das Monheimer Ensemble hat sichtlichen Spaß: Stella Schmidt faucht und klickt ins Mikrofon, Louis Kimiai experimentiert am Schlagzeug und Lisa Müller-Albrecht wirft sich in die Tasten. „Das war so toll, ich könnte gleich noch eine zweite Runde spielen“, sagt sie nach dem Konzert lachend.

16 Signature Artists spielen zur Eröffnung abwechselnd miteinander

Zur offiziellen Eröffnung der Monheim Triennale II kommen ein paar Stunden später alle 16 Signature Artists zu einem „Round Robin“ zusammen: Oren Ambarchi, Shannon Barnett, Brìghde Chaimbeul, Anushka Chkheidze, Ganavya Doraiswamy, Peter Evans, Heiner Goebbels, Shahzad Ismaily, Selendis S. A. Johnson, Darius Jones, Yuniya Edi Kwon, Muqata’a, Rojin Sharafi, Terre Thaemlitz, Julia Úlehla und Ludwig Wandinger spielen auf der Bühne abwechselnd und in wechselnden Duo-Formationen zusammen.

Der erste Festivaltag endet mit der „Musikmaschine“ im Sojus 7. Einmal im Monat laden die Monheimer Jannik Klaue und Till Kentemich Musikfans an die Kapellenstraße ein, um gemeinsam aktiv und spielerisch die Möglichkeiten elektronischer Klangerzeugung zu testen. „Unsere Musikmaschine ist irgendwas zwischen Workshop, Jam-Session und Sound-Experimentierlabor“, erklärt der Monheimer Till Kentemich. „Die Teilnehmenden erfahren, wie sich der Ton verändert, wenn man auf einen Knopf drückt oder an einem Rad dreht und machen dann gemeinsam Musik, ohne sich vorher abzustimmen. Das ist auch das Schöne an elektronischer Musik: Sie ist sehr einstiegsfreundlich und jeder kann mitmachen.“ Heute Abend sind auch die Signature Artists Anushka Chkheidze, Rojin Sharafi und Ludwig Wandinger dabei.

Im gut gefüllten Saal des Sojus 7 stehen auf mehreren Tischen Synthesizer, Loop Sampler und Drumcomputer, an denen die Besucherinnen und Besucher sich ausprobieren und improvisieren können. Chkheidze, Sharafi und Wandinger sind direkt mittendrin: „Die Technik war noch nicht ganz ausgepackt, da lief schon der erste Sound. Wie gut die improvisieren können, ist extrem beeindruckend“, staunt Till Kentemich. Ludwig Wandinger mischt in seine Improvisationen auch ein paar Sprachsamples. „Die Technik hatten wir bislang noch nicht, aber das funktioniert richtig gut. Die Einflüsse der drei Artists öffnen für unsere Musikmaschine heute nochmal eine andere Ebene“, freut sich Kentemich.

Auftritt eines OHG-Gesangsensembles am Freitag

Die Monheim Triennale geht am Freitag, 5. Juli, unter anderem mit einem Auftritt eines Gesangsensembles des Otto-Hahn-Gymnasiums weiter. Ab 16 Uhr präsentieren die Schülerinnen und Schüler des Mittel- und Oberstufenchors an Bord des Festivalschiffs die Ergebnisse des Projekts „The Living Song II“. Das Chorprojekt wurde im Anschluss an die erfolgreiche Zusammenarbeit des OHG-Mittelstufenchors mit Sam Amidon im vergangenen Jahr für die diesjährige Triennale-Ausgabe mit der Künstlerin Julia Úlehla entwickelt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Im ganzen Stadtgebiet wird am Samstag, um 16 Uhr, die Aufführung von „Collective Signal“ zu hören sein. Die Komposition von Angela de Weijer verbreitete im vergangenen Jahr im Rahmen von „The Sound“ für eine Dauer von etwa fünf Minuten atmosphärische, sich langsam entwickelnde Akkorde über alle zwölf Sirenen der Stadt. Mittlerweile hat die Stadt das für das Monheimer Sirenensystem entwickelte Werk angekauft. Nach der Installation „Yes There No Where“ von Robert Wilson für den Marienburgpark ist „Collective Signal“ damit das zweite Werk, das nach einer Ausgabe der Monheim Triennale dauerhaft für die Stadt erhalten bleibt.

Zum Abschluss von „The Prequel“ kommen am Samstagabend alle Beteiligten noch einmal zu einem Grand Finale zusammen, bevor um 23 Uhr eine Open Air Party auf dem Deck des Festivalschiffs steigt. Aktuelle Informationen zum Triennale-Programm gibt es unter [extern]www.monheim-triennale.de. (bh)

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