Die Bitte um einen Sachstandsbericht über Gebäudemängel an der städtischen Kindertagestätte „Max und Moritz“ hatte die SPD-Fraktion am Freitag parallel an die Stadtverwaltung und die örtlichen Medien verschickt. In ihm wurde die offene Befürchtung geäußert, in dem Gebäude habe sich während der Ferienschließung in den letzten drei Wochen ungehindert Schimmel ausbreiten können.
Derartigen Vermutungen trat Bürgermeister Daniel Zimmermann am Montag in einem Antwortschreiben an die SPD-Fraktion deutlich entgegen. Zwar sei es richtig, dass in den vergangenen Monaten an einigen Stellen der Dachabdichtung des erst drei Jahre alten Gebäudes Mängel aufgetreten seien, die zu einem Eintritt von Regenwasser geführt hätten. Diese Mängel seien jedoch stets unverzüglich nach Erkennen provisorisch abgedichtet worden, betonte Zimmermann nach Rücksprache mit dem zuständigen Bereichsleiter für Gebäudemanagement, Michael Lobe.
Bedauerlicherweise seien diese kleinen Wassereintritte in den letzten Monaten mehrfach passiert. Lobe: „So ist vielleicht der Eindruck entstanden, dass hier durch uns keine Maßnahmen ergriffen worden seien. Das ist aber falsch. Alle erkannten Undichtigkeiten wurden unverzüglich intensiv überprüft und abgedichtet. Das sind auch keine wirklich großen Wassereinbrüche. Aber schon ein Schnapsgläschen Wasser hinterlässt an der Stelle, wo es feucht ist, nun mal einen kleinen, dunkleren Fleck. Wir reden hier aber über Betonwände, das ist kein organisches Material. Das schimmelt, anders als Holz, Gipskarton oder Tapeten auch nicht einfach so.“
Auch über die kleinen Wassereinbrüche ist der Ärger bei der Stadtverwaltung dennoch groß. Die Mängel wurden bei der zuständigen Firma angezeigt und ihre Beseitigung entsprechend verlangt. „Leider lässt die Firma es derzeit jedoch auf eine juristische Auseinandersetzung ankommen“, bedauert Lobe.
„Es bestand und besteht jedoch kein Anlass, von einer Schimmelbildung auszugehen“, betonte Bürgermeister Daniel Zimmermann am Montag. „Allein um hier dennoch etwaige Zweifel auszuräumen, haben wir bereits am 12. August von uns aus eine Messung durchführen lassen“, erläutert Lobe. Die labortechnische Auswertung dauert hier standardmäßig gut eine Woche. Als Zwischenergebnis konnte der zuständige Gutachter jedoch auf Nachfrage durch das Monheimer Gebäudemanagement bereits am Montag, 18. August, bestätigten, dass nach derzeitiger Auswertung kein Anlass bestehe, von einer Schimmelbelastung auszugehen.
Keine Gesundheitsgefahr für Kinder, Eltern und das Personal
Die Stadtverwaltung macht daher klar: Für die Nutzer des Gebäudes bestand und besteht keinerlei Gesundheitsgefahr. Es gab auch zu keinem Zeitpunkt eine Nutzungseinschränkung oder die Vorgabe, dass Räume nur nach intensiver Lüftung genutzt werden durften.
Enttäuscht zeigte sich Bürgermeister Daniel Zimmermann über das Vorgehen der SPD-Fraktion. „Ich bedauere, dass Sie mit einer solchen Nachricht mit einer behaupteten Schimmelbelastung den unmittelbaren Weg an die Presse gewählt haben, da die Eltern der Kinder hierdurch unnötigerweise stark verunsichert werden. Hier wäre eine vorherige Sacherörterung sicherlich angeraten gewesen. Ich versichere Ihnen, dass allen Mitarbeitern und natürlich auch mir persönlich die Gesundheit der Kinder und übrigen Nutzer ein ganz besonderes Anliegen ist und mit besonderer Ernsthaftigkeit betrachtet wird.“
Die städtische Kindertagesstätte „Max und Moritz“ ging 2013 aus den Tagesstätten „Rappelkiste“ (eröffnet 1992) und „Blaue Kita“ (eröffnet 2011) hervor. Mit den übrigen vier Kindertagesstätten im Berliner Viertel bildet „Max und Moritz“ das seit 2006 bestehende Mo.Ki-Familienzentrum.